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Schumacher: «Frustriert und traurig»

Von Vanessa Georgoulas
Schmerzen verhindern Schumachers Einsatz

Schmerzen verhindern Schumachers Einsatz

Ein sichtlich enttäuschter Michael Schumacher erklärt, warum sein Formel-1-Comeback auf Zeit gescheitert ist.

Schon bevor die Frage- und Antwort-Runde im Genfer Intercontinental-Hotel startete wollte [*Person Michael Schumacher*] ein paar Worte loswerden: «Ich bedaure es sehr, dass es so kommen musste. Im Vordergrund steht nun mein Dank an die Jungs von Ferrari, alle Ingenieure und Mechaniker, die mit viel Energie und Euphorie daran gearbeitet haben, dass ich für [*Person Felipe Massa*] einspringen kann. Auch danke ich meinen Fans, die mich mehr motiviert und unterstützt haben, als ich es mir je erträumt hatte.»

Der siebenfache Formel-1-Weltmeister wirkt sichtlich enttäuscht. «Ich bin frustriert und traurig, selbstverständlich auch enttäuscht. Die Situation kam unerwartet, und ich wäre gerne bereit gewesen, zu helfen», antwortete er auf die Frage, wie er sich nach dem gescheiterten Comeback fühle.

Schuld daran waren die Schmerzen, die sich beim Test in Mugello einstellten, wie Schumacher unumwunden zugibt: «Ausschlaggebend waren die Schmerzen, die gleich beim ersten Test dominant waren. Danach habe ich einen Ruhetag eingelegt und Felipe besucht. In den darauffolgenden Tagen versuchte ich, die Schmerzen in den Griff zu bekommen, doch das ist mir auch mit Hilfe von Medikamenten nicht gelungen. Es ging einfach nicht.»

Die Schmerzen sind die Folge der Verletzungen, die sich Schumacher bei seinem Motorrad-Unfall im spanischen Cartagena im Februar zugezogen hatte. Schumachers Arzt Johannes Peil erklärt: «Er zog sich beim Sturz einen Bruch des siebten Halswirbels, der ersten Rippe links und eine Berstungsfraktur auf der linken Seite der Schädelbasis zu, also dort, wo der Schädel auf den Atlas-Wirbel trifft. Das sind die schwersten Verletzungen, die Michael in seiner Karriere erlitten hat, wir haben uns damals sehr grosse Sorgen gemacht.»

«Letztlich konnten wir erst nach dem Test in Mugello sagen, ob es klappen würde, das haben wir auch immer so kommuniziert», weist Schumacher den Vorwurf, warum man dies nicht vor der Comeback-Verkündung herausgefunden habe, zurück. Auch die Frage, ob er sich nicht besser hätte vorbereiten können, beantwortet er klar: «Felipes Unfall war ja nicht geplant, davor habe ich nie ernsthaft an ein Comeback gedacht. Als ich 2006 nicht mehr weitermachen wollte, übernahm er als würdiger Nachfolger mein Cockpit, und jetzt, da er ausser Gefecht ist, hätte ich ihm gerne geholfen.»

Besonders frustrierend ist, dass Schumacher konditionell fit genug für einen F1-Einsatz gewesen wäre. Deshalb schliesst der 40-Jährige ein späteres F1-Comeback nicht kategorisch aus: «So wie ich das verstanden habe, gibt es aus medizinischer Sicht keine Gründe, warum das nicht passieren soll. Aber derzeit denke ich nicht über meine Zukunft nach, erst will ich die schwere Entscheidung, die ich fällen musste, verdauen. Ich werde weiterhin meine Kart-Aktionen machen, alles andere steht derzeit nicht zur Diskussion.»

Dass nun [*Person Luca Badoer*] zum Einsatz kommt, bereitet Schumacher keine Kopfschmerzen: «Er ist, wenn ich mich recht entsinne, genauso lang wie ich dabei. Er ist seit Langem Ersatz- und Testfahrer bei Ferrari und immer bereit, in solchen Fällen einzuspringen, denn genau das ist sein Job. Bei meinem Unfall in Silverstone entschied man sich damals für eine andere Lösung, ob es die richtige war, sei jetzt dahingestellt. Auf jeden Fall versprach man ihm damals, dass er beim nächsten Mal zum Einsatz kommt. Und diesmal hat Luca, der ein Freund von mir ist, gesagt, wenn ich das machen will und kann, ist er gerne bereit, mir den Vortritt zu lassen. Aber wir alle wussten, dass ich nur unter der Bedingung, dass es physisch machbar wäre, wieder Rennen fahren würde. Er hat sich also parallel auch vorbereitet, er kennt das Auto und ist als Rennfahrer bereit, auch wenn er schon lange kein Rennen mehr bestritten hat. Ich wünsche ihm für diese schwierige Aufgabe viel Glück.»

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