Romain Grosjean: «Eines meiner schönsten Manöver»
Romain Grosjean: «Ich bin nun schon seit einigen Jahren dabei und kenne die Strecken und ihre Eigenheiten relativ gut»
Für Romain Grosjean war der zehnte WM-Lauf des Jahres auf dem altehrwürdigen Silverstone Circuit nach nur 17 Runden gelaufen. Ein Getriebeschaden sorgte für das verfrühte Aus des Haas F1-Piloten, der damit seinen zweiten Nuller der Saison einstecken musste.
Doch schon vor dem Ausfall lief es nicht optimal, wie Grosjean unumwunden gesteht: «Ich hatte vor allem auf den Intermediates Probleme, das müssen wir uns genauer anschauen. Vor allem am Anfang habe ich viel Zeit verloren. Ich bin mir sicher, dass es auf den Trockenreifen besser gelaufen wäre.»
Doch der 30-Jährige, der in diesem Jahr seine fünfte volle GP-Saison als Stammfahrer bestreitet, erklärt auch: «Solche Erfahrungen gehören zum Racing dazu, so läuft es manchmal eben. Vor der Sommerpause bleiben uns noch zwei Rennen, in denen wir das Ruder rumreissen können.»
Dass nun mit dem Hungaroring eine Strecke auf dem Programm steht, die eine komplett andere Charakteristik als der britische Traditionskurs aufweist, ist für den Formel-1-Routinier kein Problem: «Man kehrt ins Cockpit zurück und findet ziemlich schnell das Limit wieder. Ich bin nun schon seit einigen Jahren dabei und kenne die Strecken und ihre Eigenheiten relativ gut. Das ist also kein Problem für mich. Ich setze mich einfach ins Auto und finde den Rhythmus.»
Hinzu kommt, dass der Hungaroring ein erfolgreiches Pflaster für Grosjean ist. Nach seinem Erfolgsgeheimnis gefragt, antwortet er: «Das kann man kaum erklären, ich hatte auf dieser Strecke einfach schon immer ein gutes Gefühl. Ich mochte diesen Kurs seit jeher sehr gerne. In diesem Jahr wurde er neu asphaltiert. Mal schauen, wie es diesmal wird, bisher gab es immer viele Bodenwellen. Ich hatte auch das Glück, dass ich in den letzten Jahren in Autos sass, die auf dieser Strecke gut unterwegs waren.»
Trotzdem sei der Ungarn-GP immer eine besondere Herausforderung, wie Grosjean betont: «In Budapest kann es sehr heiss werden. Es ist kein einfaches Rennen, aber andererseits gibt es auch nicht viele Highspeed-Kehren auf diesem Kurs. Es geht also eher darum, bis ins Ziel konzentriert zu bleiben. Aber wir halten uns ja auch immer fit, um uns auf diese Art von Herausforderung vorzubereiten.»
Die Hitze ist nicht die einzige Herausforderung. Der 93-fache GP-Pilot weiss: «Auf dem Hungaroring ist es sehr schwierig, einen Gegner zu überholen. Dort habe ich aber eines der besten Überholmanöver meines Lebens geschafft: 2013 zog ich in der vierten Kurve aussen an Felipe Massa vorbei. Dafür habe ich dann eine Durchfahrtsstrafe aufgebrummt bekommen, den wich war mit allen vier Rädern neben der Strecke. Aber das machte mir nichts aus, denn es war eines der schönsten Überholmanöver meiner Karriere.»