Formel 1: Lewis Hamiltons erster Ferrari-Tag

Abu Dhabi: Wie viel Nachwuchs steckt im Test?

Kolumne von Mathias Brunner
Kein Nachwuchsfahrer an der Arbeit: Gary Paffett

Kein Nachwuchsfahrer an der Arbeit: Gary Paffett

Die Nachwuchsfahrer-Sichtung hat für viele Teams längst ihren ursprünglichen Sinn verloren.

Sechs Formel-1-Rennställe testen derzeit in Abu Dhabi. Offiziell heisst dies «Young Driver Test», aber mit Nachwuchsfahrer-Sichtung hat das aus drei verschiedenen Gründen nicht viel zu tun. Und das war schon in Silverstone und Magny-Cours so.

Grund 1: Der Test ist die Folge einer Abmachung der GP-Teams untereinander, insofern ist im Rahmen dieser Abmachung alles erlaubt. Die FIA hat dabei kein Sagen. Basierend auf der Abmachung in Sachen GP-Einsätze kann McLaren daher den 31 Jahre alten Gary Paffett in ein Auto setzen. Was, bitte, hat das mit Nachwuchs-Sichtung zu tun?

Grund 2: Im einem Toro Rosso sitzen der Brasilianer Luiz Razia und der Venezolaner Johnny Cecotto jr. Beide gehören nicht ins Red-Bull-Nachwuchsprogramm und werden es in den kommenden Jahren auch nicht sein. Logischer Schluss: Die GP2-Fahrer sitzen nur dank fetter Mitgift im Jungbullen-Renner.

Grund 3: Der «Young Driver Test» wird als Technik-Probefahrt missbraucht. Auch dies ist durchaus nicht verboten, aber entspricht es dem ursprünglichen Sinn der Probefahrten? Wenn Red Bull Racing, nur um ein Beispiel zu nennen, Antonio Felix da Costa mit einem riesigen Messgitter auf die Bahn schickt, dann werden diese Sensoren weniger die Fähigkeiten des Portugiesen ergründen, sondern eher das Strömungsverhalten am Rennwagen.

Ganz abgesehen davon konnten sich die Teams nicht auf einen gemeinsamen Test einigen, worauf einige in Silverstone fuhren, andere in Magny-Cours und der Rest nun in Arabien.

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