Rosbergs verkorkster US-Trip: «Das war gar nichts»
Enttäuscht: Nico Rosberg
Nico Rosberg stand die Anstrengung ins Gesicht geschrieben. Der Mercedes-Pilot schwitzte und pustete schließlich einmal kurz durch. 56 Runden lang hatte Rosberg gekämpft und alles versucht, doch mehr als zwei WM-Punkte wurden es nach dem verpatzten Qualifying dann doch nicht. Nach seinem neunten Platz beim Großen Preis der USA in Austin zog der Wiesbadener eine schonungslose Bilanz.
«Ich bin natürlich überhaupt nicht zufrieden. So ist natürlich das ganze Wochenende verkorkst, wenn ich als 12. aus dem Qualifying herauskomme», wetterte er. Auch wenn Rosberg einige Plätze gutmachen konnte und sich auch das eine oder andere interessante Duell auf der Strecke lieferte: «Das war okay und hat ab und zu Spaß gemacht, aber natürlich ist Neunter nichts - gar nichts», so Rosberg.
Das Problem: Rosberg war in seinem Mercedes wie nahezu alle anderen Piloten auf einer Ein-Stopp-Strategie unterwegs war. «Deshalb konnten wir heute mit der Strategie nicht viel ausrichten», so Rosberg, der vor allem eines aus den USA mitnimmt: «Abhaken und daraus lernen.»
Zwar konnte Mercedes im Kampf um Platz zwei in der Konstrukteurswertung den Vorsprung auf Ferrari um weitere vier Punkte ausbauen. Doch Rosberg gab zu, dass der Fokus bei ihm auf der Fahrer-WM lag. Dort rangiert er auf Platz sechs, doch die Konkurrenz vor ihm punktete. Der Fünfte Mark Webber (Red Bull) ist nun schon 20 Punkte entfernt. «Nach solch einem harten Wochenende würde ich am liebsten schon morgen wieder im Auto sitzen und nicht noch sieben Tage warten müssen. Aber wir werden alles geben, um die Saison auf einem Hoch zu beenden.»
«Einen soliden Job gemacht»
«Vom reinen Ergebnis her ist ein vierter und ein neunter Platz nicht das, was wir als Team erreichen wollen. Aber angesichts des Qualifyings und des Kampfs um Platz zwei in der Konstrukteurswertung haben wir einen soliden Job gemacht», sagte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff. «Nico hatte nicht viele Möglichkeiten um nach vorne zu kommen, außerdem gab es vor ihm keinerlei Ausfälle. Aber er hat jede Möglichkeit, die sich ihm bot, genutzt. Wir wollen Platz zwei nun in Brasilien zementieren», sagte der Österreicher.
Auch Teamchef Ross Brawn zeigte sich mit der Mannschaftsleistung zufrieden. «Das war ein ziemlich gutes Rennen mit dem Auto, das wir heute hatten. Beide Fahrer hatten eine ziemlich gute Balance. Beide haben einen guten Job gemacht, was das Reifen-Management angeht. Die Reifen waren im Ziel am Ende, genauso wie es sein sollte. Sie sind sehr kontrolliert gefahren, wodurch wir unseren zweiten Platz in der Konstrukteurswertung verteidigen konnten. Jetzt geht es nach Brasilien, um unseren Job zu beenden», sagte Brawn.