Simon Längenfelder: Endlich wieder Rennfeeling
Fünf Wochen vor dem WM-Auftakt in Orlyonok (Russland) bestritt Simon Längenfelder am Wochenende in Montevarchi (Toskana) im Rahmen der gut besetzten Prestige-Italienmeisterschaft sein erstes Vorbereitungsrennen der Saison.
Im ersten MX2-Lauf siegte der DIGA-Procross-GASGAS-Werksfahrer trotz eines Ausrutschers souverän, im zweiten Lauf holte er sich hinter Lokalmatador Nicholas Lapucci auf der 250er-Zweitakt-Fantic Rang 2. In der Endabrechnung bedeutete das den Tagessieg für den 17-jährigen Deutschen, der seine Markenkollegen aus dem SM Action Racing Team, Andrea Adamo und Kevin Horgmo, auf die Ränge 2 und 3 verwies.
Für Längenfelder war Montevarchi gleichzeitig der erste Renneinsatz nach der im September des Vorjahres erlittenen Knieverletzung: «Ich hatte gehofft, dass das etwas früher passieren würde, aber die ganze Saison findet jetzt später statt. Ich bin auf jeden Fall sehr glücklich, dass es endlich wieder losgegangen ist.»
SPEEDWEEK.com erkundigte sich vor Ort nach den Eindrücken des Siegers.
Simon, wie war das Gefühl, nach so langer Zeit wieder hinter einem Startgatter zu stehen?
Es war auf jeden Fall anders, man war natürlich ein bisschen entspannter, weil man wusste, es geht um nichts. Trotzdem war es einfach wieder einmal schön, ein bisschen nervös zu werden. [Er schmunzelt.]
Es hat dann alles wirklich gut geklappt: Ich hatte zwei gute Starts und bin mit einem ersten und einem zweiten Platz insgesamt auf Platz 1, damit bin ich auf jeden Fall happy.
Ein gelungener Einstand.
Auf jeden Fall, nichts verletzt, nichts kaputt, alles gut.
Wie steht es um deine körperliche Verfassung, ist mit dem Knie wieder alles in Ordnung?
Ich fühle mich jetzt eigentlich ganz gut. Ich hatte an diesem Wochenende ein bisschen Mühe mit Armpump, aber im zweiten Lauf war das kein Problem mehr. Darüber bin ich happy. Man muss ja auch erst wieder ins Rennfeeling kommen.
Mit dem Knie ist alles in Ordnung, da merke ich eigentlich gar nichts mehr.
Du stehst vor deiner zweiten WM-Saison, ist die Herangehensweise anders als im Rookie-Jahr?
Ja, ich denke, man ist ein bisschen gechillter, wenn man weiß, ich bin in einem guten Team, ich bin gut untergekommen. Man weiß, wie alles funktioniert. Für mich ist das auf jeden Fall sehr schön.
Was hast du dir vorgenommen?
Ich möchte sehr konstant fahren, auf jeden Fall verletzungsfrei bleiben. Dann wird man sehen. Jetzt irgendwelche Platzierungen zu sagen ist immer schwierig, weil man ja nie weiß, wie die anderen drauf sind.
Laut den jüngsten Informationen soll der Russland-GP am 13. Juni jetzt tatsächlich stattfinden, wie sieht dein Plan bis dahin aus?
Ja, vielleicht fahren wir noch in Schweden oder hier in Italien ein Rennen mit. Das steht noch nicht fest. Ich hätte auf jeden Fall Lust, nochmal Rennen zu fahren, es war schön.
Jetzt fahre ich aber zunächst noch mit meinen Eltern nach Hause, weil ich am Dienstag meine Prüfung in der Fahrschule habe. Die mache ich schnell, dann geht es wieder zum Team nach Köln.