Tilke: Das erste Austin-Urteil des Erbauers
Hermann Tilke (re.) in Austin, hier mit Bernd Mayländer
Herrmann Tilke konnte ein Strahlen nicht verbergen. Der Circuit of the Americas ist das wichtigste Projekt, dass der Streckenbauer aus Aachen bisher in Angriff genommen hat. Und es waren schon viele zuvor…
Der US-GP muss ein Erfolg werden.
Und der erste Eindruck ist durchgängig positiv: Tilke hat gute Arbeit geleistet.
Er selbst sagt, eher zurückhaltend: «Bisher läuft es sehr gut, jetzt muss es nur am Sonntag gut laufen. Darauf kommt es doch an. Aber ich bin für’s Erste zufrieden. Du weisst ja vorher nie genau, wie es wird. Und hier funktioniert nicht nur die Strecke bisher, sondern auch die vielen Details rundherum, von der Elektrizität bis zu den sanitären Anlagen. Da geht es um tausend Dinge. Und alles klappt, toi-toi-toi.»
Aber der Erfolg ist nicht garantiert, weiss der Westfale: «Wenn am Sonntag ein schnellerer vor einem langsamen fährt, wird nicht gekämpft. Das ist klar. Das Rennen wird davon leben, dass das Feld ein wenig durcheinander gewürfelt wird. Ob das passiert, kann niemand vorhersagen. Viele Kurven laden zu verschiedenen Linien ein. Das ist so gedacht, damit gekämpft wird. Und man hat gut gesehen, wie die Fahrer die Strecke lernten. In Kurve 19 ist ja fast das ganze Feld einmal von der Strecke abgekommen, oder mehrfach. Es wird auch sicher nicht einfach sein da draussen, denn die Haftung seitens das Asphalts ist gering. Das wird zwar mit jedem Tag besser werden, aber seine Reife erlangt der Belag erst nach einem Jahr. Solange wird Grip fehlen. Das kann aber auch gut sein, denn dann kämpfen alle unter gleichen Bedingungen, dann eben mit demselben Problem.»
Pirelli hat eine konservative Reifenwahl getroffen, zu vorsichtig mit den Mischungen medium und hart?
Tilke: «Das würde ich abwarten wollen. Klar ist: Die Reifen werden hier schwer zu handhaben sein.»
Mercedes-Star Michel Schumacher fügt an: «Der neue Asphalt macht das Fahren schwieriger als anderswo. Jedes geringste Selbstüberschätzung, jedes kleinste Neben-die-Linie-Kommen kostet überproportional mehr Zeit als üblich.»