24h Spa: Starker Doppelsieg für die BMW M6 GT3
Die 70. Ausgabe der 24 Stunden von Spa-Francorchamps bot ein regelrechtes Motorsport-Fest. Fahrzeuge von knapp zehn verschiedenen Herstellern hatten sich über die Renndistanz in der Spitzengruppe eingenistet. Je nach Rennglück bzw. Rennpech eliminierten sich diese jedoch letztendlich teilweise selbst, sodass am Ende Walkenhorst Motorsport jubeln konnte. Das Fahrer-Trio Tom Blomqvist, Christian Krognes und Philipp Eng hatte im BMW M6 GT3 beim Überqueren der Ziellinie einen Vorsprung von 10,408 Sekunden auf die Markenkollegen Alexander Sims, Jens Klingmann und Nicky Catsburg von ROWE Racing. «Das ist einfach unglaublich. Dieses kleine Team hat alle Erwartungen übertroffen. Und auch meine Wagenpartner haben einen super Job gemacht. Walkenhorst hat seinen Fokus eigentlich auf der Nordschleife, aber jetzt haben wir hier in Spa-Francorchamps gewonnen», konnte Blomqvist sein Glück kaum fassen.
Nach all den Zwischenfällen, die sich über die lange Renndistanz ereignet hatten, stellte sich gut zweieinhalb Stunden vor Ende ein einigermaßen klares Bild an der Spitze des Feldes ein. Durch eine Safety-Car-Phase wurden die Abstände nochmals ordentlich eingedampft und noch sechs Fahrzeuge befanden sich in der Führungsrunde. Das waren die beiden genannten BMW M6 GT3 von Walkenhorst Motorsport bzw. ROWE Racing, die beiden Audi R8 LMS vom Audi Sport Team Sainteloc (Markus Winkelhock, Frederic Vervisch, Christopher Haase) bzw. von Land-Motorsport (Kelvin van der Linde, Sheldon van der Linde, Jeffrey Schmidt) sowie die beiden Mercedes-AMG GT3 von Black Falcon (Yelmer Buurman, Luca Stolz, Maro Engel) und dem Mercedes-AMG Team Akka ASP (Raffaele Marciello, Daniel Juncadella, Tristan Vautier).
Letztgenannter Mercedes-AMG war jedoch am Ende der Führungsrunde und verlor diese in der Endphase sogar noch. Das hatte auch damit zu tun, dass den Fahrzeugen mit dem Stern im Kühler in diesem Jahr in Spa-Francorchamps (aufgrund der BoP) etwas die Durchschlagskraft fehlte. Somit reichte es für Marciello/Juncadella/Vautier final für Rang sechs. Das Fahrzeug lag schlussendlich einen Platz hinter den genannten Markenkollegen von Black Falcon.
Ordentlich Speed zeigte auch der Land-Audi, der mit einem guten Rennen das Podium als Dritter komplettierte. Dabei profitierte Land von einer langsamen Pit-In-Runde des Sainteloc-Audi beim letzten Boxenstopp, als der R8 LMS des französischen Teams wegen einer zu knappen Spritkalkulation nur gerade noch so mit dem letzten Sprit-Tropfen zum Service rollte. Somit mussten sich die Vorjahressieger Winkelhock, Haase und ihr neuer Teamkollege Frédéric Vervisch mit Platz vier zufrieden geben.
So feierte BMW bei der diesjährigen Ausgabe einen starken Doppelsieg. Das gelegentlich unterschätzte Team Walkenhorst lieferte eine saubere Leistung ab und hat den Triumph beim größten GT3-Rennen der Welt redlich verdient. Der letzte Sieg der bayrischen Marke bei den 24 Stunden von Spa-Francorchamps stammt aus dem Jahre 2016. Damals gewann ROWE Racing ebenfalls mit dem M6 GT3 (Sims, Eng und Maxime Martin). Für die Mannschaft des Öl-Verarbeiters aus Worms reichte es diesmal zu Platz zwei.
In der Pro-Am-Klasse ging der Sieg an das Ferrari-Quartett Daniel Keilwitz, Alexander Mattschull, Rinat Salikhov und David Perel (Rinaldi Racing 488 GT3). Im Silver Cup gewannen Kang Ling, Alex Frassineti, Romain Monti und Andrea Rizzoli im Lamborghini Huracán GT3 von Ombra Racing. Und in der Am-Wertung triumphierten Adrian Amstutz, Leo Machitski, Richard Abra und Patrick Kujala (Barwell Motorsport) – ebenfalls in einem Lamborghini Huracán GT3. Hier das vorläufige Ergebnis der 24 Stunden von Spa-Francorchamps.