Brad Binder (4.): «Bullshit – wir haben genug Regeln»
Brad Binder meldete sich auf der RC16 zurück in die Top-5
Nach zuletzt ernüchternden Events, in denen Brad Binder sukzessiv bis auf den siebten WM-Rang zurückgereicht wurde, scheint sich das Blatt in Silverstone wieder zu Gunsten des KTM-Piloten aus Südafrika zu wenden. Mit Platz vier tauchte «BB» erstmals seit dem zweiten Grand Prix des Jahres in Portugal wieder in den Top-5 auf. Den Grundstein hatte Binder bereits im Qualifying gelegt und sich als Sechster eine brauchbare Ausgangslage verschafft.
Brad Binder zum Vormittag in Silverstone: «Im freien Training hatte ich ein sehr schlechtes Gefühl. Wir sind dort mit gebrauchten Reifen gefahren. Zum Glück hat sich das geändert, als wir im Quali mit frischem Gummi gestartet sind. Es war wirklich wichtig, das Bike in die zweite Startreihe zu bringen.»
Im Rennen selber war die Möglichkeit dann aber sehr begrenzt aus eigener Kraft noch weiter zu vorne zu kommen. «Ich habe nach dem Start sofort probiert mich an die Spitze zu hängen, aber mir hat die Pace gefehlt. Und auch die letzten drei Runden hatte ich doch recht stark zu kämpfen mit dem Grip hinten.»
Verantwortlich dafür machte der KTM-Pilot allerdings nicht einen Schaden an seiner RC16 nach der Kollision in der frühen Phase mit Kollege Pedro Acosta. Binder: «Ich habe gespürt und gehört, dass etwas gebrochen ist und es gab auch eine Beschädigung an einem Winglet. Das Bike ließ sich dadurch etwas zäher verzögern, aber es wäre gelogen zu behaupten, dass es einen massiven Effekt hatte. Abgesehen davon muss ich mich bei meinem Team bedanken. Ihnen ist es gelungen mein Bike im Vergleich nochmals deutlich zu beruhigen, sie haben es deutlich besser auf meinen Stil angepasst.»
Auch Binder wurde am Samstagabend in Silverstone zum Thema des Tages – dem von Weltmeister Bagnaia scharf kritisierten Verhalten einiger Fahrer in den Qualifyings – befragt. Zwar ist der Südafrikaner den Risiken auf der Strecke durchaus bewusst, Binder sieht aber auch die Vorteile in der Gruppe auf Zeitenjagd zu gehen: «Fakt ist, es gibt Situationen, auch abhängig von der Strecke, da ist es auf jeden Fall ein Vorteil sich anzuhängen. Es gibt auch Vorteile bei der Stabilität. In manchen Sequenzen fühlt sich die Front direkt hinter einem anderen Bike besser an.»
Eine drastische Abfuhr erteilte der Werksfahrer deswegen auch zusätzlichen Regulierung, wie in der Moto3-Klasse, bei der das Tempo und Verhalten der Piloten streng kontrolliert wird. Binder: «Auf gar keinen Fall. Bullshit. Es gibt bereits zu viele Regeln. Alles steht unter Kontrolle und für jeden Scheiß gibt es eine Bestimmung. Dazu kommt die wirklich komplizierte Bedienung. Alleine beim Fahren gibt es nur Regeln und Knöpfe. Ich hoffe wirklich, dass es dazu nicht kommt.»
Ergebnisse MotoGP Silverstone, Sprint (3. August):
1. Enea Bastianini (I), Ducati, 10 Runden in 19:49,929 min
2. Jorge Martín (E), Ducati, +1,094 sec
3. Aleix Espargaró (E), Aprilia, +2,023
4. Brad Binder (ZA), KTM, +8,644
5. Pedro Acosta (E), KTM, +8,777
6. Alex Márquez (E), Ducati, +9,043
7. Jack Miller (AUS), KTM, +11,504
8. Maverick Viñales (E), Aprilia, +11,689
9. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +11,828
10. Miguel Oliveira (P), Aprilia, +13,328
11. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +15,373
12. Raúl Fernández (E), Aprilia, +18,234
13. Augusto Fernandez (E), KTM, +18,326
14. Johann Zarco (F), Honda, +18,492
15. Luca Marini (I), Honda, +19,050
16. Joan Mir (E), Honda, +19,674
17. Takaaki Nakagami (J), Honda, +29,302
18. Remy Gardner (AUS), Yamaha, +31,070
– Marc Márquez (E), Ducati, 1 Runde zurück
– Francesco Bagnaia (I), Ducati, 6 Runden zurück
– Marco Bezzecchi (I), Ducati, 1. Runde nicht beendet
– Franco Morbidelli (I), Ducati, 1. Runde nicht beendet
WM-Stand nach 19 von 42 Rennen:
1. Bagnaia, 222 Punkte. 2. Martin 221. 3. Bastianini 167. 4. Marc Marquez 166. 5. Vinales 127. 6. Acosta 115. 7. Binder 114. 8. Di Giannantonio 93. 9. Aleix Espargaro 89. 10. Alex Marquez 83. 11. Morbidelli 55. 12. Bezzecchi 53. 13. Oliveira 51. 14. Raul Fernandez 46. 15. Quartararo 44. 16. Miller 38. 17. Augusto Fernandez 15. 18. Mir 13. 19. Zarco 12. 20. Nakagami 10. 21. Rins 8. 22. Pedrosa 7. 23. Marini 1
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 327 Punkte. 2. Aprilia 182. 3. KTM 171. 4. Yamaha 48. 5. Honda 24.
Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 389 Punkte. 2. Prima Pramac Racing 276. 3. Gresini Racing MotoGP 249. 4. Aprilia Racing 216. 5. Red Bull KTM Factory Racing 152. 6. Pertamina Enduro VR46 Racing Team 146. 7. Red Bull GASGAS Tech3 130. 8. Trackhouse Racing 97. 9. Monster Energy Yamaha MotoGP 52. 10. LCR Honda 22. 11. Repsol Honda 14.