Eskil Suter: «Granado ist schneller als Aegerter»
Domi Aegerter auf KTM in Jerez
Letzte Woche erzählte Forward-Teammanagerin Milena Körner beim Valencia-Test, es würden Techniker von Suter Industries nach Jerez zum zweiten IRTA-Test kommen, es würden dann neue Chassis für Eric Granado und Stefano Manzi geliefert.
Doch von einem Suter-Track-Support war weder in Valencia noch in Jerez etwas zu sehen. Und von neuen Chassis auch nichts.
«Nein, von uns war niemand in Jerez», erklärte Eskil Suter, Geschäftsführer und Gründer der Firma Suter Industries gegenüber SPEEDWEEK.com. «Aber wir werden zumindest bei den Europa-Rennen vor Ort sein.»
Suter lieferte also auch keinen neuen Chassis für den Jerez-Test. «Die Jungs hatten 2017er-Material und das 2018-Prototypen-Material vom November zum Testen. Nach den Tests wird entschieden, welche Kombination von den Fahrern bevorzugt wird», berichtete Eskil Suter.
Suter Industries hat die Konstrukteurs-WM in der Moto2-Klasse 2010 bis 2012 dreimal in Folge gewonnen, bisher wurden in dieser Kategorie 32 Siege gefeiert, der letzte 2014 in Valencia durch Tom Lüthi. 2015 und 2016 nahm Suter nicht an der WM teil, es wurde keine Konstrukteurslizenz gelöst, das Comeback 2017 mit den Teams Kiefer Racing und Dynavolt Intact verlief nicht berauschend.
Deshalb wurde Ende November der Ausstieg aus der Moto2-WM verkündet und fünf Tage später beschlossen, zumindest Forward noch zu beliefern.
Moto2-Europameister Eric Granado hielt sich beim Jerez-Test am zweiten Tag auf Platz 23, der letztjährige Suter-Pilot Domi Aegerter, der für 2018 unbedingt eine KTM wollte dümpelte an 26. Stelle mit 1,762 Sekunden Rückstand auf Platz 1. Am ersten Tag lag er sogar noch 2,2 Sekunden zurück an 28. Position.
Eskil Suter, nicht gerade für seine diplomatische Art bekannt, konnte sich einen Seitenhieb nicht verkneifen. «Granado scheint ja bisher keinen so schlechten Job zu machen. Immerhin war er nach zwei Tagen viel besser als ÄRGER-TER, der zwar jetzt auf dem allerbesten Motorrad sitzt, aber immer noch nicht begriffen hat, worum es geht.»
Am dritten Tag fuhr der Brasilianer Granado gleich schnell wie Aegerter – beide verloren in Jerez in der Tages-Gesamtwertung verloren 2,1 Sekunden auf die Bestzeit.
Forward erlebte mit Suter eine schwere Schlappe: 27. Granado, Manzi kam über den 31. und letzten Platz nicht hinaus.
Eskil Suter erklärte schon im November: «KTM hat im Herbst drei Moto2-Rennen gewonnen. Jetzt laufen manche Fahrer zu KTM über. Aber die haben alle nicht begriffen, dass diese Erfolge auch mit dem Team von Aki Ajo zu tun haben, der bisher noch mit jedem Fabrikat Erfolg gehabt hat.»
Suter Industries hat das Kiefer-Team 2017 in erster Linie wegen Aegerter mit rund 1 Million Euro finanziert. Aegerter gewann den Misano-GP, der Sieg wurde ihm jedoch wegen unerlaubter Ölzusätze aberkannt. Der Wechsel des Schweizers von Suter zu KTM hat beim Schweizer Unternehmen nicht gerade Begeisterungsstürme ausgelöst.
Jerez-Test, kombinierte Zeitenliste
1. Alex Márquez (Kalex) 1:40,926 min
2. Francesco Bagnaia (Kalex) +0,334 sec
3. Brad Binder (KTM) +0,799
4. Lorenzo Baldassarri (Kalex) +0,914
5. Xavi Vierge (Kalex) +1,034
6. Miguel Oliveira (KTM) +1,056
7. Luca Marini (Kalex) +1,088
8. Mattia Pasini (Kalex) +1,127
9. Héctor Barberá (Kalex) +1,157
10. Sam Lowes (KTM) +1,204
11. Isaac Viñales (Kalex) +1,204
12. Joan Mir (Kalex) +1,283
13. Marcel Schrötter (Kalex) +1,335
14. Remy Gardner (Tech3) +1,346
15. Simone Corsi (Kalex) +1,394
16. Iker Lecuona (KTM) +1,490
17. Jorge Navarro (Kalex) +1,509
18. Fabio Quartararo (Speed Up) +1,549
19. Khairul Idham Pawi (Kalex) +1,592
20. Danny Kent (Speed Up) +1,601
21. Bo Bendsneyder (Tech3) +1,628
22. Tetsuta Nagashima (Kalex) +1,629
23. Romano Fenati (Kalex) +1,642
24. Steven Odendaal (NTS) +1,761
25. Andrea Locatelli (Kalex) +2,028
26. Dominique Aegerter (KTM) +2,125
27. Eric Granado (Suter) +2,132
28. Joe Roberts (NTS) +2,548
29. Jules Danilo (Kalex) +2,775
30. Federico Fuligni (Kalex) +2,847
31. Stefano Manzi (Suter) +3,041