MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Valentino Rossi: Trennung von Jeremy Burgess fix

Von Matthias Dubach
Der letzte gemeinsame Sieg: Valentino Rossi gewann 2013 in Assen und feierte mit Jeremy Burgess

Der letzte gemeinsame Sieg: Valentino Rossi gewann 2013 in Assen und feierte mit Jeremy Burgess

Seit dem Jahr 2000 arbeitete MotoGP-Star Valentino Rossi mit dem begnadeten Crew-Chief aus Australien zusammen. Nun ist nach sieben gemeinsamen WM-Titeln und 234 Grands Prix Schluss.

In Italien haben es die Spatzen bereits von den Dächern gepfiffen – nun bestätigte Valentino Rossi in Valencia selbst, dass er nach dieser Saison nicht mehr mit Jeremy Burgess als Crew-Chief weiterarbeiten wird. «Es ist keinesfalls so, dass ich mit seiner Arbeit nicht mehr zufrieden war», sagte der Italiener aus dem Yamaha-Werksteam eindringlich. «Jeremy ist Teil meiner Familie, er war der Vater meiner Rennfahrerei.»

Trotzdem trennen sich die Wege nach 14 Jahren Seite an Seite. Rossi ist in der Königsklasse noch nie mit einem anderen Cheftechniker aufgetreten. Der Technik-Guru aus Australien gewann 1987 im Rothmans-Honda-Team mit Wayne Gardner erstmals einen WM-Titel, stieg in den Neunziger Jahren bei Honda zum Crew-Chief auf und gewann mit Mick Doohan fünf WM-Titel in Serie. Nach dem Rücktritt von Doohan und Rossis Aufstieg in die 500-ccm-WM griff der Italiener zu und sicherte sich die Dienste des erfolgreichen Crew-Chiefs.

Der Plan ging voll auf: Rossi holte auf Honda seine ersten drei WM-Titel in der höchsten Klasse, überzeugte Burgess danach vom Wechsel zu Yamaha und fügte dort weitere vier WM-Triumphe hinzu. Der australische Technik-Guru folgte seinem Piloten danach auch zu Ducati, wo das Paar aber scheiterte.

Rossi will sich aber nicht wie 2013 auf die Dauer mit vierten Rängen hinter den Spaniern Marc Márquez, Dani Pedrosa und Jorge Lorenzo zufrieden geben. «Wir mussten etwas ändern. Es ging darum, eine neue Motivation, einen neuen Schub zu bekommen. So will ich mein Tempo und mein Niveau wieder verbessern», erklärte der 34 Jährige. «Ein neuer Crew-Chief steht noch nicht fest. Wir haben einige Ideen und Optionen, aber nichts ist entschieden.»

Rossi am Vorabend des ersten freien Trainings beim GP-Finale in Valencia: «Das wird also unser letztes Rennen.» Der Grand Prix zum Saisonende wird als das 234. und letzte Rennen Rossis mit Burgess in der Box.

Was Rossis nicht erwähnte: Burgess ist mittlerweile 60 Jahre alt und damit im Alter, in dem der wohlverdiente Ruhestand nicht mehr abwägig ist. Ausserdem ist seine belgische Frau Claudine vor zwei Jahren an Brustkrebs erkrankt.

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