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Luca di Montezemolo: «Fahrer kommen und gehen»

Von Petra Wiesmayer
Luca di Montezemolo und Fernando Alonso

Luca di Montezemolo und Fernando Alonso

Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo trägt mit seinen letzten Aussagen nicht gerade dazu bei, den Anschein zu wahren, dass der Streit zwischen ihm und Fernando Alonso restlos beigelegt ist.

Nach dem Grand Prix von Ungarn und seinem Ausbruch, er wolle ein neues Auto, bekam Fernando Alonso von Ferrari-Chef Luca di Montezemolo einiges zu hören. Zwar scheinen sich die Wogen mittlerweile etwas geglättet zu haben, sicher fühlen darf sich bei der Scuderia aber offenbar niemand.

Fernando Alonso habe seine Interessen über die des Teams gestellt und das ginge einfach nicht, sagte Di Montezemolo gegenüber italienischen Medien. «Fernando hat in den vergangenen Jahren viel gegeben und ich kann seine Enttäuschung verstehen, die besonders nach Silverstone aufkam, als wir alle erwartet hatten, dass wir viel konkurrenzfähiger wären. Mir gefallen aber einige seiner Attitüden nicht, einige Wörter, einige Ausbrüche», erklärte der Italiener.

Und das hätte er dem Spanier auch gesagt. «Ich habe alle daran erinnert, inklusive der Fahrer, dass Ferrari über allem steht, das Team hat Priorität. Ich habe wie ein Familienvater klar gemacht, dass es Familienregeln geben muss: Ich möchte die Werte unterstreichen, die es in einer Familie gibt.»

Er könne Alonsos Frust zwar verstehen, sagte der 65-Jährige weiter, warnte aber auch, dass Fahrer kommen und gehen. «Wir dürfen nie unsere Fans vergessen, sie verdienen unseren Respekt und sie müssen zufrieden gestellt werden. Wir müssen für Ferrari und für sie arbeiten. Mein Interesse gilt ausschließlich Ferrari. Fahrer hatten wir schon jede Menge, einige sehr gute, einige großartige, aber Fahrer kommen und gehen, Ferrari bleibt.»

Fernando Alonso sei einer jener großartigen Fahrer, betonte der Ferrari-Chef und er könne den 32-Jährigen auch verstehen. «Er ist ein bisschen wie ich: er will gewinnen. Er muss sich nur darüber im Klaren sein, dass man gemeinsam gewinnt und verliert und Ferrari muss ihm ein Auto geben, mit dem er aus den ersten Reihen starten kann. Mir gefällt es gar nicht, wenn unser Auto nicht konkurrenzfähig ist. Deshalb habe ich mich eingeschaltet, auch wenn ich meine Autorität nicht ausspielen wollte.»

Schließlich deutete Di Montezemolo auch an, dass Felipe Massas Platz in Maranello, trotz seines Vertrags, offenbar nicht in Stein gemeißelt ist. «Felipe ist ein schneller Fahrer und ein toller Mensch. Wir waren in den letzten Tagen aber sehr offen mit ihm: Sowohl er als auch wir brauchen Resultate und Punkte. Zu gewisser Zeit werden wir uns dann in die Augen sehen und entscheiden, was zu tun ist.»

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