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Honda in der Moto3-Krise, es fehlt der Siegfahrer

Von Thomas Kuttruf
Nach fünf Läufen zur Moto3-Weltmeisterschaft geht es in der Fahrer-WM maximal eng zu. Bei den Herstellern ist dagegen nur eine Partei vorne. Nur zwei dritte Plätze gingen bislang auf das Honda-Erfolgskonto.

Nachdem die letzte Flagge beim Saisonfinale 2023 in Valencia gefallen war, stand mit Jaume Masia ein neuer Moto3-Weltmeister fest und der Spanier durfte mit seiner Leopard-Honda auf das traditionelle Gruppenfoto der Champions.

In der Gesamtwertung der Konstrukteurs-WM in der kleinen Hubraumklasse verpasste Honda den Titel, holte mit 67 Zählern Rückstand, aber den Vizetitel in der wichtigen Kategorie. Unterm Strich war es damit wie schon in den Jahren zuvor ein ausgewogenes Match der beiden vertretenen Fabrikate.

2024 schaut das Bild deutlich anders aus. Bei gleichbleibender Beteiligung des japanischen Herstellers am Geschehen – acht 250er-Honda-Maschinen verteilt auf vier Teams sind auf Punktejagd – spielt der größte Motorradhersteller in der kleinsten Klasse nach dem ersten Viertel der Saison aus sportlicher Sicht keine Rolle.

Die erste nicht in Österreich hergestellte Maschine taucht in der Fahrer-WM mit Rookie Angel Piqueras an neunter Stelle auf. Der Spanier startet für das weltmeisterliche Leopard-Team. Direkt dahin im Klassement; Teamkollege Adrian Fernandez.
Alle Rennen wurden mit KTM-Technik gewonnen. Lediglich zwei dritte Plätze (Furusato in Doha, Piqueras in den USA) stehen bei Honda auf dem Konto.

In der Markenweltmeisterschaft zeigt sich, die Krise bei Honda hat sich nun auch auf die Nachwuchsklasse der Moto3 übertragen. Honda liegt auf dem letzten Platz. Selbst wenn man die Tabelle um den Faktor bereinigt, dass die als Hersteller geführten Marken CFMOTO, GASGAS und Husqvarna mit der Technologie der KTM RC4 teilnehmen, die Japaner sind hinten.

Zwei Gründe liegen für den Rückschritt auf der Hand. Zunächst wirkt sich aus, dass die 16 Renner aus Munderfing zur neuen Saison eine deutliche technische Aufwertung erfuhren. Mit Updates an allen wesentlichen Elementen entstand eine neue RC4, die sich auch in der Praxis als Fortschritt beweist. Zwar liegen die Honda-Bikes in Sachen Topspeed auch 2024 vorne, bei der Fahrbarkeit über eine ganze GP-Distanz hat KTM die Verkleidungsnase vorne.

Der nächste entscheidende Faktor liegt in der fahrerischen Munition. Es ist eine Aussage für sich, dass die beste Honda von einem Rookie pilotiert wird. Ohne Frage, Angel Piqueras zeigt stark auf und ist ein Pilot der Zukunft, aber um eine WM-Wertung zu dirigieren, braucht es auch erfahrene Spitzenpiloten. Ausnahmen bestätigen die Regel. Pedro Acosta gelang 2021 als Rookie ein sensationeller Durchmarsch.

Tatsache ist, in allen vier Honda-Teams stecken Talente, doch mit der jetzigen Rookie-Strategie wird Honda nicht über einzelne Erfolge hinauskommen. Auf das über viele Jahre spannende Match Honda vs. KTM müssen die Fans vorerst verzichten.

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