Lars Kern: «GT4 ist einfacher zu fahren, als der GT3»
Lars Kern ist Testfahrer bei Porsche
Lars Kern teilte sich in der ADAC GT4 Germany-Saison 2019 einen Porsche 718 Cayman GT4 Clubsport MR vom Team Allied-Racing mit Trophy-Pilot Jan Kasperlik. Das Duo erreichte mit 88 Punkten Rang acht in der Abschlusstabelle. «Für mich war es sehr schön, gleich am ersten Rennwochenende in Oschersleben eine Pole-Position zu holen. Im Regen ist unser Porsche sehr stark», blickt Kern auf sein ganz persönliches Saisonhighlight zurück.
In den beiden Rennen in der Magdeburger Börde schafften es Kern und Teamkollege Kasperlik zudem gleich zweimal mit Platz drei auf das Podium. Ein Resultat, welches samstags in Hockenheim nochmals wiederholt werden konnte. «Leider haben wir dieses Jahr kein Rennen gewonnen. Somit haben wir unsere eigenen Erwartungen nicht ganz erfüllt. Aber daran sieht man auch, wie hoch das Level in der ADAC GT4 Germany ist», analysiert Kern.
Generell ist der 32-Jährige von der GT4-Kategorie richtig begeistert. «Ein GT4-Auto ist um einiges einfacher zu fahren, als beispielsweise der größere GT3. Somit kann ein Amateurpilot in der Regel nach wenigen Runden auf einigermaßen gute Rundenzeiten kommen. Auch die Budgets der Teams sind im GT4-Sport noch verhältnismäßig klein», vergleicht Kern, der 2019 auf der Nordschleife aber auch bei internationalen Auftritten, beispielsweise in den USA oder Südafrika, im GT3-Modell von Porsche saß.
Trotz seiner starken Performance, mit der er teilweise internationale Superstars in den Schatten stellt, betreibt Lars Kern den Motorsport nur zum Spaß. Im Hauptberuf ist Kern Testfahrer bei Porsche. Für den schwäbischen Autobauer stellte er im Sommer mit einem Taycan in 7:42 Minuten auch die Bestzeit für Elektro-Straßenautos auf der Nordschleife auf. In einem Porsche 911 GT2 RS MR hält er mit 6:40,3 Minuten außerdem den absoluten Rekord für straßenzugelassene Fahrzeuge in der Grünen Hölle.
«Ich fahre bei Porsche prinzipiell alle Modelle – also auch die ganz großen und schnellen Straßenautos wie den GT2 oder den Straßen-GT4. Insofern habe ich natürlich einen großen Erfahrungsschatz. Das ist für meine Renneinsätze im Allgemeinen natürlich hilfreich, da es meine Instinkte und Reflexe schärft», erläutert er. «Aber einen Vorteil kann ich dadurch leider nicht ziehen. Die Set-up-Arbeit im Motorsport ist teilweise doch recht anders. Und auch die Motorsport-Reifen sind mit denen aus der Serie nicht unbedingt vergleichbar.»
Ob Lars Kern auch 2020 in der ADAC GT4 Germany startet, steht aktuell noch nicht fest. «Es wäre natürlich super, wieder zurückzukehren, da ich 2019 richtig Spaß in der Serie hatte. Wir sind hierzu gerade in Gesprächen. Grundsätzlich hängt das Ganze aber auch von meinen GT3-Einsätzen ab», befindet sich Kern derzeit in der Ausarbeitung seiner kommenden Rennsaison.