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Fernando Alonso (McLaren-Honda): Wann dreht er durch?

Von Mathias Brunner
Fernando Alonso (Zweiter von rechts) mit (von links) Jonathan Neale, Ron Dennis und Eric Boullier von McLaren

Fernando Alonso (Zweiter von rechts) mit (von links) Jonathan Neale, Ron Dennis und Eric Boullier von McLaren

Im Kanada-GP haben wir einen Vorgeschmack darauf bekommen, was wirklich in Fernando Alonso vorgeht. Dem McLaren-Honda-Star platzte am Funk der Kragen: «Wir sehen aus wie Amateure!»

Im Montreal-GP wurde McLaren-Honda-Star Alonso angewiesen, Sprit zu sparen, das schon nach 23 Runden. Und die ganze Frustration brach aus dem Spanier heraus: «Ich habe schon genug Probleme! Wir schauen aus wie Amateure!»

Alonso wurde beim Rennklassiker auf dem Circuit Gilles Villeneuve vorgeführt: der Honda-Motor ist nicht nur schwach auf der Brust, er braucht auch zu viel Sprit. Aber solche Wutausbrüche sind beim zweifachen Champion die Ausnahme der Regel und die heisst Geduld; immer und immer wieder betont Alonso, dass man hier für die Zukunft das Fundament giesse.

Der dreifache GP-Sieger Johnny Herbert hat sich über den Funkspruch von Fernando Alonso auch ein wenig gewundert. Der Engländer sagt: «Haben wir hier vielleicht einen Augenblick lang zu Ohren bekommen, wie es in Alonso wirklich aussieht?»

Denn der frühere Benetton- und Sauber-Fahrer ist nicht der Einzige im Fahrerlager, der sich fragt – wie viel Geduld zeigt Alonso noch?

Wir haben jetzt sieben Rennen vorbei, Fernando hat null Punkte auf dem Konto, und wenn wir das Rennen von Kanada als Massstab betrachten, muss man die Fortschritte wirklich suchen gehen.

Nach dem Kanada-GP wurde wieder brav die PR-Platte aufgelegt. Da betonte der Asturier auf die Frage, ob er den Wechsel von Ferrari zu McLaren nicht bereue: «Nein, definitiv nicht. Ich habe hier im Fahrerlager fünf Jahre lang mit euch darüber gesprochen, Dritter, Vierter oder Fünfter zu werden, und das war frustrierend. Um Mercedes zu schlagen muss man etwas Einzigartiges und Anderes machen, und ich glaube an dieses Projekt.»

Aber McLaren-Teamchef Eric Boullier ist klug genug zu wissen: endlos reicht auch der Gedulsfaden von Alonso nicht. Der Franzose sagt jedoch: «Ich erkenne keinerlei Anzeichen dafür, dass sein Gleichmut endet. Nach dem Rennen war er frustriert, aber das ist normal.»

Auf die Frage, ob sich Boullier wegen des nicht immer ganz unproblematischen Charakters von Alonso keine Sorge mache, sagt Eric: «Nein. Aber ich weiss auch – wenn wir in einem Jahr nicht weitergekommen sind, dann bin ich sicher, Alonso dreht durch. Aber das wird nicht geschehen. Wir teilen die gleichen Ziele, wir wollen so schnell als möglich Fortschritte. Aber er hat mir auch gesagt, dass er dieses Jahr als Testjahr abhake, um dann 2016 bereit zu sein.»

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