Mike di Meglio: Noch ein MotoGP-Rookie
Eine lange Odyssee findet nächstes Jahr in der MotoGP-WM ihr vorläufiges Ende: Mike di Meglio steigt nach vier Jahren voller Irrungen und Wirrungen in der Moto2-WM in die Königsklasse auf, der Franzose steht vor der Unterschrift bei Avintia Blusens.
Seit seinem 125-ccm-WM-Titel im Team von Aki Ajo auf Derbi bewegte di Meglio acht verschiedene Motorräder: 2009 eine 250-ccm-Aprilia, 2010 bei Mapfre Aspar RSV und Suter, 2011 Tech3, 2012 Speed Up, FTR bei MZ und Kalex bei Kiefer als Nachfolger von Max Neukirchner. 2013 fand der 25-Jährige im JiR-Team auf MotoB eine neue Heimat – aber diesmal zerstörte ihm ein langwieriger Steissbeinbruch aus Brünn die Saison.
«Mit der Verletzung habe ich keine wirklichen Probleme mehr gehabt», stellte di Meglio nach seinen Testfahrten auf der FTR-Kawasaki in Valencia und Aragón fest. «Ich musste einfach aufpassen, nicht zu stürzen, aber alles ist in Ordnung. Der Test war physisch hart, denn ich bin drei Monate kein Motorrad gefahren. Ich musste nach der Verletzung lange Geduld haben.» Vor allem in Valencia konnte der Nachfolger von Hiroshi Aoyama nur Stints von drei oder vier Runden am Stück fahren.
Di Meglio: «Aber in Aragón ging es viel besser. Ich war konstanter, konnte mich mehr mit der Strecke beschäftigen und beginnen, mich wirklich an die MotoGP zu adaptieren. Da hat geholfen, meine Fahrweise zu verbessern, damit bin ich zufrieden. Ich denke, ich kann noch deutlich besser fahren, aber körperlich war ich noch limitiert.»
Der Franzose durfte bereits letztes Jahr das Claiming-Rule-Bike von Avintia in Brünn ausprobieren und erkannte nun grosse Entwicklungsschritte. Das Team testet nächste Woche nochmals drei Tage in Jerez (Mittwoch bis Freitag), danach will di Meglio im Winter an seiner Fitness arbeiten, um in Sepang im Februar 100-prozentig bereit zu sein. In Jerez dürfte auch der Vertrag als neuer Teamkollege von Héctor Barberá unterschrieben werden.
Der Rennfahrer aus Toulouse ist damit der dritte Aufsteiger aus der Moto2-WM nach Pol Espargaró und Scott Redding.