Ross Brawn «kein Fan» von Pflichtboxenstopps
Ross Brawn ist kein Fan der Pflichtstopps
Die Formel 1 steht 2014 vor einer neuen Ära. Neben den zahlreichen geplanten Änderungen sind auch Pflichtboxenstopps im Gespräch. Motorsportfans kennen das bereits aus der DTM: Sebastian Vettel und Co. würden bei einer Einführung, über die am Montag entschieden werden soll, der Box mindestens zwei Mal pro Rennen einen Besuch abstatten müssen. Daneben soll auch vorgegeben werden, wie lange ein Reifensatz eingesetzt werden darf: Die harte Mischung nicht mehr als 50 Prozent der Distanz, der weiche nicht mehr als 30 Prozent. Mit dem Ergebnis, dass die Strategiemöglichkeiten stark eingeschränkt würden.
Ex-Mercedes-Teamchef Ross Brawn kann der möglichen Neuerung nicht viel abgewinnen. «Wenn man mich fragen würde: 'Was ist daran falsch?', dann könnte ich das nicht sagen. Aber intuitiv glaube ich nicht, dass es richtig ist, eine festgelegte Anzahl von Boxenstopps zu haben. Was die Regulierung der Anzahl der Boxenstopps angeht - vielleicht kann es funktionieren. Vielleicht müssen wir es probieren, aber ich bin kein großer Fan davon», sagte er den Kollegen von Autosport.
Angeblich stammt die Idee der Pflichtboxenstopps von Reifenhersteller Pirelli. Die Italiener sahen sich in der vergangenen Saison teils harscher Kritik angesichts der teils stark abbauenden Reifen ausgesetzt. Die Reifen sollen so eine kleinere Rolle bei den Rennentscheidungen spielen.
Brawn stärkt Pirelli allerdings den Rücken. «Es ist eine sehr, sehr schwierige Aufgabe, einen Reifen zu entwickeln, mit dem man so hart fahren kann wie man möchte und ihn trotzdem zwei Mal pro Rennen wechseln muss», so Brawn.
Brawn merkte zudem an, dass es keinen Wettbewerb gebe, da eben auch nur Pirelli die Motorsport-Königsklasse mit Reifen beliefert. «Wir entwickeln uns in eine Richtung, die eine unvermeidliche Folge aus einer Formelserie mit nur einem Reifenlieferanten ist und das ist nicht der Fehler des Herstellers.»