Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Alonso: Erst die halbe Miete

Von Peter Hesseler
Alonso fährt seit Jahresbeginn in Hochform

Alonso fährt seit Jahresbeginn in Hochform

Der spanische Ferrari-Pilot träumt vom dritten Titel, hält aber 2012 nichts für entschieden.

Der bevorstehenden Sommerpause, die am komm enden Montag nach dem Ungarn-GP beginnt, sieht Fernando Alonso ganz entspannt entgegen. «Ich werde an den Strand gehen, was man eben im Urlaub so macht. Und mir abends im Fernsehen die Wiederholungen von den Olympischen Spielen anschauen.» Unterdessen sieht er in der bevorstehenden Unterbrechung – nächstes Rennen: Belgien (2. September) – einen Vorteil für sein Ferrari-Team: «Wir waren spät mit der Entwicklung unseres Auto für diese Saison. Es läuft seit den Änderungen, die wir zum Spanien-GP Anfang Mai brachten, eigentlich gut. Seitdem haben wir viel Feintunung am Auto vorgenommen und waren sehr konstant. Aber jetzt können wir die vergleichsweise lange Pause dazu nutzen, Lösungen zu finden und das Auto zu verbessern.»

Für sich selbst sehe er deshalb, etwa durch die Unterbrechung seiner starken Auftritte – keinen Nachteil. Sein Team setzt er eiskalt unter Druck, obwohl in ganz Italien für gewöhnlich im August die Räder stillstehen.

In Budapest, Schauplatz des nächsten und elften GP am Sonntag, feierte Alonso 2003 seinen ersten Sieg, damals im Renault. Er erinnert sich: «Es sind gewaltige Emotionen da nach dem ersten Sieg, bei dir selbst, aber auch bei deinem Team, bei deiner Familie, deinen Fans. Das ist so stark, dass du erst Mal gar nicht glaubst, dass du es wiederholen kannst.»

Er bemerkt, dass sich seitdem vieles geändert hat: Wir bekamen Acht – statt Zehnzylindermotoren, Nachtanken wurde verboten, ständig irgendwas geändert. Und wir kämpfen immer weiter. Jetzt geht es für mich um den dritten Titel. Den will ich haben. Davon habe ich immer geträumt. Ayrton Senna, mein grosses Vorbild seit Kartzeiten, gewann auch drei Titel.» Es klingt, als wolle der Sieger des Deutschland-GP sagen: Damit wäre es dann genug. Von seinen 186 F1-Rennen hat er 30 gewonnen, etwa jedes sechste.

Der dritte Titel, befindet der Champion von 2005 und 2006, ist trotz Vorsprungs von 34 Punkten auf Mark Webber (Red Bull Racing) keineswegs Formsache: «Es ist immer eng und es wird eng bleiben. Eine Zehntelsekunde mehr oder weniger kann sechs Plätze ausmachen. Wir waren zuletzt konstant, ja. Aber nach einer halben Saison ist nichts entschieden, ausser der Hälfte der Rennen.» Ein weiser Spruch.

Der Spanier vergisst nicht: Er verlor die Titel 2010 und 2008 jeweils im Finale.

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