Formel 1: Nächste Verstappen-Strafe kommt

Moto3-Rennen Buriram: David Alonso auf Rekordfahrt

Von Thomas Kuttruf
Es war der zwölfte Sieg des Jahres: CFMOTO-Pilot David Alonso setzte seine überragende Rekorsaison auch in Thailand fort. In einem turbulenten Finish überzeugten Luca Lunetta und ein robuster Collin Veijer.

Eine halbe Stunde vor dem Start zum ersten GP-Rennen in Thailand wurde die Piloten der Moto3 über eine Verlängerung der Besichtigungsrunde informiert. Mit einem Zeitfenster von 10 Minuten konnten sich die Fahrer an die Bedingungen auf der Piste einstimmen. Außerdem wurde der Lauf auf übersichtliche 12 Runden gekürzt.

Als die Boxengasse geöffnet wurde, präsentierte sich der Ring überwiegend trocken, wies aber noch etliche feuchte Stellen auf. In den wenigen Minuten vor dem Start entschied sich dann die Mehrzahl der Moto3-Racer für profillose Slicks.

Das galt auch Joel Kelso, der sich auf der bunten KTM von Boe-Motorsports den ersten Startplatz und die erste Pole seiner Moto3-Karriere gesichert hatte. Neben dem Aussie: Collin Veijer aus dem deutschen Intact-GP-Team. Platz 3 im Qualifying hatte sich Leopard-Honda-Ass und der führende der Rookie-Wertung Angel Piqueras geholt. David Alonso, der sich bereits in Motegi zum WM-Titel fuhr, ging als Fünfter aus der Mitte der zweiten Reihe in das kurze Rennen.

Mit am Start auch Noah Dettwiler. Wenn auch mit gedämpften Erwartungen und nach seinem satten Abflug beim Japan-GP vor genau drei Wochen noch nicht in bester körperlicher Verfassung, machte sich der Eidgenosse von Position 26 in die Warm-up-Runde auf.

Vor einer bereits voll besetzten Haupttribüne und feiernden Fans, die besonders den Thailänder Buasri im Auge hatten, ging das Feld in den Sprint. Unglaublich, aber wahr: Nach der ersten halben Runden blieben die ersten sechs Positionen unverändert. Kelso führt das Feld vor Veijer, Piqueras, Furusato und Alonso an. Alle Fahrer bemühten sich, ihr Renngerät präzise auf den trockenen Teilen der Piste zu halten.

Schlecht lief es für Rookie Eddie O‘`Shea. Der Brite hatte auf Regenreifen gesetzt. Der Honda-Pilot fiel sofort ans Ende des Felds zurück. Nach zwei Runden war es dann Husqvarna-Racer Veijer der sich Entschloss das Kommando zu übernehmen. Auch WM-Held Alonso setzte Kelso unter Druck und schnappte sich Platz 2.

Noch besser machte es zur Freude der Honda-Asia-Mannschaft der junge Taiyo Furusato. Der Japaner, der an Ort und Stelle vor einem Jahr sein erstes Moto3-Podium schaffte, überrumpelte die Spitze. Mit zwei Bestzeiten in Serie legte Furusato zur Verblüffung der Konkurrenz fast eine Sekunde vor.

Davon profitierte Furusato auch von der Uneinigkeit der Verfolger, zu der sich auch Adrian Fernandez, Ivan Ortola und Luca Lunetta gesellt hatten.

Doch als nur noch fünf Runden zu absolvieren waren, ging CFMOTO-Ass Alonso in die Offensive. Die #80 aus Kolumbien verließ die Gruppe der Jäger und schloss direkt ans Hinterrad der Honda – vier Runden vor Ende des Thailand-GP übernahm das Ausnahmetalent auch in Buriram die Führung. Dahinter versuchten Ortola, Veijer und Lunetta alles, um ebenfalls aufzuschließen. Joel Kelso war an die achte Position zurückgefallen.

Nur einen Umlauf später hatten sie es geschafft – es begann der finale Fünfkampf um den Sieg auf einer nun komplett trockenen Piste. In den letzten beiden Runden erlebten die Fans ein hochdramatisches Moto3-Finale mit dem erneut besten Ende für den unglaublichen David Alonso. Der Kolumbianer duellierte sich mit Ivan Ortola, bremste den Spanier vor der schnellen Kurve 5 aus und verteidigte perfekt bis zum Zielstrich.

Dahinter – Chaos mit einem Sturzfinale auf der Zielgeraden. Während Ivan Ortola noch auf 2 liegend seinen Bremspunkt verpasste und weit ging, bremste sich Luca Lunetta auf der idealen Linien innen vorbei. Dahinter kollidierten beim Match um den letzten Podiumsplatz Collin Veijer und Honda-Ass Furusato. Der Japaner schlidderte über den Zielstrich, sein Bike rutschte einen Meter daneben in den Dreck. Fursuato wurde als Fünfter gewertet.

Ein weiteres Drama hatte sich für Leopard-Honda ereignet. Angel Piqueras und Adrian Fernandez gingen gemeinsam zu Boden und sorgten für lange Gesichter im italienischen Honda-Team.

Noah Dettwiler fuhr das Rennen unaufgeregt zu Ende, sammelte Rennerfahrung auf der für ihn neuen Piste, kam aber nicht über Rang 23 hinaus.

David Alonso setzte in Buriram seinen Traum fort. Mit nun 12 Siegen in einer Saison und dem fünften Erfolg in Serie, ist der 18-Jährige alleiniger Rekordhalter in der Kategorie «Meiste Siege in einer Saison». Der Weltmeister löst Valentino Rossi ab.

In der WM-Tabelle liegt Daniel Holgado an zweiter Stelle vor Collin Veijer und Ivan Ortola. Alle drei Piloten haben noch Chancen auf die Vizemeisterschaft.

Ergebnisse Moto3 Buriram, Rennen (27. Oktober):

1. David Alonso (CO), CFMOTO, 12 Runden in 20:29,345 min
2. Luca Lunetta (I), Honda,+0,353 sec
3. Collin Veijer (NL), Husqvarna,+0,522
4. Ivan Ortola (E), KTM, +0,936
5. Taiyo Furusato (J) Honda,+1,683
6. David Muñoz (E), KTM, +2,492
7. Joel Kelso (AUS), KTM, +2,806
8. Scott Ogden (GB), Honda, +5,022
9. Stefano Nepa (I), KTM,+7,641
10. Tatsuki Suzuki (J), Husqvarna, +8,308
11. Ryusei Yamanaka (J), KTM, +9,040
12. Daniel Holgado (E), GASGAS, +11,640
13. Riccardo Rossi (I), KTM, +11,697
14. Filippo Fariola (I), Honda,+14,989
15. José Antonio Rueda (E), KTM, +16,945

Ferner:
23. Noah Dettwiler (CH), KTM, +43,672 sec

Moto3-WM-Stand nach 18 von 20 Rennen:

1. Alonso, 371 Punkte. 2. Holgado 236. 3. Veijer 225. 4. Ortola 204. 5. Munoz 162. 6. Fernandez 153. 7. Piqueras 137. 8. Rueda 129. 9. Kelso 124. 10. Yamanaka 111. 11. Furusato 108. 12. Lunetta 106. 13. Suzuki 88. 14. Nepa 85. 15. Roulstone 53. 25. Dettwiler 2.

Konstrukteurs-WM:
1. CFMOTO, 371 Punkte. 2. KTM 304. 4. Honda 264. 4. Husqvarna 252. 5. GASGAS 241.

Diesen Artikel teilen auf...

Mehr über...

Siehe auch

Kommentare

Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu schreiben.

Dr. Helmut Marko: Freude in Texas, Ärger in Mexiko

Von Dr. Helmut Marko
​Red Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko spricht in seiner SPEEDWEEK.com-Kolumne über ermutigende Leistungen beim USA-GP und die Ernüchterung eine Woche später in Mexiko.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Do. 31.10., 12:30, ORF Sport+
    Motorsport: European Le Mans Series
  • Do. 31.10., 13:45, Motorvision TV
    Monster Jam Championship Series
  • Do. 31.10., 14:45, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Do. 31.10., 15:10, Motorvision TV
    Australian Drag Racing Championship
  • Do. 31.10., 17:45, Hamburg 1
    car port
  • Do. 31.10., 19:15, ServusTV
    Servus Sport aktuell
  • Do. 31.10., 20:55, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Do. 31.10., 21:25, Motorvision TV
    Goodwood
  • Do. 31.10., 22:15, Motorvision TV
    Pikes Peak International Hill Climb
  • Do. 31.10., 23:05, Motorvision TV
    Top Speed Classic
» zum TV-Programm
6.66 27091103 C3110054513 | 8