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Danilo Petrucci: «2019 kann die beste Saison werden»

Von Günther Wiesinger
Danilo Petrucci

Danilo Petrucci

Für Danilo Petrucci ist die Saison 2019 das Jahr der Bewährung. Denn er hat bei Ducati nur einen Ein-Jahres-Vertrag. «Vielleicht bin ich doch nicht so ein Schwächling», meint er.

Danilo «Daniletto» Petrucci hat in diesem Jahr beim Sepang-Test Bestzeit erzielt und den Katar-Test als bester Ducati-Pilot beendet. Der letztjährige WM-Siebte ist vom Pramac-Ducati statt Jorge Lorenzo ins Werksteam an die Seite von Andrea Dovizioso übersiedelt.

«Dovi» hat ihm seine gesamte Betreuermannschaft angeboten, Petrucci ist von Rom nach Forli in die Nachbarschaft des Vizeweltmeisters gezogen und trainiert mit dem Teamkollegen. Petrucci hat nur einen Ein-Jahresvertrag bei Ducati Corse, Und er weiß: Er muss Resultate liefern, denn die Pramac-Ducati-Fahrer Jack Miller und Pecco Bagnaia spekulieren auf seinen Platz.

Danilo, geht du mit mehr Zuversicht in die WM als vor einem Jahr?

Ja, mein Selbstvertrauen ist während des Winters gewachsen. Denn seit dem ersten Test im Werksteam, also schon im November in Valencia und Jerez, war ich immer in den Top-Positionen. Das macht mich zuversichtlicher, was mein Potenzial betrifft.

Wir haben einen sehr langen Testwinter hinter uns. Wir haben ein sehr intensives Programm abgespult.

Beim letzten Test hier in Doha sind wir auf einige Schwierigkeiten gestoßen, besonders wenn sich die Windrichtung geändert hat.

Aber am Ende war ich der einzige MotoGP-Fahrer, der eine echte Rennsimulation zustande gebracht hat. Ich war ziemlich happy mit dem Zustand meines Motorrads.

Ein Schlüssel zum Erfolg wird hier natürlich das Qualifying sein. Denn es gibt eine große Anzahl von Piloten, die um einen Podestplatz fighten kann.

Es wird deshalb sehr wichtig sein, aus der ersten Reihe losfahren zu können.

Dazu kommt, dass man beim ersten Rennen immer mit sehr hohen Erwartungen konfrontiert wird. Man hat das Gefühl, als würde die Weltmeisterschaft in einem einzigen Rennen entschieden.

Aber ich glaube, wir sind bereit. Wir hatten im Winter keine riesigen Probleme. Das Motorrad ist konkurrenzfähig.

Klar, der Level der Mitbewerber steigt. Aber gemeinsam mit Andrea Dovizioso habe ich einen guten Winter hinter noch gebracht, auf und neben der Piste. Deshalb traue ich mir mehr zu als in der Vergangenheit.

In den letzten Jahren hast du oft die Reifen zu früh und zu stark verschlissen. Hast du dieses Problem inzwischen gelöst?

Im Moment bin ich in diesem Bereich besser. Aber wir müssen abwarten, wie es bei sehr heißen Bedingungen aussieht oder zum Beispiel in Austin, wo die Reifen sehr stark beansprucht werden. Malaysia ist normal auch schwierig. Aber in Sepang habe ich auch zwei halbe Long-runs gemacht. Und ich war im zweiten Teil in den meisten Runden sogar besser als im ersten.

Deshalb mache ich mir da weniger Sorgen als früher. Ich weiß, dass ich ein besseres Motorrad habe.

Und wenn du deinen Namen den ganzen Winter auf jeder Ergebnisliste weit vorne siehst, dann überlegst du: Vielleicht bin ich doch nicht so ein Schwächling.

Ich bin momentan ziemlich schnell.

In der Vergangenheit habe ich in den rennen immer Zeit aufholen müssen, deshalb war ich wohl manchmal zu aggressiv. Es fehlte mir an Geduld.

Jetzt bin ich an einem Punkt eingetroffen, an dem ich nichts zu verlieren habe.

2019 kann meine beste MotoGP-Saison werden.

Es kann aber auch schiefgehen.

Ich werde mir aber nichts vorwerfen können. Denn ich habe in diesem Winter 100 Prozent gegeben. Deshalb bin ich so selbstsicher und frohgemut.

Ich habe mich sehr gewissenhaft vorbereitet. Diese Gewissheit entspannt mich.

Ich freute mich sehr auf die neue Saison. Ich muss endlich Rennfahren.

Du hast im Januar gesagt, dein chilenischer Sportpsychologe Eugenio Lizama, der auch für «Dovi» arbeitet, habe dir für einen Monat jegliche Beschwerden untersagt. Ziehst du dieses System jetzt durch?

(Er lacht laut). Ja, ja, diese Arbeit geht weiter…

Aus diesem Grund lächle ich in diesem Jahr pausenlos. (Er lacht wieder schallend).

Ich darf mich über meine Situation nicht beschweren.
Nicht weil ich in der besten Situation der Welt bin, sondern einfach, weil mir alle Beschwerden verboten worden sind. (Er belustigt sich weiter).

In den vergangenen Jahren hast du dich oft über dein zu hohes Gewicht beschwert. Jetzt siehst du sehr durchtrainiert aus.

Ja, ich bin etwas leichter als vor einem Jahr. Aber mein Körper hat sich stark verändert. Ich habe viel Fett verloren. Und wenn ich kein Fett mehr habe, geht das Gewicht runter…

Trotzdem fühle ich mich nicht so schwach wie vor einem Jahr, als ich im Winter eine strenge Diät mit sehr wenig Kalorien gemacht habe. In diesem Jahr habe ich eigentlich keine Diät gemacht.

Ich habe einfach mein Training geändert. Ich esse jetzt etwas ganz anderes zum Frühstück und zu Mittag.

Ich sehe, wie sich mein Körper jetzt verändert.

Die kombinierten Testzeiten in Katar, 23. bis 25. Februar:

1. Maverick Viñales, Yamaha, 1:54,208 min
2. Fabio Quartararo, Yamaha, 1:54,411 min, + 0,233 sec
3. Alex Rins, Suzuki, 1:54,593, + 0,385
4. Marc Márquez, Honda, 1:54,613, + 0,405
5. Valentino Rossi, Yamaha, 1:54,651, + 0,443
6. Jorge Lorenzo, Honda, 1:54,653, + 0,445
7. Franco Morbidelli, Yamaha, 1:54,660, + 0,452
8. Pol Espargaró, KTM, 1:54,770, + 0,562
9. Takaaki Nakagami, Honda, 1:54,789, + 0,581
10. Danilo Petrucci, Ducati, 1:54,818, + 0,610
11. Jack Miller, Ducati, 1:54,851, + 0,643 sec
12. Joan Mir, Suzuki, 1:54,997, + 0,789
13. Francesco Bagnaia, Ducati, 1:55,074, + 0,866
14. Aleix Esparagaró, Aprilia, 1:55,173, + 0,965
15. Andrea Dovizioso, Ducati, 1:55,205, + 0,997
16. Tito Rabat, Ducati, 1:55,229, + 1,021
17. Cal Crutchlow, Honda, 1:55,247, + 1,039
18. Andrea Iannone, Aprilia, 1:55,343, + 1,135
19. Johann Zarco, KTM, 1:55,716, + 1,508
20. Miguel Oliveira, KTM, 1:55,773, + 1,565
21. Karel Abraham, Ducati, 1:55,951, + 1,743
22. Bradley Smith, Aprilia, 1:56,072, + 1,864
23. Hafizh Syahrin, KTM, 1:56,371, + 2,163

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