Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Crash Jules Bianchi: Virtuelles Safety-Car bleibt

Von Mathias Brunner
Rechts das neue Signal VSC – virtuelles Safety-Car

Rechts das neue Signal VSC – virtuelles Safety-Car

Der erste Versuch eines virtuellen Safety-Car in Austin wird von den Formel-1-Piloten begrüsst. Aber an Details für das Fahren mit beschränktem Speed muss noch gefeilt werden.

Jeweils zum Schluss des ersten und zweiten freien Trainings zum USA-GP in Austin (Texas) haben Versuche mit dem virtuellen Safety-Car stattgefunden, kurz VSC. Das Experiment gründet im schweren Unfall des Marussia-Fahrers Jules Bianchi in Japan – die Fahrer sind an der Unfallstelle von Adrian Sutil und von Bianchi zu schnell vorbeigefahren, das soll künftig verhindert werden. Das VSC ist ein System, wonach auf der Piste zwar Safety-Car-Bedingungen herrschen, der Führungswagen von Bernd Mayländer sich aber nicht auf der Bahn befindet. Die Fahrer müssen beim Signal VSC eine bestimmte Geschwindigkeit einhalten, die so genannte Delta-Zeit.

In Austin wurde das Zeichen VSC in verschiedenen Sektoren gezeigt, die Fahrer mussten dort ihren Speed um gut 35 Prozent senken, gemessen an der üblichen Geschwindigkeit. Auf die Bord-Displays wird dem Piloten dann jeweils eingespielt, ob er das vorgeschriebene Tempo über- oder unterschreitet.

Die meisten Fahrer haben sich von den ersten Versuchen angetan gezeigt, aber an Details muss noch gearbeitet werden. Während Toro-Rosso-Freitagsfahrer Max Verstappen es leicht fand, sich an die vorgegebene Geschwindigkeit zu halten («ich bin einfach im fünften Gang herumgerollt»), meint Lotus-Fahrer Romain Grosjean: «Die Angabe für die Richtzeit springt ständig herum – neun Zehntel darüber, sechs Zehntel darunter und so weiter. Es ist nicht einfach, innerhalb des korrekten Speed zu bleiben.»

Die Fahrer erhalten auch einen Signalton in den Gehörschutz eingespielt, wenn sie zu schnell sind.

Jenson Button gibt zu bedenken: «Wir müssen schon noch an der Umsetzung arbeiten. Wenn du dich in einem Rad-an-Rad-Kampf befindest, und auf einmal kommt das VSC-Signal, dann kannst du ja nicht einfach auf die Bremse stapfen. Die Idee an sich ist die richtige, aber weniger gut finde ich, dass du dann ständig auf den Display guckst, um zu sehen, ob du die Richtgeschwindigkeit einhältst.»

Weltmeister Sebastian Vettel findet: «Das System tut, was wir uns davon erwartet hatten.»

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