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Michel Wieth: Ärztliche Freigabe zu spät, kein Start

Von Esther Babel
Der IDM Supersport 300-Pilot und Sandro Cortese Schützling vom Team Kiefer wurde nach einem Sturz Opfer eines durcheinander geratenen Zeitmanagements. Daher konnte Wieth am ersten Rennen nicht teilnehmen.

Da schaute der Teenager vom Team Kiefer nicht schlecht, als er zum Start des ersten Rennens antreten wollte, ihm der Start aber verwehrt wurde. Michel-Caspar Wieth war zu Beginn des zweiten und entscheidenden Qualifyings gestürzt. Unverschuldet. «Es kam ein anderer Fahrer mit unmenschlichem Überschuss von hinten», beschreibt Teamchef Jochen Kiefer die Umstände. Wieth wurde sicherheitshalber im Medical Center vorstellig, doch ausser mit ein paar blauen Flecken und einer leichten Prellung am Bein war der Yamaha-Pilot mit dem Schrecken davongekommen.

Damit hatte Wieth zwar keine passende Rundenzeit zusammengebracht, aber wenn Fahrer durch Sturz oder einen technischen Defekt die Quali-Zeit nicht packen und nicht, weil sie zu langsam sind, dann dürfen sie in der Regel dennoch starten. Aus der letzten Reihe. Wieth hatte vom Arzt grünes Licht bekommen und war sich seiner Startfreigabe sicher. Doch sicher ist eine Sache erst, wenn sie schwarz auf weiß auf irgendeinem Stück Papier steht. In diesem Fall der Startaufstellung. Da fehlte Wieth allerdings.

So konnte er unverrichteter Dinge wieder abziehen und das Rennen, gewonnen von Walid Khan vor Marvin Siebdrath und Lennox Lehmann, ging ohne ihn über die Bühne.

Jochen Kiefer sah anschließend Fehler auf beiden Seiten. «Unser Fehler war, dass wir das Fehlen auf der Liste zu spät bemerkt haben», so seine Schilderung. «Und der Arzt hatte ihn erst zehn Minuten vorher als fit erklärt und das übermittelt. Rennleiter Stefan Beck hatte die Starterliste ohne Wieth drauf und hat da auch nicht nochmal nachgehakt.» Das Debakel nahm eine Viertel Stunde vor dem Start dann seinen Lauf.

Da auch eine Startaufstellung ein offizielles Dokument ist, kann man da nicht mal eben drin rumkritzeln. Doch die Zeit war einfach zu knapp, um eine neue Startaufstellung zu schreiben und zu veröffentlichen. Die Stimmung im Team Kiefer? So lala. «Wir wollen ja Rennen fahren und nicht in der Box stehen», meinte der WM-erprobte Teamchef. «Aber da haben wir wieder Lehrgeld bezahlt.» Für den Rennsonntag ist bereits alles geklärt und Wieth kann vom letzten Startplatz aus mitmachen.

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