Kimi Räikkönen: Schlägt sich Lotus in Ungarn selber?
Kimi Räikkönen flitzt über den Hungaroring
Weltmeister Sebastian Vettel ist überzeugt: «Wenn der Nürburgring-GP eine oder Runden länger gedauert hätte, dann bin ich nicht sicher, ob ich Kimi hätte halten können.» Die entscheidenden Sekunden fehlten Australien-GP-Sieger Räikkönen am Ende aufgrund einer nicht optimalen Boxenstrategie und wegen verlorener Zeit hinter einigen Nachzüglern. Am Sonntag will die Lotus-Truppe das besser machen.
Der Grundstein dazu ist gelegt. BBC- und SPEEDWEEK-Technikexperte Gary Anderson: «Die Dauerläufe sind noch nicht auf jenem Niveau, das ich von Lotus erwartet hatte. Aber ich bin sicher, das wird sich noch ändern.»
Lotus ist hier mit anders geformenten Rückspiegeln unterwegs, einem verbesserten Unterboden und einer verbesserten Auspuff-Ausrichtung, jedoch ohne das passive DRS, das auf den schnellen Bahnen wie Spa-Francorchamps und Monza wieder zum Einsatz kommen wird.
Kimi Räikkönen wurde von Kleinigkeiten zurückgebunden (Wasser im Fussraum, wegen einer ausgelaufenen Trinkflasche; Jenson Button im Weg), daher sind seine besten Zeiten nicht repräsentativ. Die Dauerläufe hingegen schon. Und die sind vielversprechend. Dabei muss Kimi sich zuerst noch an die veränderten Reifen gewöhnen. Der Weltmeister von 2008 sagt: «Ich habe mich noch nicht hundertprozentig an die Reifen gewöhnt. Wir müssen auch in Sachen Abstimmung noch zulegen. Wenn wir das Auto hinkriegen, wird der Wagen morgen okay sein.»
Auf Räikkönisch bedeutet das: sauschnell.
Alan Permane, leitender Renningenieur an der Rennstrecke, bestätigt diesen Eindruck: «Wir haben keine Bedenken, weder beim Speed auf eine Runde noch bei einem flotten Rhythmus im Rennen. Und auch in Sachen Kühlung liegen wir im grünen Bereich. Alle Daten gefallen uns ausnehmend.»
Permane sagt das mit einem Ausdruck im Gesicht, den wir so deuten dürfen: Mit Lotus ist am Sonntag mindestens so zu rechnen wie auf dem Nürburgring.