Beirer: «Musste die Last von Smiths Schultern nehmen»
Bradley Smith
KTM-Testfahrer Mika Kallio sammelte 2017 als Wildcard-Pilot elf Punkte in vier Rennen, obwohl er nur in zwei davon Punkte sicherstellen konnte. Bradley Smith hatte nach 18 Rennen 29 Zähler auf dem Konto. Der Brite lag somit auch 26 Punkte hinter seinem Teamkollegen Pol Espargaró. Trotzdem behält Smith seinen Platz als Stammfahrer bei Red Bull KTM für 2018.
Pit Beier nennt die Gründe dafür: «Smith hatte immer einen Vertrag für 2018. Also gab es offiziell nie keinen Platz für ihn. Doch von außen kam viel Druck, denn seine Resultate waren nicht so gut. Das ist mir natürlich bewusst. Man muss jedoch auch bedenken, dass unsere Fahrer ein großes Risiko auf sich nahmen, als sie Teil dieses neuen Projektes wurden. Als sie ihren Vertrag unterschrieben, sahen sie eigentlich nur ein Stück Papier, denn das Bike bekamen sie noch nicht zu Gesicht. Es war ein Risiko für sie, von einem sehr konkurrenzfähigen Bike zu unserem Projekt zu wechseln. Es wäre nicht fair, einen Fahrer nach der Hälfte der ersten Saison fallen zu lassen.»
«Wir wollten Bradley die Zeit geben, sich zu entwickeln. Ich weiß, dass er besser ist als das, was er zeigen konnte. Etwas stimmte nicht. Er schaffte es nicht, die Leistung zu bringen, die von ihm erwartet wurde. Der Druck wurde immer größer. Daher nutzte ich vor den Übersee-Rennen die Chance, seinen Platz bei uns für 2018 zu bestätigen, damit ich ihm diese große Last von den Schultern nehme. Denn wie soll er Leistung bringen, wenn an jedem Wochenende die erste Frage ist, wann seine Stunden in diesem Team gezählt sind? Ich wollte ihm die nötige Unterstützung bieten. Er zeigte dann drei starke Rennen. Ich bin happy und dankbar für alle unsere Fahrer. Pol, Mika und Bradley machten alle einen fantastischen Job. Es war mir eine Freude, Bradley für das nächste Jahr zu bestätigen», betonte Beirer.
Am Ende der Saison spielte Smith noch eine entscheidende Rolle für KTM. Da der Brite in Valencia als einziger KTM-Pilot punkten konnte, sicherte er so den vierten Platz in der Konstrukteurs-Wertung für die Österreicher. KTM lag am Ende fünf Punkte vor Aprilia.