Max Zimmermann: «Gibt noch Verbesserungspotential»
Zimmermann/Segers (33) fahren auch mit dem Emblem «bonovo action»
Zum Saisonauftakt auf dem TT Circuit in Assen gelangen Markus Schlosser/Marcel Fries (LCR Yamaha) zwei Siege. Damit führen die Schweizer die Wertung in der auch WM-relevanten 600er-Klasse mit der Maximalpunktzahl 50 an.
Die Top-Favoriten Tim Reeves/Kevin Rousseau (GB/F) vom Team «Bonovo action powered by MGM Racing» schrieben zweimal null Punkte, einmal wegen eines technischen Defekts, das andere Mal wegen einer Disqualifikation. Bennie Streuer/Ilse de Haas (NL) und Josef Sattler/Luca Schmidt (D), die ebenfalls dem neuen Rennstall von Teambesitzer Jürgen Röder angehören, folgen mit 40 und 32 Punkten auf dem Plätzen 2 und 3.
Auf Rang 4 tauchen die Neulinge in dieser Klasse, Max Zimmermann (27) aus der Kurstadt Bad Säckingen im Landkreis Waldshut in Baden-Württemberg und dessen Beifahrer Ferry Segers (32) aus der niederländischen Provinz Limburg auf. Segers saß in der vorigen Saison bei Streuer-Freundin Ilse de Haas in einem 1000er-Gespann im Boot. Zimmermann fuhr sieben von 16 Läufen der Internationalen Sidecar Trophy mit und rangierte am Ende mit Beifahrerin Kathrin Opendras immerhin auf Platz 6.
In Assen fuhren Zimmermann/Segers in der IDM-Seitenwagen-600-Wertung auf die Plätze 5 und 4. SPEEDWEEK.com sprach mit Max Zimmermann über das Rennwochenende in Assen.
Hallo Max, Glückwunsch zu der guten Vorstellung in Assen. Wie liefen die beiden Rennen aus deiner Sicht?
Insgesamt bin ich sehr zufrieden, wir konnten alles umsetzen, was wir uns vorgenommen hatten. Am Nürburgring im Trophy-Lauf hatten wir zum Beispiel noch Probleme am Start, das hat nun in Assen in beiden Rennen einwandfrei funktioniert. Im ersten Rennen hatten wir mit Kappeler/Billich ein 1000er Gespann vor uns, daran haben wir uns etwas die Zähne ausgebissen.
Ihr seid von den Zeiten her fast eineinhalb Minuten hinter Schlosser zurück und wenn es anders verlaufen wäre auch hinter Reeves. Liegt das nur an der fehlenden Erfahrung eurerseits oder ist eure Motorisierung eine andere als die der drei anderen Bonovos?
Es ist sicherlich eine Mischung aus beidem. Wir haben das Gespann von Sattler aus dem letzten Jahr von Jürgen Röder zur Verfügung gestellt bekommen, allerdings sind wir auf einen Yamaha Motor gewechselt. Ebenso haben wir die komplette Technik auf YEC umgebaut und noch andere Änderungen vorgenommen. Hier mussten wir uns auch finanziell etwas einschränken, da alle Änderungen durch mein Team und mich durchgeführt und übernommen wurden. Im Prinzip ist vom ursprünglichen Gespann nur noch das Chassis übriggeblieben. Dann darf man wohl auch nicht vergessen, dass dies erst meine zweite Saison ist, Ferry und ich haben noch nicht sehr viele Kilometer auf dem Buckel. Aber gerade deshalb sind wir trotzdem sehr zufrieden, wie es bisher läuft.
Wahrscheinlich ist das Mapping eures Bikes nicht das gleiche wie das der anderen?
Nein, wir haben kein Motec-Steuergerät und können daher auch keine Maps überspielen.
Was könnt und wollt ihr in Zukunft verbessern?
Wir müssen sicherlich noch ein paar weitere Einstellung am Sidecar vornehmen, da gibt es durchaus noch Verbesserungspotential. Ansonsten ist die Devise, so viel wie möglich zu fahren um mehr Praxis zu bekommen.
Ihr könnt aber stolz darauf sein, in so einem potenten Rennstall fahren zu dürfen, oder?
Wir sind natürlich sehr glücklich darüber, dass wir mit Jürgen Röder und Bonovo ein Team gefunden haben, das uns trotz unserer bisher eher kurzen Karriere im Vergleich zum restlichen Team unterstützt.
In den offiziellen Pressemitteilungen von «Bonovo action powered by MGM Racing» werdet ihr nicht erwähnt. Warum?
Wir werden nicht im gleichen Rahmen wie die anderen Teams gesponsert und treten daher auch nicht offiziell auf. Aber Jürgen Röder, beziehungsweise Bonovo, stellt uns ein Basispaket zur Verfügung. Wir konnten auch an den Trainings teilnehmen, wofür wir natürlich sehr dankbar waren, da aufgrund der Corona-Pandemie viele Tests und Trainings ausgefallen sind.