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SM-MX2, Muri: Tagessieger Kevin Auberson neuer Leader

Von René Streuli
Das  MX2-Tagespodium von Muri: Bruggmann (2.) - Auberson (1.) - Steffen (3.)

Das MX2-Tagespodium von Muri: Bruggmann (2.) - Auberson (1.) - Steffen (3.)

​ Der Westschweizer Kevin Auberson holt sich in Muri den Tagessieg vor Luca Bruggmann und Enzo Steffen. Der im 2. Lauf unglücklich kämpfende Cyrill Scheiwiller verliert wichtige Meisterschaftspunkte.

Für den als Meisterschaftsleader nach Muri gereisten Cyrill Scheiwiller vom «Patrick Walther MX Racing Team», begann der Arbeitstag denkbar unglücklich. Während des Zeit-Trainings kam der Yamaha-Pilot zu Fall, wobei er sich starke Schmerzen im Handgelenk zuzog, die ihn über den ganzen Renntag begleiten sollten. Dennoch holte er sich die zweitschnellste Zeit ab, derweil die Pole-Position an den KTM-Piloten Kevin Auberson ging.

Auffallend am traditionellen Pfingstmontags-MX von Muri waren die vielen Fahrer - darunter auch der eine oder andere Top-Fahrer - welche mit kleineren oder grösseren Blessuren zu kämpfen hatten. Einer dieser angeschlagenen Top-Fahrer war der Liechtensteiner Luca Bruggmann, der gegenwärtig mit einem Bandscheibenvorfall zu kämpfen hat, was bei der Ausübung dieses Sports natürlich alles andere als ideal ist. Nichtsdestotrotz gelang dem immer sehr zugänglichen und offenen Yamaha-Piloten ein grossartiger erster Lauf, denn in der vierten Runde entriss er dem bis dahin führenden Auberson die Führung. Mit konstant schnellen Rundenzeiten gelang es dem trotz seiner Rückenbeschwerden sehr aggressiv auftretenden Liechtensteiner, seinen Vorsprung auf die Verfolger kontinuierlich auszubauen. Schliesslich feierte er in der MX2-Klasse mit einem komfortablen Vorsprung von über zwölf Sekunden verdient seinen allerersten MX2-Laufsieg überhaupt.

Polesetter Auberson, wurde hinter Bruggmann starker Zweiter, nachdem er als Führender in der Anfangsphase des Rennens kurz zu Boden musste, weil ihm das Vorderrad wegrutschte. Davon profitieren konnte zwischenzeitlich auch Cyrill Scheiwiller. Die Beiden kämpften in der Folge vor kurze Zeit um die Ränge zwei und drei - letztlich mit besserem Ende für den Westschweizer mit der #194.

Nach einem völlig verpatzten Rennen in Wohlen zeigte sich auch Honda-Fahrer Enzo Steffen wiedererstarkt, was er mit seinem vierten Platz eindrücklich unterstrich. Ebenfalls zu erwähnen ist Neo-Suzuki-Rider Cyrille Flury, der seit Jahren in der Deutschen «ADAC MX Masters» unterwegs ist und somit nur selten auf Schweizer Boden zu sehen ist. Nach einem miesen Start, kämpfte er sich kontinuierlich bis auf den hervorragenden Platz fünf nach vorne.

Sehr guter Start im zweiten Rennen für alle Top-Favoriten; doch bereits in der zweiten Kurve kam es zum grossen Durcheinander, welches insbesondere für Cyrill Scheiwiller entscheidende Konsequenzen hatte. Denn infolge eines Kontakts mit Bruggmann, musste er zu Boden. Bereits durch seine schmerzende Hand stark gehandicapt, rappelte sich der Yamaha-Pilot schliesslich wieder auf und setzte das Rennen als Letzter und mit einem enormen Zeitverlust fort. Eine halsbrecherische Aufholjagd wurde Runden später aber erneut gestoppt, als Scheiwiller gleich nochmals kurz zu Boden musste. Trotz dieses völlig misslungenen Rennens, gelang der #501 angesichts der Renngeschichte mit Rang 9 eine Schadensbegrenzung, was allemal hohe Anerkennung verdient!

Während Scheiwiller bravurös kämpfte, ging vorne an der Spitze die Post aber richtig ab: Auberson führte das Feld sicher an, gefolgt von Steffen und dem mit einer Gehirnerschütterung angetretenen Nico Seiler, der mit seiner KTM sehr stark ins Rennen fand.
Seiler verteidigte seinen starken dritten Platz bis zu Beginn des zweiten Renndrittels gekonnt, ehe er bis zum Ende noch drei Plätze verlor. Rang sechs musste angesichts seiner gesundheitlichen Sorgen als Top-Resultat gewertet werden.

Nicht mehr ganz an die Leistung des ersten Rennens anknüpfen konnte Bruggmann, der zu Beginn des Rennens zu Boden musste und dabei viel Zeit und einige Plätze verlor. Trotz seiner immensen Rückenschmerzen pflügte er sich aber durch die immer schwieriger zu fahrende Strecke nach vorne. Belohnt wurde er schliesslich mit einem bärenstarken Platz 3, hinter dem erneut starken Enzo Steffen, aber noch vor dem ebenfalls überzeugenden Robin Scheiben, der mit einem 6./4.-Resultat solider Tages-Vierter wurde.

Auf dem Tagespodium standen schliesslich Enzo Steffen als Dritter, Luca Bruggmann als Zweiter und Kevin Auberson, der mit seinem Tagessieg die Führung in der Meisterschaft wieder zurückholen konnte - dies auf Kosten von Cyrill Scheiwiller, der trotz seines verhauenen 2. Laufes ausgezeichneter Tages-Fünfter wurde.

Luca Bruggmann - Tageszweiter: «Seit etwa 4 Wochen kämpfe ich mit einem Bandscheibenvorfall zwischen dem letzten Wirbel und Steissbein. Derzeit versuche ich das Problem mit Therapien und Medikamenten in den Griff zu bekommen, da eine Operation momentan kein Thema sein kann. Zum Rennen: Im ersten Lauf kam ich als Vierter recht gut aus dem Balken, fand sehr schnell meinen Rhythmus und gute Spuren, wodurch ich sehr schnell nach vorne fahren und Jagd auf Auberson machen konnte. Nachdem ich das Loch zu ihm immer mehr zufahren konnte, profitierte ich von seinem kleinen aber entscheidenden Ausrutscher. Nach Übernahme der Spitze fuhr ich mein Ding nach Hause und konnte so endlich meinen allerersten Laufsieg in der MX2-Klasse feiern. Nach sehr gutem Start in Moto 2, übernahm ich kurz die Spitze, ehe mir das Vorderrad wegrutschte. Ich ging dann auf ca. Rang 12 in die zweite Runde, fand wiederum sehr schnelle Linien, was mir ermöglichte Platz um Platz gutzumachen. Ein paar Runden vor Schluss lag ich auf drei, als meine Rückenschmerzen wieder stärker wurden. Daraufhin nahm ich etwas Speed raus, um den Platz kontrolliert ins Ziel bringen zu können. Kompliment an dieser Stelle auch an den MRSC Muri, Beat Gassmann und seine Helfer, die wirklich eine tolle Strecke hergerichtet haben, was aufgrund der heftigen Regenfälle in den vergangenen Tagen keine Selbstverständlichkeit ist.»

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