Pirelli: Bald Vertrag für Alonso, Vettel & Co.
Paul Hembery, Formel-1-Rennleiter von Pirelli.
Die Ausgangslage ist klar: Formel-1-Alleinausrüster Pirelli möchte auch über 2013 hinaus die Grand-Prix-Zirkusartisten mit italienischem Gummi in die Manege rollen lassen. Auf der anderen Seite dürfen Automobilverbands-Präsident Jean Todt und Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone mit dem Mailänder Werk zufrieden sein – vor allem der Reifen wegen war die Saison 2012 ein Knaller. Die Rückkehr der Italiener in den GP-Sport, das lässt sich nach zwei Jahren bilanzieren, ist ein voller Erfolg.
Pirelli-Präsident Marco Tronchetti Provera sagt überdies: «2014 gehen wir mit dem Wechsel zu Turbo-Motoren in eine neue Ära des Formel-1-Sports. Natürlich möchten wir diesen Schritt mitgehen.»
Paul Hembery, Pirelli-Rennleiter für die Formel 1: «Dieser Schritt ist für uns aber weniger enorm als für die Teams. Die neuen Motoren werden mehr Drehmoment erzeugen, das bedeutet für unsere Reifen höherer Verschleiss und die Neigung zum Überhitzen. Aber darauf kann man reagieren.»
Gleichzeitig mangelt es in Sachen Formel-1-Alleinausrüster an einer echten Alternative: Es gibt einige, die können, aber nicht wollen (Michelin), einige, die wollen, aber kaum können (Gruss nach Südkorea), sowie einige, die weder wollen, noch können (eine Mischung aus anderem Marketing-Konzept und mangelnden Finanzen, siehe beispielsweise Goodyear).
Warum also hat Pirelli noch keinen neuen Dreijahres-Vertrag?
Paul Hembery: «Wir möchten bis Ende März eine Antwort, ob wir weitermachen können. Denn bei uns arbeiten ziemlich viele Fachkräfte an der Formel 1, und diese Ressourcen müssen rechtzeitig eingeteilt werden. Wir gehen davon aus, dass die FIA mit unserer Arbeit zufrieden ist.»
Das bedeutet im Umkehrschluss: Der Ball liegt bei Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone, der für den kommerziellen Teil verantwortlich ist.
Dennoch ist nicht zu erwarten, dass die Italiener Knall auf Fall aussteigen. Denn Gerüchten zufolge hat Pirelli bereits Bandenwerbung für die Saison 2014 erworben. Und es fällt schwer zu glauben, dass der Reifenhersteller entlang der Strecke werben will, ohne die Autos auszurüsten.
SPEEDWEEK-Prognose: Noch vor dem März wird Pirelli einen neuen Vertrag bis Ende 2016 erhalten.