Gedenken an Rene Hofer: Ein Jahr nach der Katastrophe
Rene Hofer am Tag seines MX2-GP-Sieges
Rene Hofer war einer der größten Hoffnungsträger in der deutschsprachigen Motocross-Szene. Der Oberösterreicher als Alberndorf bei Linz fand mit Talent und harter Arbeit in der Saison 2020 Aufnahme in das Red Bull-KTM-Werksteam in der MX2-Klasse.
Der schönste und emotionalste Tag seiner Karriere war zweifellos der 27. Oktober 2021 im italienischen Arco di Trento, als Hofer einen Laufsieg sowie Rang 4 holte und dadurch auch seinen ersten MX2-Grand Prix-Sieg feierte. Für den KTM-Hoffnungsträger hatte sich der große Kindheitstraum erfüllt. Zuvor war Hofer bereits in Teutschenthal auf das GP-Podium gesprungen, außerdem hatte er die MX2-Tageswertung beim Motocross of Nations in Mantua für sich entschieden.
Der 4. Dezember 2021 wurde für ihn dann zum Schicksalstag. Hofer, der das Skitourengehen erst kurz davor für sich entdeckt hatte, war Teil einer größeren Tourengruppe, wurde gemeinsam mit einigen Kollegen in der Gemeinde Tweng von einer gewaltigen Lawine erfasst und in die Tiefe gerissen. Für den Strahlemann kam wie für zwei weitere Kollegen aus der Cross-Szene jede Rettung zu spät. Rene Hofer wurde nur 19 Jahre alt.
Nicht nur in seiner Familie, sondern auch im Motocross-WM-Paddock hat Hofer eine gewaltige Lücke hinterlassen. Sein französischer Red Bull-KTM-Teamkollege Tom Vialle (21) hat sich beispielsweise Hofers Startnummer 711 mit einem Herz hinten auf seinen Helm lackieren lassen, als Zeichen seiner ewigen Verbundenheit mit dem Österreicher. Das Nummernschild von Hofer nahm Vialle auch bei seinem Titelgewinn mit auf das Podest.
Am Jahrestag seines viel zu frühen Todes teilten seine Weggefährten besonders viele Bilder von Rene. So erinnerte beispielsweise das Red Bull KTM Factory Racing Team an «das Können, den liebenswerten Charakter und das breite Lächeln von Rene Hofer.»
Hofer wurde bereits als Knirps vom zweifachen Weltmeister Heinz Kinigadner (62) entdeckt und gefördert und durchlief im Nachwuchsprogramm von KTM mehrere Stationen. Mit seinem Coach Didi Lacher schaffte Hofer über die EM schließlich den Sprung in die MX-Welt-Elite.
Lachers emotionale Botschaft ein Jahr nach dem Unglück: «Die Erinnerungen an dich waren 365 Tage lang an meiner Seite. Ich vermisse dich Hofabua.»