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Darryn Binder (Husqvarna): Moto2-Debüt in Valencia

Von Günther Wiesinger
Heute und morgen sitzt Darryn Binder in Valencia erstmals auf der Kalex des Liqui Moly Husqvarna Intact GP-Teams. Was er nach dem MotoGP-Jahr erwartet.

Darryn Binder (24) hat vor einem Jahr (wie Jack Miller nach dem zweiten Moto3-WM-Rang 2014) den Weitsprung in die MotoGP-WM gewagt, unter Auslassung einer Moto2-WM-Saison. So eine Herausforderung haben sich in den letzten 15 Jahren weder Stars wie Casey Stoner oder Jorge Lorenzo noch Joan Mir, Alex Rins, Franco Morbidelli, Pecco Bagnaia, Enea Bastianini und Fabio Quartararo zugetraut.

Doch in der Saison 2023 wird Darryn Binder, der 2020 in Catalunya immerhin einen Moto3-WM-Lauf gewonnen hat, im neuen Liqui Moly Husqvarna Intact GP Team antreten, als Teamkollege von Lukas Tulovic, dem neuen Moto2-Europameisrer.

Im Gegensatz zu seinem Moto3-Teamkollegen John McPhee bekam Darryn in seinen zwei Jahren beim Petronas-Sprinta-Team in der Moto3 nie die Chance, eine Moto2-Kalex dieser Mannschaft zu fahren. «John bekam die Moto2-Kalex für einen Test im Jahr, bevor ich dorthin kam», meint Darryn, der in der Moto3-WM insgesamt sechs Podestplätze errungen und bisher 137 GP-Einsätze absolviert hat.

Der Südafrikaner testet am Donnerstag und Freitag in Valencia. Die Intact-Box wurde nach dem WM-Lauf nicht geräumt, die Mannschaft kehrte am Mittwoch zurück. «Am 19./20. November teste ich noch in Jerez», erzählte Binder.

Nach dem neuen Reglement dürfen die Rookies im November so viele Tage testen, wie sie wollen. Aber Binder ist mit den vier vereinbarten Tagen durchaus einverstanden.

«Ich würde zwar gern mehr fahren. Aber ich denke, es wäre für das Team nach dieser strapaziösen Saison ein bisschen zu kompliziert. Es ist auch nicht so einfach, um diese Jahreszeit eine freie GP-Piste zum Testen zu finden. Wir können froh sein, dass wir in Valencia und Jerez fahren können», zeigte der diesjährige WithU-Yamaha-MotoGP-Pilot Verständnis. «Ich freue mich darauf.»

Darryn Binder versicherte im Gespräch mit SPEEDWEEK.com, er habe keine genaue Vorstellung davon, was ihn nach der 290-PS-Rakete von Yamaha jetzt mit den 145 PS starken 765-ccm-Dreizylinder-Motoren von Triumph erwartet.

Dabei hätte er mit Bruder Brad eine vertrauenswürdige Auskunftsperson in der Familie, die 2019 den Moto2-Titel nur um drei Punkte gegen Alex Márquez verloren hat.

«Ja, ich habe mit meinem Bruder darüber gesprochen. Er hat mir erklärt, dass es in der Moto2 keine so ausgeklügelten Elektronik-Systeme wie in der MotoGP gibt. Ich glaube, man kann beim Drehmoment etwas verstellen und hat verschiedene Engine Mappings. Aber wenn ich Brad richtig verstanden habe, so kannst du das Gas einfach voll aufdrehen und diese Rennmaschine wie ein normales Bike fahren.»

Von 290 auf ca. 145 PS – erwartete Darryn eine Enttäuschung, wenn er erstmals den Gasgriff der Moto2-Kalex aufdreht?

«Es kann sein, dass es ziemlich enttäuschend sein wird», räumte der jüngere Binder ein. «Zum Glück kann ich mich an den ersten Test im vergangenen November auf dem MotoGP-Motorrad erinnern. Ich bin danach nach Südafrika heimgeflogen und hatte eine brandneue R1-Yamaha daheim zum Trainieren. Als ich erstmals aufgesprungen bin, habe ich das enttäuschendste Gefühl meines Lebens gespürt. Wenn du den Speed eines MotoGP-Bikes gewöhnt bist, gibt es nichts Vergleichbares mehr. Wenn du zum ersten Mal auf einem MotoGP-Bike sitzt, spürst du plötzlich Muskeln im ganzen Körper, von deren Vorhandensein du bis dahin nichts gewusst hast. Vielleicht ist es ganz angenehm, jetzt mal ein Fahrzeug zu fahren, das sich ein bisschen langsam anfühlt.»

«Denn du gewöhnst dich rasch an den Speed einer MotoGP-Maschine. Aber dann kommst du auf eine so kleine, schmale, winkelige Strecke wie Valencia und merkst bald, wie schnell so ein MotoGP-Gerät ist. Auf einer schnellen, breiten Rennstrecke wie in Sepang wird dir das gar nicht so deutlich bewusst.»

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