Malaguti Drakon125: Neuer Motor statt Aprilia-Nachbau
Bereits im Jahr 2018 kaufte die KSR Group, ansässig im niederösterreichischen Krems, die Namensrechte der im Jahr 2011 pleite gegangenen italienischen Traditionsmarke Malaguti und stellte bereits im darauffolgenden Jahr auf der Mailänder Motorradmesse EICMA zwei Konzeptmotorräder vor, die die zukünftige Ausrichtung der Marke vorgeben sollten.
Eines der beiden Conceptbikes, die von Grund auf neu gestaltete und erfrischend gestylte Drakon 125, ist nun fast verkaufsfertig und im Herbst soll die Serienversion genau an jenem Ort präsentiert werden, an dem seinerzeit auch das Concept Premiere feierte: Auf der EICMA in Mailand.
Erste Fotos eines seriennahen Prototypen, den unser Fotograf auf letzten Testfahrten in Österreich erwischen konnte, zeigt, dass das freche Styling und sogar die meisten seiner ausgefeilten Details nahezu unverändert vom Konzept übernommen wurden. Änderungen am Design gab es anscheinend nur für zulassungsrelevante Details wie einen Soziussitz und die entsprechenden Fußrasten, ebenso wie den Kennzeichenhalter, der trendbewusst an der Schwinge montiert ist.
Die signifikanteste Änderung ist der offenbar der neue Motor. Wo das Konzept noch einen von Aprilia entliehenen 125ccm-Einzylindermotor als Antrieb nutzte, verwendet das Serienbike offenbar einen grundlegend anderen, vermutlich gänzlich neu entwickelten Einzylindermotor. Diese Vermutung legt zumindest die Positionierung der Wasserpumpe und die generelle, um ein paar Grad nach vorn geneigte Einbaulage des Motors nahe.
Derzeit hat Malaguti fünf Motorräder mit 125 ccm im Programm. Alle verwenden einen von Aprilie konstruierten Motor, der in Lizenz in China genaut wird. Dieser Motor mit zwei obenliegenden Nockenwellen schöpft das Leistungslimit von 15 PS/11 kW der A1-Führerscheinklasse voll aus. Dass nun die KSR-Group einen neuen Motor entwickelt hat, der erstmals in der Drakon 125 verbaut werden soll, wurde so nicht erwartet.
Dieser neue Motor sitzt in einer modifizierten Form des Rahmens, der auch schon im Modell Monte Pro zum Einsatz kommt und mündet in einem Unterflur-Auspuff, nicht unähnlich der Konfiguration wie ihn auch KTMs 125 Duke am Anfang ihrer Bauzeit trug.
Das ausgefeilte Finish des hier gezeigten, minimal getarnten Prototypen deutet darauf hin, dass bereits kurz nach der Präsentation im November der Verkaufsstart erfolgen könnte.