Renault heute vor Gericht
Flavio Briatore
Am heutigen Montag wird in Paris gegen Renault verhandelt. Der FIA-Weltrat kommt zu einer ausserordentlichen Sitzung zusammen, weil das französisch-britische Team in Singapur 2009 das Rennen manipuliert hatte.
Race-fixing nennen die Briten das, was dort geschah. Teamchef Briatore und Technikchef Symonds hielten Fahrer Nelson Angelo Piquet dazu an, sein Auto zu crashen und damit eine Safetycarphase auszulösen, von der sein Teamkollege Fernando Alonso profitierte. Der Plan wurde perfekt umgesetzt und führte zu Renauls erstem Saisonsieg 2008.
Die Hautdarsteller der Aktion dürften heute in Paris fehlen: Piquet wurde entlassen und das Team trennte sich auch von den Anstiftern Briatore/Symonds. Der Werltrat verhandelt somit nicht gegen die Schuldigen direkt, was Renault Milde einbringen sollte.
Der viermalige F1-Weltmeister Alain Prost hat die Tat am Wochenende moralisch verworfen und gilt als möglicher Nachfolger für Briatore.
Mit dem Urteil ist tendenziell nicht heute zu rechnen, da der Weltrat sich meistens mit dem Urteil etwas Zeit lässt. Andererseits ist die Beweisermittlung wenig zeitraubend. Piquet jr. hat alles minutiös gestanden.