Von Günther Wiesinger
Hayden: Respekt vor Bradl
Ducati-Werkspilot Nicky Hayden hat in der Saison 2012 viele Fights gegen Stefan Bradl aus dem LCR-Honda-Team erlebt. «Ich mag Stefan. Und ich fahre gerne gegen ihn», versicherte der Amerikaner. «Er fährt hart, er schenkt dir keinen Zentimeter, aber er macht keine verrückten Sachen. Ich fühle mich wohl, wenn ich gegen Stefan fighte. Er ist ein Rookie, aber er ist keiner, der Blödsinn macht. In Mugello hat er mir die Podestchance gestohlen! Stefan hat viel gelernt. Ehrlich gesagt: Ich hoffe, er wird im nächsten Jahr nicht viel schneller.»
Von Oliver Feldtweg
Wintertests: Radikale Vorschriften
Die Teambesitzer und
Werke haben für die MotoGP-WM nach der Finanzkrise 2008 einer Reduzierung der
Testtage zugestimmt. Seither sind für Dezember und Januar alle
MotoGP-Testfahrten für die fixen Stammfahrer untersagt, auch auf Strecken, die
nicht auf dem GP-Kalender stehen. Ausserdem darf jeder MotoGP-Fahrer pro Saison maximal nur 70 Bridgestone-Testreifen verbrauchen. Bis zum Saisonauftakt in
Katar finden nur noch drei offizielle Tests (zweimal Sepang, einmal Jerez)
statt. Die Aktivitäten von Testteams sind von den Verboten davon nicht betroffen. Sie
unterliegen keinen Beschränkungen, auch nicht von den Reifen her. Das
Ducati-Testteam hat 2012 mit Guareschi und Battaini mehr als 220 Reifen
verheizt – und bezahlt. Um Kosten zu sparen, gibt es für die MotoGP-Teams bis zu dreimal jährlich
Montag-Tests nach europäischen Rennen – zum Beispiel in Mugello, Brünn oder Misano.
2012 war Estoril vorgesehen. Dieser Test fiel dem Regen zum Opfer und wurde in
Aragón abgewickelt.
Von Matthias Dubach
Keine Startnummer 1 in der MotoGP-WM 2013
Im nächsten Jahr wird in der MotoGP-WM kein Pilot die Startnummer 1 tragen. Jorge Lorenzo als aktuellem Weltmeister stünde diese Ehre zu, aber der Spanier liess sich in der provisorischen Startliste mit seiner bisherigen Nummer 99 eintragen. Damit geht der Yamaha-Star einen neuen Weg: Als er 2010 erstmals die Königsklasse gewann, ging er 2011 mit der Nummer 1 an den Start. Auch in der abgelaufenen Saison hatte Casey Stoner seine angestammte 27 mit der 1 ersetzt. Lorenzos neuer Teamkollege Valentino Rossi wiederum hatte trotz seiner sieben MotoGP-Titel nie auf seine berühmte Nummer 46 verzichtet.
Von Oliver Feldtweg
Testverbot: Am 5. Februar geht’s weiter
Seit
dem 1. Dezember gilt für die MotoGP-Klasse ein absolutes Testverbot, das erst
am 1. Februar wieder aufgehoben wird. In den Kategorien Moto2 und Moto3
hingegen darf auch in den nächsten zwei Monaten getestet werden, allerdings dank
eines neuen Reglements seit dem Valencia-Test vom 12. November nur auf
Strecken, die nicht zum GP-Kalender zählen. Deshalb wurde in erster Linie in
Albacete und Almeria gefahren. Der nächste offizielle MotoGP-Test findet von 5.
bis 7. Februar in Sepang/Malaysia statt; dort wird auch von 26. bis 28. Februar
gefahren. Der dritte und letzte MotoGP-Test wird von 15. bis 17. März in Jerez
abgewickelt. Er gilt als Generalprobe für den Katar-GP am 7. April. Die
Moto2/Moto3-GP-Teilnehmer üben von 12. bis 14. Februar in Valencia und von 19. bis
21. Februar in Jerez, ehe sie für 11. bis 13. März noch einmal nach Jerez
zurückkehren, wo am 5. Mai der europäische GP-Auftakt durchgeführt wird.
Von Günther Wiesinger
Stefan Bradl: «Fahre weiter mit Nr. 6»
Stefan Bradl hat in der Motorrad-Weltmeisterschaft schon mehrmals die Startnummer gewechselt. Er begann mit der Nummer 17, fuhr 2011 mit der Nr. 65, weil er somit bei Kiefer Racing in der Moto2-WM Werbung für Sponsor Windreich AG und dessen 6,5-%-Anleihe machen konnte. Da dieser Sponsor auch für 2012 erwünscht war, die Nummer 65 aber zu Ehren von Loris Capirossi in der Königsklasse aus dem Verkehr gezogen wurde, sicherte sich Bradl für die Saison 2012 die Nr. 6. Sie wäre mit einem kleinen «,5 %» ergänzt worden. Aber die Windreich AG stellte ihre Sponsorship ein. Für 2013 wollte Bradl die Nr. 29 wählen, weil das sein Geburtstag ist. Aber dann stieg Andrea Iannone in die MotoGP auf, die 29 ist sein Markenzeichen. Bradl überlegte, ob er die Nr. 44 nehmen sollte. «Die hat mein Papa in der letzten IDM-Superbike-Saison gehabt.» Aber die Nr. 44 war im Herbst noch für Roby Rolfo reserviert. «Also fahre ich mit der 6 weiter», erklärte Bradl, der auch mit der Nr. 7 rumspielte. «Dann hätte ich eine kleine ‹00› vorangestellt und mich als James Bond verkauft…»
Von Günther Wiesinger
Eskil Suter: «Ein klarer Rückschlag»
Dass
BMW trotz eindeutiger Absichtserklärungen 2014 nicht in die MotoGP-WM
einsteigt, bedeutete für die Firma Suter Racing Technology einen klaren
Rückschlag. Firmenchef Eskil Suter hatte gehofft, als Chassis-Lieferant in Betracht
gezogen zu werden und nicht zuletzt deshalb das CR-Projekt vehement vorangetrieben.
«Das
war sicher eine grosse Hoffnung, die wir gehabt haben», räumt Suter ein. «Wir
haben mit dem bisherigen Motorsport-Direktor Bernhard Gobmeier eine super Zusammenarbeit
gehabt. Wir konnten davon ausgehen, dass die Zusammenarbeit noch intensiviert
wird, wenn BMW werkseitig einsteigt. Dass jetzt das Management gewechselt und
die MotoGP-Pläne in die Schublade befördert wurden, ist für uns nicht positiv.
Aber es hat keinen grossen Einfluss auf unsere Pläne im Claiming-Rule-Bereich.
Wir haben die Zusicherung, dass wir zumindest für 2013 weiter BMW-Rennmotoren
erhalten. Die Motoren sind gut, haben einen Haufen Leistung und sind
zuverlässig. Sie sind für die MotoGP-Klasse sehr gut geeignet.»
Von Günther Wiesinger
Neuer Termin für den Sachsenring-GP
Erst im September wurde der Termin für den Motorrad-GP auf dem Sachsenring von 14. auf den 7. Juli verlegt. Denn Formel-1-Zampano Bernie Ecclestone hatte plötzlich den ursprünglich geplanten Sachsenring-GP-Termin mit Beschlag belegt. Beim heutigen FIA-Meeting wurde der deutsche Formel-1-WM-Lauf auf den 7. Juli festgesetzt, weil die Formel 1 in der zweiten Juli-Hälfte ein weiteres Rennen (Türkei?) einschieben will. «Wir können in Deutschland nicht am selben Tag wie die Formel 1 fahren», erklärte Dorna-Chef Carmelo Ezpeleta am späten Mittwochabend gegenüber www.speedweek.de. «Wir müssen in Sachsen voraussichtlich auf den 14. Juli umdisponieren.»
Auch Wolfgang Streubel, Geschäftsführer des GP-Promoters Sachsenring-Management Rennstrecken GmbH (SRM), muss sich mit der neuerlichen Terminänderung abfinden. «Hoffentlich bleiben die Fans trotzdem bei der Stange», seufzte der Bürgermeister von Gersdorf.
Auch Wolfgang Streubel, Geschäftsführer des GP-Promoters Sachsenring-Management Rennstrecken GmbH (SRM), muss sich mit der neuerlichen Terminänderung abfinden. «Hoffentlich bleiben die Fans trotzdem bei der Stange», seufzte der Bürgermeister von Gersdorf.
Von Ivo Schützbach
Hernandez und Laverty bei PBM bestätigt
Wie auf SPEEDWEEK.DE angekündigt, haben der Kolumbianer Yonny Hernandez und der Nordire Michael Laverty für das Claiming-Rule-Team von Paul Bird unterschrieben. Damit verabschiedet sich Hühnerzüchter Bird von seiner ursprünglichen Idee eines rein britischen Teams. Laverty (31) war bislang in der Britischen Meisterschaft unterwegs und freut sich auf die MotoGP-Klasse: «Ich unterschätze diese Aufgabe sicher nicht, für mich wird alles neu sein.»
Von Oliver Feldtweg
Hiroshi Aoyama: Mit Jerez-Test zufrieden
Der Japaner Hiroshi Aoyama,
250-ccm-Weltmeister 2009, arbeitet jetzt als Claiming-Rule-Pilot des spanischen
BQR-Avintia-Teams wieder mit dem Kanadier Tom Jojic zusammen, der schon 2010 im
Honda-MotoGP-Team von Interwetten sein Crew-Chief war. Beim Jerez-GP versuchten die
beiden in dieser Woche trotz des nicht gerade idealen Wetters, die technische Basis
der FTR-Kawasaki weiter zu verbessern. «Am ersten Tag haben wir sehr viel
ausprobiert», berichtete Aoyama, der 2012 bei Ten-Kate-Honda die Superbike-WM
bestritt. «Wir suchen noch nach dem besten Set-up für meinen Fahrstil. Da ist
viel Geduld gefragt. Am zweiten Tag haben wir dann viel mehr Runden abspulen
können. Technisch bin ich mit diesem Test sehr zufrieden. Auch menschlich
klappt bei BQR alles bestens. Am dritten Tag hätten wir noch ein ausgiebiges
Programm gehabt, aber der Regen hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht.»
Von Oliver Feldtweg
Monte Carlo: Alle GP-Stars werden geehrt
Die dritte Ausgabe der «FIM Gala Ceremony»
wird am Sonntag (2. Dezember) in Monte Carlo über die Bühne gehen. In dieser
glitzernden Umgebung werden die schnellsten und erfolgreichsten
Motorradrennfahrer der Welt geehrt. Das Aufgebot auf der Bühne des «Monte Carlo
Sporting Club» umfasst Asse wie Jorge Lorenzo, Marc Márquez und Sandro Cortese.
Auch viele Gäste aus der Industrie sowie zahlreiche Medienvertreter werden
zugegen sein. Zuvor findet am Samstag die Generalversammlung des Weltverbands
FIM im «Monte Carlo Bay Hotel and Resort» statt; Delegierte aus 107 Nationen
werden sich bei dieser Gelegenheit versammeln. Insgesamt werden am Sonntag 40
Weltmeister geehrt.
Die FIM hat auch Legenden wie Jim Redman, Torsten
Hallman, Doug Lampkin, Kari Tiainen, Hubert Auriol, Hans Nielsen und Mary McGee
eingeladen. Der Samstag beginnt mit dem FIM-Symposium (zu Gast: Loris
Capirossi) und wird mit einer Pressekonferenz mit den prominentesten
Weltmeistern abgerundet. Die FIM-Gala am Sonntag wird live auf der Website FIM-TV.com
übertragen.
Von Ivo Schützbach
Die FIM feiert ihre Champions
Kommenden Sonntag ehrt der Motorrad-Weltverband FIM seine Weltmeister in Monte Carlo. Neben Jorge Lorenzo (MotoGP), Marc Marquez (Moto2), Sandro Cortese (Moto3), Max Biaggi (Superbike) und Kenan Sofuoglu (Supersport) werden auch zahlreiche Multiweltmeister als Gäste dabei sein, darunter Jim Redman (Grand Prix 250 und 350 ccm), Torsten Hallman (Motocross), Dougie Lampkin (Trial), Kari Tiainen (Enduro), Hubet Auriol (Enduro) und Hans Nielsen (Speedway). Die gesamte Ehrung wird auf FIM-TV live übertragen
Von Ivo Schützbach
Kälte bei Jerez-Test schreckt ab
Es war kurz nach 12 Uhr, als Andrea Dovizioso seine Werks-Ducati erstmals aus der Box fuhr. Obwohl der Himmel über Jerez blau ist und die Sonne strahlt, ist es doch sehr kühl – am Morgen nur sieben Grad. Die Zeiten sind entsprechend (noch) aussagelos. Bislang Schnellster: 1. Nicky Hayden (MotoGP, Ducati), 1:41,5. 2. Eugene Laverty (SBK, Aprilia), 1:41,6. 3. Sylvain Guintoli (SBK, Aprilia), 1:41,9. Weitere MotoGP-Fahrer vor Ort: Michele Pirro, Andrea Iannone, Hector Barbera und Hiroshi Aoyama.
Von Matthias Dubach
Stefan Bradl lässt sich am Donnerstag operieren
Wegen eines Magen-Darm-Infekts musste MotoGP-Pilot Stefan Bradl die für Montag geplante Operation an seinem rechten Unterarm verschieben. Nun steht der neue Termin fest, die OP fällt nun genau auf den 23. Geburtstag des LCR-Honda-Fahrers, den er am Donnerstag feiert. Der Eingriff, der das Problem von «arm pump» beheben soll, wird in Barcelona in der Clinica Dexeus des bekannten Rennfahrer-Spezialisten Dr. Xavier Mir durchgeführt.
Von Ivo Schützbach
Bryan Staring fährt für Gresini CRT
Bryan Staring (25) wird bei Gresini 2013 mit einer CRT-Honda MotoGP fahren. Der Australier ersetzt Michele Pirro, der von Ducati als MotoGP-Testfahrer verpflichtet wurde. Alvaro Bautista pilotiert bei Gresini weiterhin eine Prototypen-Honda. Der Vertrag mit Staring, bislang in der Superbike-WM und dem Superstock-1000-Cup unterwegs, wird vom Team offiziell am Dienstagmorgen kommuniziert.
Von Günther Wiesinger
Stefan Bradl: Operation verschoben
Stefan Bradl hätte heute Montag um 13.30 Uhr in der Clinica Dexeus von Dr. Xavier Mir in Barcelona am rechten Unterarm operiert werden sollen. Doch der LCR-Honda-Pilot musste den Eingriff auf Donnerstag oder Freitag verschieben. «Ich habe am Wochenende eine schwere Magen-Darm-Infektion erwischt. Ich muss irgendetwas Falsches gegessen haben», stellte der WM-Achte fest. «Der Arzt hat mir dringend empfohlen, die Operation erst machen zu lassen, wenn ich nicht mehr geschwächt bin.»
Von Matthias Dubach
Valentino Rossi gewinnt Rallye Monza
Die Rallye Monza ist eine Show-Veranstaltung mit Wettkampfcharakter, der Event wird auf der Formel-1-Strecke im königlichen Park ausgetragen. Valentino Rossi stellte dabei einmal mehr sein Können auf vier Rädern unter Beweis. Der Yamaha-Pilot gewann die Rallye Monza in seinem Ford Fiesta vor Dindo Capello. Zweitbester MotoGP-Star wurde Andrea Dovizioso auf dem fünften Rang. Jorge Lorenzo sicherte sich die zehnte Position.
Von Oliver Feldtweg
Iodaracing: Wer fährt neben Danilo Petrucci?
Der Italiener Roberto Rolfo (31), seit vielen Jahren im
schweizerischen Tessin wohnhaft, wird 2013 nicht die zweite Suter-BMW im
Came-Iodaracing-Team von Giampiero Sacchi an der Seite von Danilo Petrucci pilotieren.
Rolfo, zweifacher 250-ccm-GP-Sieger und Moto2-GP-Sieger in Sepang 2010, kehrt
aller Voraussicht nach in die Superbike-WM zurück. Iodaracing sucht jetzt einen
vielversprechenden Fahrer für das Claiming-Rule-Team, der am besten noch bis zu
200 000 Euro Mitgift abliefern soll. Iodaracing fährt die Moto2-WM 2013 auf
Suter mit Johann Zarco; das Moto3-Projekt mit den hoffnungslosen Emir-Eigenbau-Motoren
wurde beendet. Die Moto3-Klasse ist für Ioadaracing kein Thema mehr.
Von Matthias Dubach
Roberto Rolfo ist auf Jobsuche
Das Team Iodaracing wird 2013 zwei Suter-BMW als Claiming-Rule-Bikes in der MotoGP-WM einsetzen. Der bisherige Pilot Danilo Petrucci bleibt, für das zweite Motorrad schien Roberto Rolfo ein aussichtsreicher Kandidat. Aber der Italiener, der ab dem Motegi-GP bei Speed Master erste CR-Erfahrungen sammelte, konnte nicht genügend Sponsorgeld auftreiben.
Von Henny-Ray Abrams
Lorenzo fordert von Yamaha Verbesserungen
MotoGP-Weltmeister Jorge Lorenzo ist nicht entgangen, dass Honda im Laufe des Jahres den Rückstand auf Yamaha wettmachte. «Wenn ich nur einen Bereich wählen könnte, in dem wir uns verbessern sollen, wäre es die Traktion in einigen Kurven», erklärt der spanische Yamaha-Werkspilot. «Das Hinterrad drehte manchmal zu sehr durch. Wir verlieren etwas an Vortrieb, speziell mit alten Reifen. Vielleicht brauchen wir auch eine bessere Beschleunigung und ausserdem ein besseres Getriebe.»
Von Günther Wiesinger
Stefan Bradl: Operation am Montag
Letzten Donnerstag liess sich der MotoGP-WM-Achte
Stefan Bradl (22) in der Clinica Dexeus in Barcelona von Dr. Xavier Mir
untersuchen. Inzwischen wurde der Operationstermin fixiert: Der LCR-Honda-Pilot
wird am kommenden Montag am rechten Unterarm operiert, der wegen
Überbeanspruchung bei Rennen wie in Estoril und Motegi schmerzhafte Probleme
verursacht hat. Bradl muss eine Nacht in der Klink verbringen und den Arm nachher
einige Tage lang nicht beanspruchen. «Wir haben Flug und Hotel bereits für
Stefan gebucht», erklärte LCR-Teambesitzer Lucio Cecchinello.
Von Ivo Schützbach
Ciabatti leitet bei Ducati das MotoGP-Projekt
Ducati strukturiert komplett um: Filippo Preziosi, bislang für die
Entwicklung der MotoGP-Bikes verantwortlich, wurde in die Entwicklung
der Serienmotorräder strafversetzt. Bernhard Gobmeier, seit zwei Jahren
Motorsport-Direktor von BMW, wird General Manager von Ducatis
Rennabteilung. Und Paolo Ciabatti, seit Jahren Direkor der Superbike-WM,
wird Projektleiter MotoGP bei Ducati.
Von Sharleena Wirsing
Carmelo Ezpeleta erhält den Goldenen Helm
In der jährlichen Gala der italienischen Zeitschrift «Motosprint» wurde Dorna-Chef Carmelo Ezpeleta mit dem Goldenen Helm ausgezeichnet. Diesen Preis erhalten Menschen, die mit ihrer Arbeit in der letzten Saison, den Motorradsport beeinflusst haben. Zu den weiteren Preisträgern gehörten auch der zweifache MotoGP-Weltmeister Jorge Lorenzo sowie Andrea Dovizioso, Andrea Iannone und Romano Fenati.
Von Oliver Feldtweg
Ducati: Weitere Tests im November in Jerez
Nach dem Wetterpech bei den zweitägigen MotoGP-Tests
in Valencia haben die Asse noch bei zwei weiteren Tests die Möglichkeit, nächstjähriges
Material zu erproben. Die Ducati-Fahrer Andrea Dovizioso und Nicky Hayden üben
von 27. bis 29. November in Jerez. Dort werden auch die beiden BQR-Kawasaki-Fahrer
Hiroshi Aoyama und Héctor Barbera antreten. Pramac-Ducati hat sich mit Andrea
Iannone und dem neuen Ducati-Testfahrer Michele Pirro angemeldet. Neuerwerbung Ben
Spies leidet noch an seiner Schulterverletzung. Klassen-Neuling Marc Márquez
nützt die Ausnahme-Regelung für Rookies und nimmt für das Repsol-Honda-Werksteam
von 26. bis 28. November am HRC-Test in Sepang/Malaysia teil.
Von Matthias Dubach
Wird Randy de Puniet Suzuki-Testfahrer?
Gemäss Informationen von «MCN» ist Motorradhersteller Suzuki stark daran interessiert, Randy de Puniet als Testfahrer zu verpflichten. Suzuki plant längst den Wiedereinstieg in die MotoGP-WM für 2014 und braucht für die Entwicklung einen erfahrenen Mann. Auch Ben Spies und Cal Crutchlow sind während der abgelaufenen Saison für diesen Job gehandelt worden. Wenn es terminlich gehen würde, kann de Puniet 2013 trotz Suzuki-Tests weiter Claiming-Rule-Stammpilot bei Power Electronics Aspar bleiben, Teamchef Jorge Martinez gab für diese Pläne sein Einverständnis. De Puniet ist der bisher letzte GP-Pilot, der auf einer MotoGP-Maschine von Suzuki sass. Der Franzose testete 2011 in Valencia am Tag nach dem Saisonfinale auf der Suche nach einem neuen Stammplatz das Bike von Alvaro Bautista, doch noch in derselben Woche wurde das Team zugesperrt.
Von Günther Wiesinger
Ben Spies: Sepang-Test gefährdet
Vom 26. bis 28. November findet ein Ducati-Test in Jerez statt. Dort dürfen die Neulinge Andrea Dovizioso und Andrea Iannone noch einmal testen, dazu der neue Testfahrer Michele Pirro. Die Rückkehr des verletzten Ben Spies verzögert sich. Sogar der erste Sepang-Test (5. bis 7. Februar) ist beim künftigen Pramac-Ducati-Fahrer gefährdet, weil die Schulterverletzung langwieriger ist als erwartet.
Von Matthias Dubach
Edwards: «Zehn Jahre älter in einer Saison»
Dass Colin Edwards von seinem Claiming-Rule-Bike Suter-BMW während der letzten Saison nicht wirklich viel gehalten hat, ist nichts Neues. Nun zog der Amerikaner aus dem Forward-Team, der nächste Saison wohl auf einer BQR-FTR-Kawasaki an den Start gehen wird, einen bildhaften Vergleich: «Fährt man einen Prototypen bei Honda eine Saison, so ist man am Ende ein Jahr älter. Fährt man eine Saison bei Ducati, ist man danach drei Jahre älter. Und nach einer Saison auf Suter-BMW ist man zehn Jahre älter!», scherzte Edwards auf Twitter.
Von Matthias Dubach
Test Valencia: Pedrosa an der Spitze
Am zweiten Tag des MotoGP-Tests in Valencia fanden die Piloten wenigstens einige Stunden eine trockene Fahrbahn vor. Die Tabelle der Rundenzeiten sieht kurz vor dem Ende der Testfahrten so aus:
1. Dani Pedrosa (E), Honda, 1:33,044 min
2. Cal Crutchlow (GB), Yamaha, 1:33,609
3. Stefan Bradl (D), Honda, 1:33,828
4. Alvaro Bautista (E), Honda, 1:33,994
5. Nicky Hayden (USA), Ducati, 1:34,080
6. Andrea Dovizioso (I), Ducati, 1:34,453
7. Michele Pirro (I), Ducati, 1:34,734
8. Randy de Puniet (F), ART-Aprilia, 1:34,758
9. Marc Marquez (E), Honda, 1:35,201
10. Andrea Iannone (I), Ducati, 1:35,201
11. Bradley Smith (GB), Yamaha, 1:35,775
12. Danilo Petrucci (I), Suter-BMW, 1:35,904
13. Karel Abraham (CZ), ART-Aprilia, 1:37,132
14. Hector Barbera (E), BQR, 1:39,248
15. Aleix Espargaro (E), ART-Aprilia, 1:43,517
1. Dani Pedrosa (E), Honda, 1:33,044 min
2. Cal Crutchlow (GB), Yamaha, 1:33,609
3. Stefan Bradl (D), Honda, 1:33,828
4. Alvaro Bautista (E), Honda, 1:33,994
5. Nicky Hayden (USA), Ducati, 1:34,080
6. Andrea Dovizioso (I), Ducati, 1:34,453
7. Michele Pirro (I), Ducati, 1:34,734
8. Randy de Puniet (F), ART-Aprilia, 1:34,758
9. Marc Marquez (E), Honda, 1:35,201
10. Andrea Iannone (I), Ducati, 1:35,201
11. Bradley Smith (GB), Yamaha, 1:35,775
12. Danilo Petrucci (I), Suter-BMW, 1:35,904
13. Karel Abraham (CZ), ART-Aprilia, 1:37,132
14. Hector Barbera (E), BQR, 1:39,248
15. Aleix Espargaro (E), ART-Aprilia, 1:43,517
Von Matthias Dubach
Aragon-Test: Lorenzo zerstört seine Yamaha
Die Abreise von den offiziellen MotoGP-Tests in Valencia zu einem kurzfristig anberaumten Privattest im MotoLand Aragón wird für das Yamaha-Werksteam zum grossen Reinfall. Zunächst stellte sich heraus, dass das Wetter keineswegs besser ist als in Valencia. Nun stürzte Weltmeister Jorge Lorenzo auch noch heftig. Der Spanier ist wohlauf, aber die neue Yamaha wurde massiv beschädigt.
Von Sharleena Wirsing
Lorenzo twittert: «Kein Glück mit dem Wetter»
Das Yamaha-Werksteam beschloss am Montag wegen den widrigen Bedingungen aus Valencia abzureisen und das Testprogramm in Aragón, bei vermeintlich besserem Wetter, fortzusetzen. Nun twitterte Weltmeister Jorge Lorenzo:
«Noch mehr Regen in Aragón. Wir haben kein Glück mit dem Wetter.»
Yamaha-Rückkehrer Valentino Rossi muss, wie sein Teamkollege Lorenzo, nun mit den ebenfalls schlechten Bedingungen in Aragón vorliebnehmen.
Von Günther Wiesinger
Valencia: Die MotoGP-Asse warten ab
Beim MotoGP-Test in Valencia präsentiert sich die Piste
nach einem nächtlichen Regen, der
erst gegen 8.30 Uhr aufhörte, noch immer in feuchtem Zustand. Doch nach 10 Uhr
war der Himmel über der Rennstrecke plötzlich blau. Aleix Espargaró
(ART-Aprilia) hat immerhin bereits eine 1:43,7-min-Runde gedreht. Die Asse wie Dani Pedrosa
warten noch auf eine völlig trockene Piste. «Im Nassen haben wir nichts zu
testen», erklärte LCR-Honda-Pilot Stefan Bradl. Und Moto2-Weltmeister Marc Márquez
brennt darauf, endlich die ersten Runden mit der Honda RC213V des Repsol-Werksteams
abzuspulen.
Von Oliver Feldtweg
Rossi und Lorenzo übersiedeln nach Aragón
Das
Yamaha-Werksteam (Fahrer: Lorenzo und Rossi) begann in Valencia nach 16 Uhr, die Zelte
am Schauplatz des MotoGP-WM-Finales abzubrechen. «Wir fahren am Abend für einen
Ein-Tage-Test morgen nach Aragón», kündigte Teamsprecher William Favero an. Für
die Gegend um das MotorLand Aragón wird für den 14. November trockenes Wetter
vorhergesagt, aber nur eine Höchsttemperatur von 9 Grad.
Von Günther Wiesinger
Neuer Hauptsponsor für Gresini-Team
Der
Sportdrink GO & FUN GREEN ENERGY ersetzt ab sofort beim Gresini-Honda-Team für
drei Jahre das Lebensmittelunternehmen San Carlo als Hauptsponsor für die Klassen Moto3 und MotoGP. «Firmenchef
Bruno Bollini hat eine grosse Leidenschaft für den Motorsport», stellte
Teambesitzer Fausto Gresini fest. Er hat zum Leben und Geschäft eine ähnliche
Einstellung wie ich. GO & FUN
GREEN ENERGY wird uns in die neue Ära der MotoGP-Klasse begleiten. Dass so ein
modernes Unternehmen an unser Team glaubt, ist eine grosse Ehre für uns.»
Von Sharleena Wirsing
Honda feiert 61 Konstrukteurstitel
In jedem Rennen der Saison 2012 stand ein Honda-Fahrer auf dem Podium der MotoGP-Klasse.Somit gewann der japanische Hersteller zum 61. Mal die Konstrukteurswertung einer WM-Klasse und den 19. Konstrukteurstitel in der Königsklasse. Zu diesem Erfolg trugen vor allem die Repsol-Honda-Piloten Dani Pedrosa und Casey Stoner bei. HRC-Präsident Tetsuo Suzuki sagte: «Zum 61. Mal den Konstrukteurstitel zu gewinnen ist eine grossartige Leistung und zeugt vom Talent unserer Fahrer und der Hingabe der Teams.»
Von Sharleena Wirsing
Stoner ist 20. MotoGP-Legende
Fünfeinhalb Monate nach der Bekanntgabe seiner Entscheidung, dass er sich Ende 2012 aus der Motorrad-WM zurückziehen würde, beendete Casey Stoner das letzte Rennen seiner Karriere in Valencia auf Platz 3. Der zweifache MotoGP-Weltmeister wurde am Sonntag in Valencia, in den Reigen der MotoGP-Legenden aufgenommen. Der Australier gesellt sich als 20. Mitglied zu den MotoGP-Legenden: Giacomo Agostini, Mick Doohan, Geoff Duke, Wayne Gardner, Mike Hailwood, Daijiro Kato, Eddie Lawson, Anton Mang, Angel Nieto, Wayne Rainey, Phil Read, Jim Redman, Kenny Roberts, Jarno Saarinen, Kevin Schwantz, Barry Sheene, Freddie Spencer, John Surtees und Carlo Ubbiali. Stoner beendet seine Karriere im Alter von 27 Jahren. Er gewann zweimal die MotoGP-Weltmeisterschaft und erzielte 45 Grand-Prix-Siege, 89 Podiumsplätze und 43 Pole-Positions.
Von Sharleena Wirsing
San Carlo und Gresini gehen getrennte Wege
Nach sieben Jahren endet nun die Zusammenarbeit zwischen dem MotoGP-Team Honda Gresini und Hauptsponsor San Carlo. Nach über 100 gemeinsamen Grands Prix, vielen Erfolgen, aber auch dem tragischen Tod von Marco Simoncelli, gaben San-Carlo-Präsident Alberto Vitaloni und Teamchef Fausto Gresini bekannt, dass sie ab dem nächsten Jahr getrennte Wege gehen. «Diese Nachricht überbringe ich schweren Herzens, denn in den Jahren mit San Carlo haben wir ein wichtiges Projekt mit fantastischen und tragischen Momenten aufgebaut. Die Unterstützung durch Alberto Vitaloni war die Basis dieses Projekts und ich bin auf das Erreichte sehr stolz», erklärte Gresini, der sich nun nach einem neuen Sponsor für 2013 umsehen muss.
Von Günther Wiesinger
Stefan Bradl: Der Fluch von Valencia
Stefan Bradl war nach dem Crash den Tränen nahe. Er
wusste, er hat durch den Fehler in Runde 10 die besten Chancen auf einen
Podestplatz weggeworfen. Denn Yamaha-Pilot Katsuyuki Nakasuga lag beim Sturz von
Bradl bereits 0,8 sec hinter dem LCR-Honda-Piloten und wurde schliesslich
Zweiter. «Wir haben am Startplatz die perfekte Entscheidung getroffen, als wir
mit Slicks weggefahren sind», schilderte Bradl. «Als mich Pedrosa überholt hat,
war ich völlig machtlos. Als ich dann vor Nakasuga an dritte Stelle war, sah
ich plötzlich Aoyama vor mir. Ich traf blitzschnell die Entscheidung, ihn zu
überholen, traf aber mit dem Vorderrreifen eine nasse Stelle. Ich fürchte, ich
werde hier in Valencia nie ins Ziel kommen.»
Von Matthias Dubach
Warm-up: Stefan Bradl im Regen auf Platz 2
Im Warm-up der MotoGP-Klasse hielt der Regen in Valencia an, die Piloten mussten sich mit Regenreifen auf das Rennen vorbereiten. Stefan Bradl fühlte sich im Nassen auf der LCR-Honda wohl, der Zahlinger erzielte die zweitbeste Zeit. Nur Andrea Dovizioso (Tech3 Yamaha) bezwang den Rookie um 0,122 sec. Dritter wurde Valentino Rossi.
Von Günther Wiesinger
Technik-Vorschriften: Einige Überraschungen
Die
technischen MotoGP-Vorschriften für die Saison 2014 und die Jahre danach wurden
in Valencia von der Grand Prix Commission abgesegnet. Das für 16 000/min geplante
Drehzahllimit kommt nicht. Denn Ducati wäre zu stark in Mitleidenschaft gezogen
worden. Aber Hersteller wie Honda, Yamaha und Ducati, die maximal vier
Maschinen einsetzen, können ihr eigenes «electronic control unit» (ECU)
einsetzen, sie müssen aber in
diesem Fall mit 20 Liter auskommen. Das zwingt die meisten Werke in die Nähe
von 16 000/min. Alle anderen Maschinen müssen die
Einheits-ECU von Magneti Marelli verwenden, dürfen aber dafür 24 Liter
verbrauchen.
Die vier Prototypen pro
Werk dürfen maximal fünf Motoren pro Rennsaison verbrauchen (bisher sechs).
Neueinsteiger (wie Suzuki 2014) dürfen neun Motoren verwenden, alle andern
Teilnehmer zwölf. Alle Motoren müssen vor dem Saisonstart plombiert werden.
Eine Weiterentwicklung während der Saison darf nicht mehr stattfinden. Das 2013
verwendete Bohrung-Hub-Verhältnis muss für 2014 und 2015 unverändert bleiben.
Von Günther Wiesinger
Valencia-Test: Michele Pirro statt Ben Spies
Ben Spies, der Superbike-Weltmeister von 2009, muss
wegen seiner in Malaysia erlittenen Schulterverletzung auf den Valencia-GP
verzichten. Er wird durch den japanischen Superbike-Meister Katsuyuki Nakasuga (26)
ersetzt. Bei den MotoGP-Testfahrten am kommenden Dienstag und Mittwoch in
Valencia wird Spies ebenfalls fehlen. Pramac-Ducati ersetzt die Neuerwerbung
durch Ducati-Testfahrer Michele Pirro, der 2011 in Valencia den Moto2-GP gewann.
Die zweite Pramac-Ducati steuert künftig
– und auch am Dienstag – der bisherige Moto2-Pilot Andrea Iannone.
Von Matthias Dubach
Drittes Training: Pedrosa auf Slicks schnell
Auch am Samstagmorgen brauchten die MotoGP-Stars nochmals
Geduld. Die Strecke war noch immer feucht, doch mit dem Sonnenschein wurde der
Asphalt im Laufe des dritten freien Trainings endlich trocken. Dani Pedrosa
(Repsol Honda) erzielte auf Slicks die Bestzeit, der Spanier distanzierte mit
einer Zeit von 1:33,033 min den Zweiten Andrea Dovizioso (Tech3 Yamaha) gleich
um 0,608 sec. Als Dritter reihte sich Cal Crutchlow ein. Mit 0,718 sec
Rückstand sicherte sich Stefan Bradl (LCR Honda) Platz 4.
Von Matthias Dubach
Freies Training: De Puniet erzielt Bestzeit
Das zweite freie MotoGP-Training zum Valencia-GP war ein
Reinfall. Weil es für die Regenreifen zu trocken, für Slickreifen aber noch zu
feucht war, blieben die Stars wie Jorge Lorenzo, Dani Pedrosa, Andrea
Dovizioso, Cal Crutchlow und Stefan Bradl gleich ganz in der Box und fuhren
keine einzige Runde. So gab es für die Claiming-Rule-Fahrer die Gelegenheit,
sich auf der rutschigen Fahrbahn in Szene zu setzen. Die Bestzeit sicherte sich
Randy de Puniet (ART-Aprilia) vor Michele Pirro (FTR-Honda).
Der fleissigste Pilot war mit 23 Runden BQR-Mann Ivan Silva.
Von Günther Wiesinger
Stefan Bradl: «Es war wahnsinnig rutschig»
Stefan Bradl war nach Platz 11 im nassen ersten
Training nicht enttäuscht, sprach aber von «tricky conditions». Er habe so extrem
rutschige Verhältnisse noch nie erlebt, schilderte der LCR-Honda-Pilot. «Schon
beim Rausfahren aus der Boxengasse habe ich gespürt, wie wahnsinnig rutschig
der neue Belag ist», erzählte Bradl. «Ich habe von Anfang an denselben
Hinterreifen verwendet und habe keinen Vergleich, ob eine andere Mischung
besser gewesen wäre. Die Bedingungen waren auf jeden Fall ganz, ganz heikel.
Wir hatten ausserdem ein zu aggressives Motormanagement. Ich habe auf das sanfteste
Mapping umgestellt, aber das war immer noch zu aggressiv. Komisch, den der Grip
am Vorderreifen war erstaunlicherweise gar nicht so schlecht.» Das Team
äusserte anhand der Seriennummer die Vermutung,
der Hinterreifen stamme aus einer relativ alten Produktion und sei deshalb
nicht mehr auf der Höhe seiner Leistungsfähigkeit gewesen. Bradl: «Als ich
gesehen habe, dass ich hinten keinen Grip habe, habe ich auch nicht viel
riskiert. Das Hinterrad hat zu stark durchgedreht.»
Von Oliver Feldtweg
Valencia: Nicky Hayden klar voran
Das verregnete erste MotoGP-Training in Valencia wurde
von Nicky Hayden dominiert, der mit 1:44,485 min die Bestzeit fuhr. Auf Platz 2
landete mit 0,455 sec Rückstand Dani Pedrosa auf der Repsol-Honda vor Jorge Lorenzo,
Andrea Dovizioso, Alvaro Bautista und dem besten Claiming-Rule-Piloten Aleix Espargaró
(Aprilia). Nur auf Rang 7: Valentino Rossi. Stefan Bradl reihte sich auf der
LCR-Honda an elfter Stelle ein, er büsste 3,3 sec auf die Bestzeit ein.
Übrigens: Die Wettervorhersage für Samstag und Sonntag verheisst trockenes
Wetter.
Von Matthias Dubach
Rossi: «2001 war es gegen Biaggi sehr hart»
Am Tag vor dem ersten MotoGP-Training in Valencia nahm Valentino Rossi Stellung zum Rücktritt von Superbike-Weltmeister Max Biaggi (41), mit dem er sich im GP-Sport über Jahre bekriegt hatte. «Ich hatte viele Fights mit Max. Unsere Beziehung neben der Strecke war nicht fantastisch», bestätigt Rossi die wohlbekannte Rivalität. «Ich erinnere mich noch gut an die Saison 2001. Es war die letzte mit den 500-ccm-Zweitakt-Maschinen, jeder wollte diesen historischen Titel unbedingt holen. Es war ein sehr hartes Duell mit Max, auf und neben der Strecke.» Rossi wurde damals auf Honda Weltmeister, Biaggi auf Yamaha WM-Zweiter.
Von Henny-Ray Abrams
Lorenzo: Viel Respekt für Stoners Rücktritt
Mit Casey Stoners Rücktritt auf Ende Jahr tritt einer der grössten Rivalen des neuen MotoGP-Weltmeisters Jorge Lorenzo 2013 nicht mehr an. «Ja, nächstes Jahr
werden wir Casey vermissen», versichert der Yamaha-Star. «Aber er hat sich so entschieden, ich habe sehr viel
Respekt für ihn, weil er wahrscheinlich der talentierteste Fahrer ist, den ich
jemals auf einer Rennstrecke gesehen habe. Er ist sehr schnell, extrem schnell.
Er ist mag es, mit seiner Familie zusammen zu sein und das Leben ohne
Rennsport.»
Von Günther Wiesinger
Stefan Bradl: «Ich bin ausser Konkurrenz gefahren»
Vor einem
Jahr wurde Stefan Bradl bei den «FIM MotoGP Awards 2012» am Abend nach dem
WM-Finale in Valencia von FIM-Präsident Vito Ippolito und Dorna-Chef Carmelo
Ezpeleta als neuer Moto2-Weltmeister geehrt. Am kommenden Sonntag wird Stefan
Bradl im «L’Oceanogràfic» (ein Ausstellungszentrum für Wissenschaft und Kunst)
in Valencia wieder auf die Bühne gebeten, denn er hat in seiner ersten
MotoGP-Saison die «Rookie of the Year» Wertung gewonnen. Er liegt vor dem
Finale 103 Punkte vor seinem hartnäckigen Verfolger Michele Pirro, der im
Gresini-Team eine Claiming-Rule-Honda fährt. Bradl weiss, dass er sich auf
diesen Achtungserfolg nicht allzu viel einbilden darf.
«Naja, cool
ist es trotzdem. Aber ich bin in dieser Saison der einzige Rookie auf einem der
zwölf Prototypen gewesen, also bin ich ein bisschen ausser Konkurrenz gefahren»,
hält der LCR-Honda-Pilot fest. «Man muss meine Leistung mit den Punkten der
besten Rookies in der Vergangenheit vergleichen. Da bin ich gut dabei, also
nehme ich den Pokal gerne entgegen.»
Von Matthew Birt
Hayden fordert die Beschränkung der Fahrhilfen
Ducati-Werkspilot Nicky Hayden befürwortet die Beschränkung von elektronischen Fahrhilfen für die MotoGP-Klasse. Die Dorna will für 2014 eine Einheits-Elektronik und ein Drehzahllimit von 15500/min einführen. «Mir gefällt diese Idee», sagt Hayden. «Man sollte das probieren. Momentan bekommen wir bei der Elektronik alle vier, fünf Rennen Updates. Das beansprucht viel Geld und Manpower und hält vielleicht neue Hersteller vom Einstieg ab. Aber eine Einheits-ECU für alle Bikes und die verschiedenen Zündfolgen ist sicher schwierig.»
Von Günther Wiesinger
«Die Werke werden nicht aussteigen»
Die Hersteller Honda, Yamaha und Ducati streben pausenlos nach neuen Technologien, aber IRTA-Chef Mike Trimby und Dorna-Boss Carmelo Ezpeleta wollen die Werke durch eine Einheits-Elektronik 2014 einbremsen. «Die Werke müssen realistisch sein», sagt Trimby. «Wir können dieses hohe technische Niveau nicht mehr finanzieren. Die Kunden-Teams können die Leasingsummen nicht mehr bezahlen. Das ist kein Konzept, das sich langfristig beibehalten lässt. Ich fürchte nicht, dass die Werke aussteigen; sie werden eines Tages den Sinn erkennen. Auch in der Formel 1 gibt es eine Einheits-ECU, ein Drehzahllimit, eine limitierte Motorenanzahl und eine begrenzte Anzahl von Einheitsreifen und Getrieben.»
Von Günther Wiesinger
Drehzahllimit 2014 bei 16 000/min?
Bis zum Valencia-GP wird das Hersteller-Bündnis MSMA die technischen MotoGP-Vorschriften für 2014 austüfteln. Beim Drehzahllimit forderte Dorna-Chef Carmelo Ezpeleta anfangs eine Formel mit maximal 15 000/min, dann wurden 500/min draufgelegt. Inzwischen ist durchgesickert, dass sich Honda und Yamaha mit 16 000/min abfinden konnten. Nur Ducati zögert noch mit dem Einverständnis, denn der Desmosedici-Motor dreht momentan bis zu 17 500/min. Bei der Einheits-Elektronik schalten die Werke immer noch auf stur. Die privaten Claiming-Rule-Teams erhalten für 2013 auf Wunsch kostenlos eine Einheits-Elektronik von Magneti Marelli.
Von Sharleena Wirsing
Valencia: Nakasuga ersetzt Spies
Yamaha-Testfahrer Katsuyuki Nakasuga wird den verletzten
Werkspiloten Ben Spies im letzten Rennen der Saison in Valencia ersetzen. Im
letzten Jahr vertrat der Japaner bereits Weltmeister Jorge Lorenzo beim Grand
Prix von Valencia und beeindruckte dabei mit Rang 6. 2012 nahm er mit einer
Wildcard am Rennen in seinem Heimatland Japan teil. Spies erholt sich derzeit
in den USA von seinen Verletzungen aus Malaysia. Der Texaner wurde bereits an
der rechten Schulter operiert und wird für acht bis zehn Wochen ausfallen.