Glock sammelt Plätze
Timo Glock pokerte vergebens mit weichen Walzen
Formel-1-Pilot Timo Glock hat den Grossen Preis von Südkorea auf Platz 18 beendet. Der Odenwälder lieferte sich im Marussia-Cosworth über fast die gesamte Distanz einen harten Zweikampf mit Heikki Kovalainen (Caterham), musste sich aber nach 300 Rennkilometern aufgrund der stark abbauenden Vorderreifen dem erklärten direkten Rivalen Heikki Kovalainen und dessen Caterham-Teampartner Vitaly Petrov geschlagen geben.
Timo Glock berichtet mit etwas Abstand: «Wir hatten schon vor dem Rennen die Chance gewittert, unsere direkte Konkurrenz von Caterham unter Druck setzen zu können. Im zweiten Durchlauf war ich sehr nahe an Heikki Kovalainen dran. Wie schon zuvor in Suzuka konnte ich die Lücke nach vorn gut schliessen. Für den letzten Durchlauf haben wir etwas gepokert und die weichere Reifenmischung gewählt. Diese Pneus musste ich leider über viele Runden fahren, was sich am Ende bemerkbar machte. Ich war bei drei Gelegenheiten so nahe an Heikki, sodass ich DRS nutzen konnte, aber er machte keinen Fehler und spielte sein KERS auf der langen Geraden immer wieder aus. Ausserdem hatte ich das Problem, dass ich bei anstehenden Überrundungen immer zuerst Platz machen musste und er sich dann immer etwas Luft verschaffen konnte. Kurz vor dem Ende des Rennens baute mein Reifen vorne rechts sehr stark ab. Ich entschied mich dafür, das Auto einfach nur noch sicher und vorsichtig ins Ziel zu bringen.»
Timo hatte bis in den Spätsommer hinein immer wieder über schleichende Defekte im Heck geklagt, die seit einigen Wochen behoben sind. Er hat jetzt zwar kein gutes, aber ein recht zuverlässig berechenbares Modell. Sieben Mal in Folge fuhr er zuletzt ins Ziel.
Er erzählt weiter: «Es war schön, dass ich mir mit den Konkurrenten einen echten Wettbewerb liefern konnte. Unser Team hat bei den Boxenstopps einen tollen Job gemacht. Im Rennen war ich in der Lage, schnelle und konstante Runden zu markieren. Der Grand Prix von Südkorea gibt uns viel Motivation und stachelt uns noch einmal besonders an, Caterham in den noch ausstehenden Saisonrennen die Stirn zu bieten. Es kommen nun noch einige Strecken, auf denen der KERS-Faktor nicht ganz so groß ausfallen wird. Dann werden wir Caterham noch mehr unter Druck setzen können. Es macht viel Spass, sich endlich wieder echte Duelle liefern zu können. Ich freue mich auf die kommenden Rennen.»
Zur Erinnerung: Marussia hat im Gegensatz zum mit besseren Renault-Motoren ausgerüsteten Caterham-Team den Nachteil, ohne KERS im Auto auskommen zu müssen.
Timo hofft also auf das nächste Jahr… und womöglich eine Besserung seiner Situation. Seine Statistik lautet jetzt, nach dem Südkorea-GP: 87 GP-Stars, 51 Punkte, drei Podeste, 22661 Rennkilometer. Timo macht in all seinen F1-Rennen 212 Plätze gut, ein beeindruckender Wert, wenn man bedenkt, dass er im dritten Jahr bei einem Hinterbänkler-Team mit langsamem Auto fährt.