Pramac: 15 Jahre MotoGP und neuer Partner Yakhnich
Pramac feiert 2016 als Sponsor und Team bereits 15 Jahre in der MotoGP-WM. Die Feier zu diesem Jubiläum fand am heutigen Mittwoch im Hauptquartier von Pramac in Casole d’Elsa statt, wo 2002 alles begann.
Nach Erfahrungen in der Formel 1 konzentrierte sich Pramac auf den Sport auf zwei Rädern. Sie unterstützten Tetsuya Harada auf der Honda NSR 500. Der erste große Erfolg des Teams kam 2003, als Makoto Tamada in Rio den dritten Platz eroberte, 2004 gewann er für Sponsor Pramac und Bridgestone im Team Camel Honda den Japan-GP. Seit 2005 arbeitet Pramac mit Ducati zusammen, 2007 wurde Alex Barros Dritter in Mugello. 2008 schaffte es Toni Elias in den Rennen von Brünn und Misano zweimal in Folge auf das Podest. 2015 wurde Danilo Petrucci als Nachfolger für Andrea Iannone engagiert, der in das Werksteam aufstieg. In Silverstone brachte Petrucci Pramac als Zweiter auf das Podest.
Unter dem Nieselregen, der die Hügel um Casole d’Elsa benetzte, in einer Art Hangar, der normalerweise als Lagerhalle der Firma genutzt wird, präsentierte Pramac nun das WM-Team für 2016 und die Ducati-Bikes mit den Nummern 9 und 45. «Ich will mich unter den Top-6 platzieren», erklärte Scott Redding, der Neuling bei den Italienern.
«Ich setze mir kein genaues Ziel, denn Ziele zu setzen, bedeutet oft eine Enttäuschung», sagte Danilo Petrucci, der 2015 im Regen von Silverstone zum Held für Pramac wurde und Platz 2 eroberte. «Ich werde versuchen, zumindest dieselben Resultate zu erzielen wie im letzten Jahr, aber dabei will ich konstanter sein und sie auf viel einfachere Weise einfahren.»
Paolo Campinoti, Teambesitzer und Pramac-CEO, will das Beste aus der neuen Partnerschaft mit dem ehemaligen Supersport-Weltmeister-Team Yakhnich Motorsport aus Russland herausholen. Dieser neue Sponsor soll die italienische Firma, die hauptsächlich Generatoren herstellt, auf den großen Markt der großen Nation bringen.
Dieses Konzept ist als «business-to-business» bekannt: die extistierenden Geschäftsbeziehungen für noch mehr Geschäfte nutzen. Pramac stattet bereits die Rennstrecken von Singapur und Katar mit ihren Aggregaten aus. Frage: «Das bedeutet, Paolo, dass wir sehr bald ein Nachtrennen in Sotschi sehen werden?» Paolo Campinoti lacht und zuckt mit den Schultern: «Wir stehen noch am Anfang der Partnerschaft von Pramac und Yakhnich. Ich weiß ehrlich gesagt noch nicht, was dabei herauskommt. Wir werden sehen, welche Möglichkeiten sich ergeben.»
Die Partnerschaft der beiden Firmen ist das Ergebnis eines ersten Kontakts zwischen Yakhnich und Ducati Corse. Umgekehrt war es im letzten Jahr, als Campinoti die Idee hatte, sich Casey Stoners Dienste zu sichern. Als Casey die Idee hatte, wieder zu fahren, bot ihm Ducati den Posten eines Testfahrers an. «Man wird das Pramac-Logo auf Caseys Leder sehen, wenn er in wenigen Tagen unsere neue Maschine in Malaysia testet», sagte Ciabatti.
2016 wird den Meilenstein von 15 Jahren in der MotoGP-Weltmeisterschaft für Pramac markieren. Nach dem Einstieg 2002 wuchs das Engagement immer weiter und Pramac wurde zu einem der renommiertesten Satelliten-Teams im Paddock. Sie sind eine wertvolle Unterstützung für Ducati. Das Werk lieferte bereits die 2015er-Bikes in das Hauptquartier, die auf die neuen Reifen angepasst wurden. «Das dient nicht nur dazu, ihnen zu helfen», stellte Gigi Dall’Igna fest. «Es hilft auch uns. Die Arbeit, die wir investieren mussten, um das Verhalten des 2015er-Bikes mit den neuen Michelin-Reifen zu verstehen, war auch für uns und die Desmo16 nützlich.»
Auf der Bühne präsentierten sich die Fahrer Danilo Petrucci und Scott Redding, Teambesitzer Paolo Campinoti, Ducati-Rennchef Gigi Dall’Igna und Ducati-Sportdirektor Paolo Ciabatti. Auf einer großen Leinwand wurden Videos mit vielen Fahrern, die Teil der Pramac-Familie waren, wie Toni Elias, Max Biaggi, Loris Capirossi und Andrea Iannone, sowie mit Carmelo Ezpeleta gezeigt. Der Dorna-CEO sagte: «Eine große Umarmung für euch alle.» Paolo erklärte: «Carmelo war uns immer eine Hilfe. Vielleicht als Dank, weil wir auch an unserem Platz blieben, als sich die MotoGP-Klasse in schwierigen Zeiten bis auf eine geringe Anzahl von Teams ausdünnte.»