Zoff um die Porsche-GT-Teams
TRG macht erst mal Pause in der Grand-Am
Bei der dritten Grand-Am-Runde in Birmingham am Wochenende tritt in der GT-Klasse lediglich ein Porsche an, das kleinste Aufgebot der Schwaben in ihrer eigentlichen Domäne seit dem Bestehen der Serie. Sowohl Miller Barrett Racing wie auch TRG haben ihre 997 GT3 Cup vom Start zurückgezogen, nun wechselt auch noch Autohaus von einem GT3 Cup auf einen Chevy Camaro.
Der Massen-Exodus ist kein Zufall, in den Porsche-Reihen fühlt man sich gegenüber der Konkurrenz benachteiligt. Das Resultat beim letzten Rennen in Homestead, einer Strecke die dem GT3 Cup allerdings ohnehin nicht besonders liegt, war ernüchternd. Der Schnellste 997 GT3 Cup belegte im Qualifying wie im Rennen Rang acht.
Die auf dem Serien-911 basierenden GT-Porsche (im Grand-Am-Slang «Prep 1») müssen mittlerweile fast ausschliesslich gegen Rohrrahmenchassis («Prep 2») antreten. Über die wird lediglich eine beliebige Kunststoffhülle gestülpt, fertig sind Corvette, Mazda oder BMW. Porsche lehnte den Wunsch der Grand-Am, auch einen Rohrrahmen-Elfer zu bauen, in der Vergangenheit stets ab.
Zwar wurde den Porsche-Teams die eine oder andere Regelerleichterung zugestanden, doch Miller Barrett und TRG ging das noch nicht weit genug. Das die Porsche-Teams in der Grand-Am GT-Klasse ins Hintertreffen gerieten, liegt aber auch an dem abgeflautem Interesse von Porsche an der Grand-Am, sowie an der gewachsenen Anzahl der Gegner mit Fremdfabrikaten. Mittlerweile treten alleine acht Rohrrahmen-Mazda RX-8 an. Da wird die Luft an der Spitze dünner, zumal das Porsche-Kontingent nach der Pleite von Farnbacher Loles auch noch stark geschrumpft ist.
Die Porsche-Teams wähnen ein Druckmittel im Geschacher um vorteilhaftere Einstufungen: Die ALMS steht mit ihrer neuen GTC-Klasse parat Grand-Am-Flüchtlinge aufzunehmen. Zumindest TRG hat bei den 12h von Sebring schon einmal vorgefühlt. Und passend zum Thema hat die ALMS der Grand-Am-Variante des 997 GT3 Cup mit sofortiger Wirkung eine 25kg Gewichtsreduzierung für die GTC-Klasse zugestanden.
Wenn lediglich ein GT-Porsche und zwei DP´s mit Porsche-Power im Barber Park starten, gaukelt zumindest der Name der Veranstaltung eine starke Präsenz von Porsche-Kunden in Birmingham vor: Das Rennen mit dem schmalsten Porsche-Feld in zehn Jahren Grand-Am hört ausgerechnet auf den Namen «Porsche 250».