Ecclestone: «James Hunt wär’ das egal gewesen»
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Echte Kerle: James und Bernie
Als Sieger Kimi Räikkönen und der Drittplatzierte Sebastian Vettel auf dem Podium in Abu Dhabi ein paar unflätige Worte in ihre Antworten an Podest-Interviewer David Coulthard einbauten, wurden sie umgehend dafür gerügt. «Das ist ein Zeichen für den neuen Zeitgeist, der durchs Fahrerlager weht», seufzt einer, der es wissen muss: Formel-1-Rechteverwalter Bernie Ecclestone, der seit über 50 Jahren im Fahrerlager anzutreffen ist, erinnert sich im Interview mit www.formula1.com zurück: «Sebastian Vettel fluchte auf dem Podium und kam dafür gleich in Teufels Küche. Hätte es sich um James Hunt oder Graham Hill gehandelt, dann wäre das denen egal gewesen, und sonst hätte es auch keinen gekümmert. Heute läuft alles etwas anders ab, die Fahrer dürfen keine Originale mehr sein, früher waren sie noch echte Kerle. Aber das gilt nicht nur für die Piloten, alles hat sich geändert.»
Der 82-jährige Brite macht keinen Hehl daraus, dass er von diesem neuen Zeitgeist nicht gerade angetan ist: «Die TV-Kultur hat sich geändert, das F-Wort ist heute fast schon salonfähig. Ich glaube, den meisten Zuschauern war es egal, als die beiden auf dem Podium fluchten, das war nur für die Wenigsten ein Problem – der komplette Schwachsinn.»