Honda-Teammanagerin: «Das war wie der 3. Weltkrieg»
Livia Lancelot (li.) mit Bas Vaessen
Für die zweimalige Motocross-Weltmeisterin geht in 14 Tagen in Imola beim WM-Finale die erste Saison als Honda-Teamchefin zu Ende. Gegenüber SPEEDWEEK.com machte Livia Lancelot (30) klar, dass es nächste Saison mit dem Team 114 Motorsports Honda weitergeht. Auch über die Fahrer der kommenden Saison gab sie Auskunft: «Wir haben von Honda die Bestätigung erhalten, dass sie das Team weiterhin unterstützen. Es müssen allerdings noch ein paar Details geklärt werden, wir haben eine harte Saison mit vielen Übersee-GP vor uns. Was die Fahrer angeht, Bas Vaessen hat einen Zwei-Jahres-Vertrag und wird auch 2019 bei uns fahren. Für Hunter Lawrence, der in die USA wechselt, haben wir zu 95 Prozent einen Ersatz gefunden, aber es ist noch nichts unterzeichnet. Hunter war ein Podiumsfahrer und so einen haben wir wieder gefunden. Es bleibt bei zwei Startplätzen in der MX2-Klasse.»
Livia Lancelot war als Fahrerin eine Perfektionistin, perfekt verlief ihre Debütsaison als Teammanagerin nicht. «Um ehrlich zu sein, es war ein hartes Jahr», gab die Französin zu. «Es war alles größer als gedacht, damit auch die Probleme. Das Schlimmste war, als wir die neue 250er-Honda erst im Januar zum Testen bekamen. Das war wie der dritte Weltkrieg, die Zeit war viel zu kurz bis zum Saisonstart. Wir haben in der Woche sieben Tage lang 24 Stunden am Motorrad gearbeitet. Dafür war der erste Podestplatz in Argentinien eine schöne Belohnung und kam genau im richtigen Moment. Über die komplette Saison haben wir so viel Zeit in der Werkstatt verbracht, dass wir froh sind, dass die WM fast vorbei ist. Klar, ich habe Fehler gemacht und werde auch in Zukunft welche machen. Es ist ein Lernprozess, aber ich glaube, alles in allem haben wir ein gutes Bild abgegeben.»
Im Gegensatz zu den meisten im Paddock steht für Lancelot weder das MXoN in RedBud noch ein Urlaub an. Die 30-Jährige hat andere Pläne: «Nach dem letzten GP in Imola werde ich in Chile an den SixDays teilnehmen. Ich kann halt nicht ohne Motorräder.»