Schumacher-Drama: Kubica mahnt Medien zu Respekt
Robert Kubica hatte Glück und kann heute wieder Rallye fahren
Einige Medien haben sich im Unfall-Drama um Michael Schumacher nicht gerade mit Ruhm überschüttet. Angefangen von dem obskuren Kollegen, der sich als Priester verkleidet in die Klinik schleichen wollte, über sehr kritische und unfundierte Kolumnen über das Risiko, das Schumacher eingegangen sein soll, bis hin zu Kamerateam und Fotografen, die jeden Besuch der Angehörigen in der Klinik zu einem Spiessrutenlauf werden lassen.
Dank der lauernden Meute weiss die Welt wann Corinna Schumacher am Vormittag zur Klinik kommt und das der Schumacher-Clan zum Mittag Pizza hatte. Der ehemalige Formel-1-Pilot Robert Kubica war nach seinem schweren Rallye-Unfall 2011 in einer ähnlichen lebensbedrohlichen Situation und mahnt die Medien zu mehr Respekt im Umgang mit Schumacher und seiner Familie.
«Ich war in einer ähnlichen Situation und weiss, dass die Medien in einer für Michael, seiner Familie und Freunde schwierigen Situation ein sehr hartes Spiel spielen können», sagte Kubica «Autosport» am Rande der Jänner-Rallye, dem Auftakt der Rallye-Europameisterschaft, am Wochenende in Österreich.
Ein Teil der Berichterstattung über den Unfall ging auf die Risiken des Skifahrens ein. Nach Meinung von Kubica hätte es Schumacher allerdings überall treffen können. «Es ist nur schwer zu verstehen was passiert ist und dies zeigt, dass so etwas jeden Tag passieren kann. Als ich den Unfall mit dem Rallye-Auto hatte, haben die Leute auch gefragt, warum ich so etwas tue und ob ich es nicht hätte lieber blieben lassen sollen. Aber wenn man es etwas gerne tut, ist es nur normal es auch zu machen. Man kann auch ohne Risiko Skifahren und dann können dennoch so viele Dinge zusammen kommen.»
Kubica: «Ich wünsche Michael alles Gute und drücke ihm die Daumen das er sich vollständig erholt.»
Auch Sabine Kehm, die Managerin von Schumacher, mahnte angesichts der Falschmeldungen über den Gesundheitszustand von Schumacher am Samstagmittag nochmals dazu, die Privatsphäre der Familie zu achten: «Die Familie bangt ausschließlich um Michael Schumachers Gesundheit. Bitte achten Sie die Privatsphäre der Familie!»