Formel-1-Streit: Das Theater geht von vorne los
FIA-Chef Max Mosley.
Der angebliche Friede zwischen dem Autoverband FIA und der Formel-1-Rennstallvereinigung FOTA ist brüchig. Nach dem Silverstone-GP hatten Fans und Fachleute aufgeatmet: Der umstrittene FIA-Präsident [*Person Max Mosley*] kündigte an, sich nicht mehr für eine weitere Amtsperiode zur Verfügung zu stellen. Die acht GP-Teams, welche eine eigene Rennserie androhten, liessen sich daraufhin für die Formel-1-WM 2010 einschreiben.
Alles schien im Butter zu sein.
Nun aber brennt es wieder lichterloh: Am Mittwoch kam es bei einer Sitzung über das Formel-1-Reglement des kommenden Jahres zum Eklat – die FOTA-Vertreter verliessen den Raum; nur die Repräsentanten der neuen Teams USF1, Manor und Campos sowie die FOTA-Abtrünnigen Williams und Force India blieben.
Was war geschehen?
In einer FOTA-Erklärung heisst es: «Die Team-Manager der FOTA-Mitglieder wurden von Charlie Whiting (dem Formel-1-Sicherheitsdelegierten und Starter, die Redaktion) darüber informiert, dass sie gegenwärtig nicht in die Formel-1-WM 2010 eingeschrieben seien und daher beim Reglement auch kein Mitsprachrecht hätten.»
Das ist in der Tat seltsam, hat doch der Weltrat des Autoverbands am 24. Juni bestätigt, dass die acht Rennställe McLaren-Mercedes, Ferrari, BMW-Sauber, Renault, Toyota, Toro Rosso, Red Bull Racing und BrawnGP für die WM 2010 akzeptiert sind.
Weiter in der FOTA-Erklärung: «Nach dieser Information baten die FOTA-Teammanager darum, die Sitzung zu verschieben. Das wurde abgelehnt. In Paris war jedoch keine Rede davon gewesen, dass es Einstimmigkeit für Regeländerungen geben muss. Dort hatte es geheissen, dass die 2010er Regeln auf Basis der gegenwärtigen Regeln weitergeführt würden.»
Die FOTA fürchtet nun: Max Mosley will doch nicht abtreten.
Ungeachtet der Weltrat-Entscheidung hängt über der Zukunft der Formel 1 wieder ein Fragezeichen.