Ferrari hat «intensiv über Hülkenberg nachgedacht»
Nico Hülkenberg wäre fast Ferrari-Pilot geworden
Lange wurde ein Wechsel von Kimi Räikkönen zu Ferrari nur als Hirngespinst abgetan, denn kaum jemand konnte sich vorstellen, dass der Finne, der die Scuderia Ende 2009 vorzeitig verlassen hatte, tatsächlich wieder nach Maranello zurückkehren würde. Sollte Felipe Massa aussortiert werden, wurde eher Sauber-Pilot Nico Hülkenberg als Kandidat für das Cockpit des Brasilianers gehandelt. Das Rennen machte dann aber doch Räikkönen und Ferrari wird 2014 mit zwei Weltmeistern im Team alles daran setzen, den Titel wieder nach Italien zu holen.
Dass die Spekulationen um Nico Hülkenberg nicht ganz abwegig waren, gab Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali aber zu. «Er war einer der Kandidaten und wir haben intensiv über ihn nachgedacht», gestand der Italiener gegenüber der Sportbild. «Weil er mehr Erfahrung hat, haben wir uns dann zwar für Kimi Räikkönen entschieden. Aber ich sehe für Nico in Zukunft trotzdem gute Chancen.»
Dass man Kimi Räikkönen nur zurückgeholt hätte, um Fernando Alonso intern Druck zu machen, sei nicht der Fall, betonte Domenicali. «Kimi war absolut keine Entscheidung gegen Fernando. Beide sollen stattdessen zusammen die Siege für Ferrari einfahren.»
Und auch Unkerufen, dass die Springenden Pferde bald durchgehen würden und zwischen dem heißblütigen Spanier und dem coolen Finnen sehr schnell Krieg ausbrechen würde, schenkt der 48-Jährige keine Beachtung. «Diejenigen, die unsere Entscheidung hinterfragen, haben doch nur Angst vor der Paarung», sagte er. «Die Kombination wird gerade deshalb funktionieren, weil beide so unterschiedlich sind. Kimi kennt das Team, fährt konstant schnell, macht keine Fehler und auch keine Politik. Deshalb war er unsere Wahl.»
Es sei wichtig, dass beide Fahrer ein gutes Auto zur Verfügung hätten, stellte Domenicali klar. «Also mache ich Druck auf meine Ingenieure, dass die das hinkriegen. Wenn es schnell ist, erwarte ich keine Probleme. Wenn nicht, haben wir sowieso andere Probleme. Klar ist: Beide haben die gleichen Voraussetzungen und allein ihre Leistung entscheidet, wer vorne ist.»