Hülkenberg-Zukunft: Noch ist nichts entschieden
Noch ist nicht klar, ob Hülkenberg in diesen Farben bleibt
Der französische Heisssporn Jean Alesi brachte es einst fertig, gleichzeitig Formel-1-Verträge mit Tyrrell, Williams und Ferrari zu besitzen. Ein Gordischer Knoten, der für Anwälte und Teambesitzer nicht so leicht zu entwirren war.
Nico Hülkenberg wird derzeit mit Ferrari, Sauber und Force India in Verbindung gebracht, die Kernfrage des Stands der Dinge: Weiss er, wo er nächstes Jahr Grands Prix fahren wird? «Nein.»
Nico, wann werden wir erfahren, wo du 2013 einsteigst?
Ich hoffe, bald. Es ist natürlich auch in meinem Interesse, dass meine Zukunft aussortiert wird. Aber eine bestimmte Frist habe ich mir dabei nicht gesetzt. Vergangene Woche ist der Fahrermarkt gewaltig in Schuss gekommen, das beeinträchtigt natürlich auch alle anderen Piloten, die ein Auto suchen. Aber meine Zukunft ist noch nicht definiert.
Gleichwohl wirkst du sehr entspannt. Bist du also zuversichtlich, dass du 2013 am Start stehst?
Ja.
Hast du den Eindruck, derzeit eher unter der Lupe zu sein?
Das würde ich nicht sagen. Ich konzentriere mich auf meine Arbeit. Und wer einen guten Job macht, der wird auch belohnt, das hat das Beispiel Pérez gezeigt.
Warst du überrascht, dass Pérez für den Platz bei McLaren gewählt wird?
Ich verfolge die Entwickungen auf dem Fahrermarkt nicht so nahe wie ihr. Aber ich könnte jetzt nicht behaupten, dass mich das sehr erschüttert hat. Überrascht? Ja, ein wenig schon.
Force India hat enge Beziehungen zu McLaren, Paul Di Resta und du seid auch ab und zu im McLaren-Simulator. Da wäre es doch eher auf der Hand gelegen, dich oder Paul zu holen …
Gut, diese Verbindung gibt es, aber das bedeutet für mich jetzt nicht, dass einer von uns zwangsläufig zu McLaren zieht, wenn dort ein Auto frei wird.
Würdest du sagen, du bist bereit für den Einsatz bei einem Top-Team?
(Bestimmt) Ja.
Ist es für dich als Racer reizvoller, kurzfristig für ein Top-Team zu fahren oder längerfristig für ein gutes Mittelfeld-Team?
Das kann man pauschal nicht so beantworten. Das hängt von den Rahmenbedingungen ab.
Siehst du Michael Schumacher als Konkurrent auf dem Transfer-Karussell?
Jeder, der noch kein Auto hat, ist ein Konkurrent, na klar. Und jeder schaut nur für sich selber.
Was dürfen wir von Force India an diesem Wochenende erwarten?
Mein Bauchgefühl sagt, dass eine Piste wie Singapur dem Auto besser mundet als eine Strecke wie Suzuka. Falls aber alles gut läuft, sollten wir stark genug sein, um in die Top-Ten vorzustossen.
Was macht die Entwicklung?
Das wird bis Saisonende eher ruhig bleiben. Wirklich Evo-Pakete kommen da nicht mehr.
Aber du hast nicht den Eindruck, dass du aufgrund der unsortierten Zukunft von Entwicklungen abgeschirmt wirst?
Nein. Wir sind derzeit ja sowieso viel unterwegs.
Die beiden Force-India-Teilhaber Vijay Mallya und Roy Sahara stehen zuhause wirtschaftlich unter Druck. Spürt man davon etwas im Team?
Nein, das finde ich nicht.