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Dominic Schmitter: «Mein Motorrad kam auf mich zu»

Von Esther Babel
Für Schmitter ist die Saison gelaufen

Für Schmitter ist die Saison gelaufen

Seine Kollegen aus der IDM Superbike treten in diesen Tagen die Reise zum IDM-Wochenende auf dem Red Bull Ring an. Für Schmitter ist die Saison 2021 nach seinem Highsider gelaufen, die IDM-Führung ist futsch.

Als Sturzkandidat ist der Schweizer Dominic Schmitter nicht gerade berühmt. Aber sein Abflug auf dem TT Circuit in Assen hat den IDM-Superbike-Piloten vom Team Hess arg gebeutelt. Sehstörungen nach einer Gehirnerschütterung und eine schmerzhafte Fraktur der Hüfte sind die aktuellen Themen des Yamaha-Piloten, dessen Saison 2021 damit definitiv gelaufen ist und er den eingeschlagen Weg Richtung des möglichen Titelgewinns abrupt beenden muss.

«Ich kann mich an den Unfall in Assen noch ziemlich gut erinnern», berichtet Schmitter jetzt per Video-Botschaft. «Erstaunlicherweise. Ich war anschließend 20 bis 30 Minuten bewusstlos. Das Motorrad war nicht schuld, auch nicht das Team. Es war auch kein anderer Fahrer beteiligt. Da gab es wohl noch Spekulationen mit Marco Fetz, der jetzt unabhängig von mir auch im Krankenhaus liegt. Ich wünsche ihm von hier aus gute Besserung.»

Schmitter war hinter Florian Alt unterwegs, als es passierte. Der Schweizer war mit zuviel Schräglage bei der Sache. «Dann habe ich zu sehr aufgedreht», berichtet er weiter, «und da hat dann die Traktionskontrolle nicht mehr sauber gearbeitet. Ich wusste und spürte, dass das Motorrad langsam hinten weggeht. Und ich dachte, komm, der Drift, der geht noch. Aber leider ging es dann eben nicht. Das Motorrad hat wieder Grip gefasst und ich wurde über das Motorrad geworfen.»

Bei dem Versuch, den Sturz abzufangen, kam es zu einer Verkettung unglücklicher Umstände und Schmitter landete genau vor seiner Yamaha. Für ihn persönlich der dramatischste Abschnitt seines Unfalls. «Ich erinnere mich auch noch daran», so Schmitter, «wie ich das Motorrad auf mich habe zufahren sehen. Dann prallte das Motorrad gegen meinen Hals und ab diesem Zeitpunkt war ich bewusslos.» Aufgewacht ist der Schweizer dann erst wieder nach geraumer Zeit im Krankenhaus.

«Ich spürte sofort, dass mit meiner Hüfte was nicht Ordnung war», erzählt er. Und die Diagnose sollte sich bewahrheiten. Ihm persönlich bereitete sein ordentlich durchgeschüttelter Kopf allerdings bis heute noch mehr Sorgen. «Auch jetzt», so seine Beschreibung, «wenn ich zum Beispiel auf die Seite schaue, oder auch nach unten. Da sehe ich alles doppelt. Wenn ich mich konzentriere und geradeaus schaue, sehe ich normal.» Vor allem kurz nach dem Unfall waren die Beschwerden immens. Übelkeit war die Folge. Inzwischen überwiegt aber die Zuversicht. Mit jedem Tag bessert sich die Lage.

Seine bis dato sehr erfolgreiche Saison ist mit diesen Blessuren allerdings beendet. Dennoch möchte Schmitter auch die positiven Seiten nicht ausserachtlassen. «Wir waren zum Zeitpunkt des Unfalls Erster in der IDM Superbike», hält er fest. «Als erster Schweizer habe ich das geschafft. Leider kann ich den Titel nicht mehr probieren, einzufahren.» Die Hüfte darf für mindestens zwei Monate, wenn nicht sogar länger, nicht belastet werden. Mit Krücken kann sich der Schweizer fortbewegen, aber die Schmerzen sind noch äußerst heftig. Da wird schon ein normales Husten zur Qual. Neben dem Bruch sind auch Bänder und Muskeln in Mitleidenschaft gezogen worden.

«Der Schutz durch meine Mithos-Kombi war mehr als hundert Prozent», lobt Schmitter mit Blick auf seine Ausrüster. «Hätte ich den Hüft-Protektor angehabt, wäre mir an der Stelle sicher auch nichts passiert. Die meisten Fahrer nehmen ihn aus Gründen der Beweglichkeit raus. Ich war auch so einer, der den rausnimmt. Leider. Mein LS2-Helm schaut krass aus, wo mein Motorrad mich getroffen hat. Auch da muss ich danke sagen. Der Helm geht wegen des weiten Sichtfeldes etwas weiter nach unten. Dadurch war dann mein Hals und mein Kiefer geschützt. Dass es mich nicht schlimmer erwischt hat, verdanke ich auch meiner guten Ausrüstung.»

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