Simon Längenfelder: «Das hätte ich nicht erwartet»
Simon Längenfelder in Finnland
Simon Längenfelder ist momentan in Bestform. Seit seinem Comeback bestritt er fünf Grands Prix und stand viermal in Folge auf dem Podium. Selbst aus scheinbar unmöglichen Rennsituationen holt er auf und kämpft mit dem Herz eines Löwen.
Dass ihm die Strecke in Finnland liegt, zeigte er mit dem Sieg im Qualifikationsrennen eindrucksvoll. Mit dem Vorteil der Pole-Position wählte er zum ersten Lauf das richtige Gate, nur Andrea Adamo (KTM) machte ihm die Führung streitig.
«Im ersten Rennen hatte ich mir das Leben leicht gemacht, indem ich den Holeshot geholt habe. Ich hatte zwar nicht den besten Sprung aus dem Gate, aber irgendwie hat es dann doch geklappt, Erster in der Kurve zu sein. Dann war Andrea hinter mir. Ich hatte am Anfang nicht die besten Linien und den besten Rhythmus und hatte dadurch ein paar Probleme. Als mich Andrea überholt hatte, bin ich direkt hinter ihm geblieben. Ich habe oft versucht ihn wieder zu überholen, aber ich habe absolut keine Spur gefunden, wo ich das hätte machen sollen. Ich habe dann etwas nachgegeben und bin Zweiter geblieben.»
Der zweite Lauf sollte ein besonderes Glanzstück werden. Nach einem guten Start unterlief dem 19-Jährigen ein kleiner Fehler, der einen Sturz zur Folge hatte. Fast alle anderen Fahrer passierten ihn und er musste von hinten aufholen, um noch irgendwie etwas zu retten.
«Im zweiten Lauf war ich nach dem Start etwa Dritter, bin dann aber leider in der zweiten Kurve gestürzt und bin echt weit zurückgefallen. Wenn man am Anfang stürzt, dann verliert man die meisten Positionen», beschrieb Längenfelder die schwierige Situation nach dem Start. «Ich konnte dann gut nach vorn fahren. Ich habe schnell einen guten Rhythmus gefunden und hatte gleich zwei oder drei Stellen auf der Strecke, wo ich gut überholen kann. Bei manchen Fahrern ging es sehr leicht, bei anderen etwas schwerer. Ich habe mir immer meine Zeit gelassen und nichts überstürzt. So konnte ich noch auf den zweiten Platz fahren, was echt krass war. Das hätte ich nicht erwartet. Ich hatte nicht mal das Podium auf dem Schirm. Es war eine sehr gute Leistung und ich freue mich, dass das noch so geklappt hat.»
Mit zehn Punkten aus dem Qualifikationsrennen und 44 aus den beiden Läufen sammelte der Regnitzlosauer 54 von 60 möglichen Punkten. Damit arbeitete er sich in der WM-Tabelle am verletzten Thibault Benistant (Yamaha) vorbei auf Platz 5. P4 ist durch die Abwesenheit von Kay De Wolf (Husqvarna) auch nur noch neun Punkte entfernt.
Ergebnisse Vantaa, MX2:
1. Andrea Adamo (I), KTM, 1-1
2. Simon Längenfelder (D), GASGAS, 2-2
3. Liam Everts (B), KTM, 3-4
4. Lucas Coenen (B), Husqvarna, 5-3
5. Kevin Horgmo (N), Kawasaki, 4-7
6. Rick Elzinga (NL), Yamaha, 7-5
7. Sacha Coenen (B), KTM, 9-6
8. Oriol Oliver (E), KTM, 6-9
9. Jan Pancar (SLO), KTM, 12-10
10. Jorgen-Matthias Talviku (EST), Husqvarna, 11-11
11. David Braceras (E), Kawasaki, 8-15
12. Camden Mc Lellan (ZA), Honda, 10-16
13. Filip Olsson (S), Husqvarna, 13-14
14. Xavier Cazal (F), GASGAS, 15-13
15. Isak Gifting (S), GASGAS, 24-8
16. Emil Weckmann (FIN), Honda, 21-12
17. Sampo Rainio (FIN), KTM, 16-18
18. Arvid Lüning (S), GASGAS, 14-20
19. William Voxen Kleemann (DK), KTM, 18-17
20. Miro Varjonen (FIN), Husqvarna, 17-19
21. Delvintora Alfarizi (IND), Honda, 19-22
22. Eliel Lehtinen (FIN), KTM, 20-21
23. Hakon Osterhagen (N), Fantic, 22-23
24. (DNF) Jago Geerts (B), Yamaha, 23-DNS
...
DNS: Kay de Wolf (NL), Husqvarna
DNS: Thibault Benistant (F), Yamaha
DNS: Mike Gwerder (CH), KTM
MX2 WM-Stand:
1. Andrea Adamo (I), KTM, 619 Punkte
2. Jago Geerts (B), Yamaha, 559, (-60)
3. Liam Everts (B), KTM, 532, (-87)
4. Kay de Wolf (NL), Husqvarna, 501, (-118)
5. Simon Längenfelder (D), GASGAS, 492, (-127)
6. Thibault Benistant (F), Yamaha, 462, (-157)
7. Lucas Coenen (B), Husqvarna, 461, (-158)
8. Roan van de Moosdijk (NL), Husqvarna, 433, (-186)
9. Kevin Horgmo (N), Kawasaki, 395, (-224)
10. Jan Pancar (SLO), KTM, 273, (-346)