Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Gary Anderson: «Was war nur mit Mercedes los?»

Von Rob La Salle
In Südkorea wurde den Silberpfeilen zugetraut, WM-Leader Sebastian Vettel einheizen zu können. Statt dessen kamen hinter Vettel die beiden Lotus ins Ziel. Warum?

Auch BBC-Technikexperte Gary Anderson ist durch viele Aspekte des Südkorea-GP erstaunt worden. Einer davon lautet: Warum hat Mercedes-Benz mit Lewis Hamilton (Start aus Reihe 1 neben Sebastian Vettel) und Nico Rosberg (zweite Startreihe) nicht besser abgeschnitten? Wo doch die Dauerläufe vom Freitag so gut gewesen waren.

Gary Anderson in seiner Kolumne bei den Kollegen der BBC: «Ich muss zugeben, dass mich Mercedes in Südkorea verwirrt hat. Teamchef Ross Brawn sitzt ja schon eine Weile am Kommandostand, und niemand würde anzweifeln, dass ihm dabei einige taktische Meisterleistungen geglückt sind. Aber davon war in Korea nichts zu sehen.»

«Da wurde beispielsweise Lewis Hamilton viel zu lange auf der Bahn gelassen. Der Engländer fiel mit abbauenden Reifen immer weiter zurück. Ich verstehe nicht, wieso er nicht früher an die Box geholt wurde. Als Erklärung wurde uns dargeboten – hätte man das getan, so wäre eine Dreistopp-Taktik unumgänglich gewesen. Und die sei in Südkorea eben langsamer als ein Zweistopper. Zudem hätte Mercedes ja nicht wissen können, dass das Safety-Car rauskommen würde.»

«Das mag ja stimmen, aber die Reifen haben nicht nur am Wagen von Lewis abgebaut. Das war auch bei Hülkenberg so, und die Sauber-Jungs holten Nico drei Runden vor Hamilton an die Box. Wieso hat man das Rennen nicht auf Hülkenberg ausgerichtet? Lewis lag komfortabel vor dem Deutschen. Für mich hat das die Silberpfeile den dritten Platz gekostet. Zu diesem Zeitpunkt hätte er locker anhalten und vor Räikkönen zurück auf die Bahn kommen können. Und dann musste noch Rosberg wegen der gebrochenen Fahrzeugnase abgefertigt werden, was Hamilton eine weitere Runde auf den alten Reifen kostete.»

«Kernpunkt für mich ist: Lewis beklagte sich über seine Reifen, aber das Team befahl ihm, auf der Bahn zu bleiben. Im Moment machen sehr viele Fachkräfte in der Formel 1 sehr viel falsch. Red Bull Racing macht hingegen so gut wie nichts falsch. Auch deshalb sehen die Weltmeister derzeit so gut aus. Würden andere Rennställe so effizient arbeiten wie das Team von Sebastian Vettel und Mark Webber, dann wäre der Weg zum vierten Titel nicht ganz so glatt.»

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