MotoGP: Das Saisonfinale ist in Barcelona

Mahindra: Sporadische Erfolge und gute Talentschmiede

Von Johannes Orasche
Mahindra und deren Tochterfirma Peugeot sind vor einem Jahr aus der Moto3-WM verschwunden. Aber diese beiden Marken haben einige Talente ans Tageslicht befördert.

Mahindra hat mit «Pecco» Bagnaia 2016 in Assen als erste und einzige indische Motorradmarke einen GP-Sieg errungen – in der Moto3-Klasse. Der Schotte John McPhee gewann mit der Zweitmarke Peugeot den Regen-GP in Brünn. Mahindra hat trotz trotz einger Pleiten und Pannen in den Jahren in der Motorrad-WM recht nennenswerte Spuren hinterlassen.

Der indische Mahindra-Konzern (190.000 Beschäftigte) hat sich Ende der Saison 2017 aus der Moto3-Klasse zurückgezogen.

Zuletzt waren es das spanische Team Angel Nieto von Jorge «Aspar» Martínez sowie die CIP-Mannschaft von Alain Bronec, welche diese Bikes eingesetzt haben. Dazu fuhr das Prüstel-Team 2016 und 2017 mit baugleichen Peugeot-Maschinen, ehe den Sachsen mit KTM und Bezzecchi 2018 der Durchbruch gelang.

Bei einem genaueren Blick fällt aber auf, dass sich Mahindra über die Jahre eine echte Talentschmiede im MotoGP-Paddock entpuppt hat.

Unglaublich: Zehn Fahrer, die in der Saison 2018 in den Klassen Moto3 und Moto2 auf dem Podium gestanden sind, haben eine Vergangenheit bei Mahindra. Da wäre zunächst aus deutschsprachiger Sicht Moto2-Pilot Marcel Schrötter (25), der in der Saison 2011 für das Mahindra-Werksteam seine zweite volle 125-ccm-GP-Saison bestritten hat.

Auch der italienische Moto2-Weltmeister Francesco Bagnaia und sein portugiesischer Herausforderer Miguel Oliveira haben sich auf dem indischen Fabrikat wichtige Lorbeeren verdient, Bagnaia fuhr noch 2016 bei Aspar. Oliveira saß in den Jahren 2013 und 2014 auf der als etwas schwachbrüstig abgestempelten Mahindra. Er errang immerhin zwei Podiumsplätze und eine Pole-Position. Bagnaia sicherte sich auf der Mahindra in Le Mans 2015 sein erstes Podium; 2016 gewann er mit der Mahindra dann zwei Rennen und wechselte danach in die Moto2-Klasse.

Übrigens: Bagnaia, der ursprünglich aus Turin stammt, war in der Saison 2016 bei Aspar auf der Mahindra noch Teamkollege eines gewissen Jorge Martin, der sich nun die Moto3-Krone für das Gresini-Team geholt hat. Martin sicherte sich in seinem zweiten Jahr auf der Aspar-Mahindra in Brünn den ersten Podiumsplatz.

Auch Martins Rivale Marco Bezzecchi saß auf dem indischen 250-Viertakter; er lenkte diesen bereits im Jahr 2015 bei seinem WM-Debüt im Team Italia. Im Jahr 2017 eroberte Bezzecchi dann auf der CIP-Mahindra in Motegi im Regen sein erstes GP-Podium.

Weitere starke GP-Asse mit Mahindra-Vergangenheit sind Brad Binder, Albert Arenas, Marcos Ramirez oder Lorenza Dalla Porta.

Alle diese Fahrer standen auch im Jahr 2018 auf dem Podium in den Klassen Moto3 und Moto2. Brad Binder fuhr 2014 seine ersten beiden Podiumsplätze auf der Mahindra des Teams Ambrogio von Fiorenzo Caponera ein, zwei Jahre später war er Weltmeister im Red Bull KTM-Team von Aki Ajo.

Das bedeutet: Mit Martin, Bagnaia und Brad Binder sind schon drei ehemalige Mahindra-Piloten Weltmeister geworden – aber auf Honda, Kalex und KTM.

Übrigens: Viele Asse wie Martin, Binder und Oliveira haben ihr Talent jedoch schon im Red Bull Rookies Cup aufblitzen lassen.

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