500-ccm-GP-Sieger Franky Chili leidet an Parkinson
2018 in Misano: Franky Chili mit Johnny Rea
Zu seiner Zeit zählte Pierfrancesco «Franky» Chili zu den beliebtesten und respektiertesten Piloten im Paddock der 125er, 250er und 500er-WM, ehe er sich der Superbike-WM zuwandte. Nach der Saison 2006 erklärte der beliebte Italiener seinen Rücktritt als aktiver Rennfahrer – aber nicht freiwillig: eine langwierige Verletzung nach einem Teststurz zwang ihn zu diesem Schritt. Er hatte sich das Becken gebrochen, außerdem entzündete sich eine Verletzung am Bein, deren Folgen ihn noch heute beeinträchtigen.
Chili kappte 2015 jegliche Verbindungen zum Rennsport; fortan kümmerte er sich um die familieneigenen Strände und vermietet Ferienwohnungen an der Adria.
Doch nun erreichen uns unerfreuliche Nachrichten aus Italien. Im Interview mit mowmag.com gab Chili preis, dass er an Parkinson erkrankt sei.
«Meine Hände fingen an zu zittern, also ging ich zum Arzt. Ich habe Parkinson – seit zwei Jahren weiß ich es», sagte der 17-fache Laufsieger. Das war ein harter Schlag. Aber ich bin ein Racer und so lange die leben, stehen sie immer wieder auf.»
Chili gewann die 125-ccm-Europameisterschaft und stellt e später auch in der 500-ccm-WM seinen Mann. In der Superbike-WM bestritt er die meisten seiner 276 Superbike-Rennen mit Ducati, er stand aber auch mit Suzuki und Honda in der Startaufstellung.
«Der menschliche Körper unterscheidet sich nicht von Motorrädern. Hat ein Motorrad schlimme Vibrationen, bringt man es in die Werkstatt. Zittert ein Mensch, geht er zum Arzt», scherzte der 56-Jährige. «Tatsächlich vermuten viele, dass Parkinson von Schlägen auf den Kopf bzw. von Gehirnerschütterungen ausgelöst wird. Mich beschäftigt das nicht. Es ist wie es ist und ich muss nach vorne schauen. Ich nehme Medikamente, die das Zittern in Schach halten.»
Obwohl Chili bereits die erschütternde Diagnose hatte, setzte er sich im März 2019 wieder auf ein Motorrad.
«Ich war in Australien, um mit Troy Bayliss ein paar Runden zu fahren», berichtete Chili. «Es hat Spaß gehabt, aber ich werde es nie wieder tun – zu gefährlich. Ich habe mehr vibriert als mein Bike.»