Fix: MotoGP-Finale nicht in Valencia

Martin Bauer (Rang 21): Kollision mit Karel Abraham

Von Matthias Dubach
Martin Bauer: «Ich war überrascht, wie langsam sie in der ersten Runde waren»

Martin Bauer: «Ich war überrascht, wie langsam sie in der ersten Runde waren»

Der Österreicher erlebte wegen eines Zwischenfalls in der ersten Runde beim MotoGP-Debüt ein einsames Rennen und wurde Letzter. Das Interview nach dem Brünn-GP.

Martin Bauer beendete sein erstes MotoGP-Rennen der Karriere auf dem 21. und letzten Rang, ausserdem wurde er überrundet. Mehr war nicht drin, denn das Debüt des 37-jährigen Österreichers wurde durch einen Kollision in der ersten Runde mit Karel Abraham beeinträchtigt. Wir haben uns mit dem Wildcard-Fahrer nach dem Auftritt mit der Suter-BMW von Remus Racing mit Bauer unterhalten.

Was ist in der ersten Runde passiert?

Das Problem war, dass ich zu vorsichtig war. Die Jungs sind in der ersten Kurve sehr, sehr langsam unterwegs. Dann wollte ich innen durch, habe aber gesehen, dass die, die unmittelbar vor mir waren, ebenfalls sehr langsam waren. Darum wollte ich mich wieder zurückfallen lassen, weil es da gar keinen Platz für mich gehabt hätte. Aber in dem Moment ist mir der Äussere über das Vorderrad gefahren. Ich konnte nicht ausweichen, es gab keine Möglichkeit.

Dann bist du gestürzt?

Wir haben uns touchiert, es war ein weisses Motorrad, es war wohl Staring (Anm.: es handelte sich um Karel Abraham), mir hat es den Lenker verschlagen und ich musste geradeaus fahren. Ich bin dann erst im Kies umgefallen. Der Motor ist ausgegangen, ich musste zuerst die Streckenposten motivieren, mich anzuschieben und auf die Stecke zurückzukommen. Das hat dann funktioniert.

Nachher warst du abgeschlagener Letzter.

Danach wollte ich einfach mal eine Renndistanz simulieren, mal schauen, wie das funktioniert. Ich wollte auf jeden Fall ins Ziel kommen, das war meine Hautprämisse. Nach dem Umfaller habe ich die Chance dazu gesehen, dass wir weiterfahren können, deshalb habe ich alles daran gesetzt, weiterzufahren und ins Ziel zu kommen. Das hat funktioniert.
Es war schade, denn ich glaube, wir waren im Rennen gar nicht sich schlecht dabei. Der Start war super, ich bin gut mitgekommen, ich konnte in der ersten Kurve gleich zwei Leute überholen. Die waren richtig langsam unterwegs, ich weiss nicht wieso. Die gehen das anscheinend immer etwas langsam an, das war für mich ungewohnt. Ich komme extrem von den Sprintdistanzen.
Ich wusste gar nicht, wo man da vorbei hätte kommen können, das war ein riesiges Gewusel. Und dann nach der Geraden habe ich gedacht, das könnte sich ausgehen. Aber wenn ich da schneller reinrollen lassen hätte, dann wäre kein Platz gewesen, dort durchzukommen. Deshalb wollte ich mich wieder zurückbremsen, in dem Moment kam er rüber und traf mein Vorderrad.

Aber technische Probleme wie an den Vortagen traten keine mehr auf?

Bis zum Rennen haben wir die Probleme gut aussortiert gehabt. Wir hatten im Warm-up noch daran gearbeitet und waren für das Rennen sehr optimistisch. Es hat sich dann auch nicht ganz schlecht fahren lassen. Es trat kein Problem mehr auf. Ich konnte nur wegen des schief stehenden Lenkers nicht mehr ganz frei fahren. Aber unter normalen Bedingungen hätte ich 2:00er Zeiten fahren können. Mehr wäre nicht gegangen. Jetzt bin in 2:01er Zeiten gefahren. Mit einem intakten Motorrad wären 2:00er Zeiten möglich gewesen, wir wären weit weg von einer Überrundung gewesen. Die musste ich ja auch noch vorbeilassen, ich bin zur Seite gefahren und habe ein paar Zehntel verloren, aber das war dann auch egal.

Wie gross ist deine Motivation, nochmals ein Wildcard-Wochenende in der MotoGP-WM zu bestreiten?

Nachdem wir hier gesehen haben, dass wir trotz unseres Minimalaufwandes mitfahren können, muss ich sagen, ist die Motivation schon da. Ich hätte keinen Spass, wenn ich immer gegen die Überrundung ankämpfen müsste. Aber so wie wir nun aufgestellt sind, würde es schon Spass machen, nochmals dabei zu sein.

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