Romano Fenati: Moto2-WM wird auf 2016 verschoben
Der italienische Draufgänger und Ausnahmekönner Romano Fenati hat bei den letzten beiden Rennen in Assen und auf dem Sachenring gepatzt, er hat zwei Rennstürzte fanbrioziert und ist gestern in der WM vom zweiten auf den vierten Platz abgesackt. Er liegt jetzt 32 statt sieben Punkte hinter Moto3-WM-Leader Jack Miller.
Diese Situation hat aber für das Sky VR46-Team von Valentino Rossi nicht nur Schattenseiten. Denn im Falle des Moto3-Titelgewinns hätte für 2015 ein Aufstieg Fenatis in die Moto2-Klasse erfolgen müssen.
Der kann jetzt warten. Und das befreit Rossi und seinen Teammanager Vittoriano Guareschi aus einer kleinen Zwickmühle.
Der 18-jährige Italiener aus dem Sky VR46-Team von Valentino Rossi gilt als Riesentalent. Aber Teammanager Vittoriano Guareschi will jetzt noch kein Moto2-Team gründen. «Denn wir haben gerade mit diesem Moto3-Team begonnen. Wir müssen abwarten. Momentan in die Situation nicht klar. Vor vier oder sechs Wochen sah es anders aus...»
Da hatte Fenati in Las Termas, Jerez und Mugello drei Rennen knapp hintereinander gewonnen und fühlte sich vielleicht schon wie der künftige Weltmeister.
Aber jetzt wird Honda immer stärker, Miller hat den vierten Sieg geholt, der Titelgewinn von Fenati ist in weite Ferne gerückt. Das Thema Moto2-WM ebenfalls.
Rossi möchte für seinen Schützling jetzt für 2015 noch keinen Moto2-Rennstall gründen, obwohl ihm bei der Dorna und IRTA wohl niemand einen fixen Startplatz vorenthalten würde.
Rossi und Guareschi werden den Moto2-Einstieg von Fenati aller Voraussicht nach auf 2016 vertagen. Er soll zuerst die Moto3-WM gewinnen. «Ich weiss, dass auch Fahrer wie Salom und Stoner in der kleinsten Klasse nie Weltmeister waren», sagt Guareschi. «Das ist richtig. Aber Romano ist erst 18 Jahre alt. Er ist noch sehr jung. Und er hat zwei miserable Moto3-Jahre hinter sich... Er kann wirklich noch ein Jahr in dieser Klasse bleiben. Wir konzentrieren uns jetzt vorerst auf diese Saison. In ein paar Monaten sehen wir weiter», erklärte Guareschi gegenüber SPEEDWEEK.com.
Und wenn Rossi Ende 2016 seine aktive Karriere beendet, wird für die Saison 2017 beim VR46-Team auch die MotoGP-Klasse ein Thema werden.
Rossi würde als Ex-Weltmeister dann als Teambesitzer in der Königsklasse in die Fussstapfen der Vorgänger Agostini, Roberts, Rainey, Pons, Gresini, Martinez und so weiter treten.