MotoGP: VR46-Team ist nicht einverstanden

Jack Miller: Macht er sich Sorgen um seinen Sitz?

Von Günther Wiesinger
Jack Miller (Red Bull KTM) hat seit dem Sachsenring-GP kein Top-6-Ergebnis mehr erreicht. Er macht sich jedoch keine Sorgen, obwohl die Pierer-Gruppe für 2024 mehr MotoGP-Fahrer als Plätze hat.

Die Pierer Mobility AG hat für die kommenden MotoGP-Saison momentan fünf Fahrer unter Vertrag, aber sie müssen auf vier Plätze verteilt werden – bei Red Bull KTM und bei GASGAS Tech3. Der Australier Jack Miller hat ein paar schwache Grand Prix hinter sich, aber er macht sich keine Sorgen um seinen Platz an der Seite von Brad Binder im Red Bull KTM Factory Racing Team.

«Es gab zwischen den Pierer-Verantwortlichen und mir darüber keine Gespräche», erklärte «Thriller Miller». «Das ist auch nicht notwendig. Aber es ist ein angenehmes Problem, wenn ein Hersteller fünf Fahrer hat, die das Motorrad fahren möchten. Wenn man zwölf Monate zurückblickt, da bestand dieses Problem nicht…»

Denn damals hatten sich Raúl Fernández und Miguel Oliveira (nach sechs MotoGP-Siegen mit KTM) zum Weggang entschlossen, und Remy Gardner fiel wegen negativer Aussagen (auch seines Managers) in Ungnade.

«Ich bin froh und happy für die Pierer-Gruppe, dass sie jetzt so ein fantastisches Problem haben», ergänzte Miller, der vierfache MotoGP-Sieger. «Aber wie die Fahrer nächstes Jahr eingesetzt werden, ist nicht mein Business, das müssen die Verantwortlichen lösen. Ich habe einen Vertrag für 2024 und gehe weiter meiner Arbeit nach. Das ist alles, was ich tun kann.»

Dorna-CEO Carmelo Ezpeleta meinte beim Barcelona-GP, das Beispiel der Pierer Mobility AG könnte Schule machen. Manche Hersteller könnten künftig drei Fahrer für zwei Sitze engagieren und dann für eine ‘job rotation’ sorgen, also bei der immer weiter steigenden Zahl an Grand Prix und Rennen den Stammfahrern manchmal eine GP-Pause gönnen. Außerdem sollten die Test- und Ersatzfahrer 2024 an sechs statt drei Grand Prix mit einer Wildcard teilnehmen können, lautet sein Plan. So könnte der Testfahrer-Job zu einem Full-Time-Job umgewandelt und dadurch bessere Fahrer angelockt werden.

«Ich bin Rennfahrer und möchte natürlich bei jedem Grand Prix mitfahren», versicherte Jack Miller. «So eine Art Reservefahrer zu haben, hört sich ziemlich blödsinnig an. Wir sind nicht in der Formel 1, wo du irgendeinen Fahrer zum Üben ins FP1 schicken kannst. Bei uns bist du im Elend, wenn du das FP1 verpasst… Du musst in der MotoGP jede Runde nutzen, um auf Speed zu kommen. Und was die fünf Fahrer bei Pierer betrifft: Sie werden eine Lösung finden.»

Bisher ist geplant, dass Augusto Fernández und Pol Espargaró in einem Ausscheidungskampf um den zweiten Platz bei GASGAS- Tech3 wetteifern; ein Platz ist für Moto2-WM-Leader Pedro Acosta vorgesehen.

Miller: Was ihm an der Formel 1 gefällt

In der Woche nach dem Spielberg-GP fuhr Jack Miller in den Niederlanden drei Tage lang Motocross bis inklusive Donnerstag, danach besuchte er am Freitag (25. August) den Formel-1-GP in Zandvoort. «Ich musste ungefähr 6 km weg parken und dann zu Fuß ins Fahrerlager marschieren», schilderte Jack. «Ich hätte ein Fahrrad brauchen können… Ich bin kein Niederländer, deshalb weiß ich nicht, ob sich die Einheimischen in solchen Fällen einfach das Fahrrad eines anderen schnappen...»

Miller: «Ich bin auf keiner Tribüne gesessen, aber ich war in der Red Bull Hospitality weit oben und konnte von dort diese großartige Strecke gut überblicken. Auch der Kurvenspeed war sehr eindrucksvoll, dazu der Top-Speed auf der Zielgeraden. Das war eine einmalige Erfahrung. Mein Landsmann Daniel Ricciardo hat mir leid getan, weil er sich an der Hand verletzt hat; ich konnte mich deshalb nicht einmal von ihm verabschieden. Ich habe an diesem Tag 35.000 Schritte gemacht. Deshalb bin ich am Samstag nicht mehr zurückgekommen.»

Miller meint jedoch, die MotoGP-Manager könnten bei den F1-Kollegen einiges lernen. «Das Marketing in der Formel 1 ist ausgezeichnet. Ich war am Freitag dort, aber die Tribünen waren völlig voll. Ich habe keinen freien Sitz gesehen, zwischen den Trainings gab es Shows, das Publikum wurde pausenlos unterhalten. Die Zuschauer hatten ein unterhaltsames Erlebnis. Die Netflix-Serie war ein riesiger ‘boost’ für die Formel 1. Aber sie haben den Ball dann auch gut in Schwung gehalten.»

MotoGP-Ergebnisse, Montmeló (3. September):

1. Aleix Espargaró, Aprilia, 23 Rdn in 38:56,159 min
2. Viñales, Aprilia, + 0,377 sec
3. Martin, Ducati, + 2,831
4. Zarco, Ducati, + 4,867
5. Oliveira, Aprilia, + 7,529
6. Alex Márquez, Ducati, + 10,590
7. Quartararo, Yamaha, + 10,821
8. Miller, KTM, + 10,880
9. Augusto Fernández, KTM, + 12,889
10. Di Giannantonio, Ducati, + 13,280
11. Marini, Ducati, + 16,491
12. Bezzecchi, Ducati, + 16,561
13. Marc Márquez, Honda, + 21,616
14. Morbidelli, Yamaha, + 23,108
15. Nakagami, Honda, + 26,740
16. Lecuona, Honda, + 28,860
17. Mir, Honda, + 33,929
– Raul Fernández, Aprilia, 13 Runden zurück
– Brad Binder, KTM, 20 Runden zurück
– Pol Espargaró, KTM, 22 Runden zurück
– Bagnaia, Ducati, DNS
– Bastianini, Ducati, DNS

Ergebnisse MotoGP-Sprint, Montmeló (2. September):

1. Aleix Espargaró, Aprilia, 12 Rdn in 20:02,744 min
2. Bagnaia, Ducati, + 1,989 sec
3. Viñales, Aprilia, + 2,040
4. Binder, KTM, + 2,857
5. Martin, Ducati, + 4,341
6. Oliveira, Aprilia, + 4,940
7. Zarco, Ducati, + 6,746
8. Bezzecchi, Ducati, + 6,888
9. Bastianini, Ducati, + 8,068
10. Alex Márquez, Ducati, + 10,380
11. Marc Márquez, Honda, + 11,823
12. Marini, Ducati, + 11,900
13. Di Giannantonio, Ducati, + 12,018
14. Raúl Fernández, Aprilia, + 13,284
15. Morbidelli, Yamaha, + 16,207
16. Miller, KTM, + 16,404
17. Augusto Fernández, KTM, + 16,534
18. Quartararo, Yamaha, + 17,147
19. Lecuona, Honda, + 18,658
20. Nakagami, Honda, + 19,080
21. Mir, Honda, + 19,574
– Pol Espargaró, KTM, 9 Runden zurück

WM-Stand nach 22 von 40 Rennen:

1. Bagnaia, 260 Punkte. 2. Martin 210. 3. Bezzecchi 189. 4. Binder 166. 5. Aleix Espargaró 154. 6. Zarco 141. 7. Marini 125. 8. Viñales 113. 9. Miller 104. 10. Alex Márquez 102. 11. Quartararo 82. 12. Morbidelli 67. 13. Augusto Fernández 58. 14. Oliveira 55. 15. Rins 47. 16. Di Giannantonio 43. 17. Nakagami 35. 18. Bastianini 25. 19. Marc Márquez 22. 20. Raúl Fernández 14. 21. Pedrosa 13. 22. Savadori 9. 23. Folger 9. 24. Pol Espargaró 8. 25. Pirro 5. 26. Mir 5. 27. Petrucci 5. 28. Bradl 5.

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati, 379 Punkte. 2. KTM 215. 3. Aprilia 203. 4. Yamaha 102. 5. Honda 96.

Team-WM:

1. Prima Pramac Racing, 351 Punkte. 2. Mooney VR46 Racing 314. 3. Ducati Lenovo Team 295. 4. Red Bull KTM Factory Racing 270. 5. Aprilia Racing 267. 6. Monster Energy Yamaha 149. 7. Gresini Racing 145. 8. LCR Honda 85. 9. GASGAS Factory Racing Tech3, 75. 10. CryptoDATA RNF 73. 11. Repsol Honda 27.

 

 

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