Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Arnaud Tonus (Kawasaki) schreibt MX2-Geschichte

Von Adam Wheeler
Nach Durststrecke der erste Grand-Prix-Sieg mit «Redplate»: Arnaud Tonus

Nach Durststrecke der erste Grand-Prix-Sieg mit «Redplate»: Arnaud Tonus

Nach langer Verletzungspause gewinnt der 23-jährige Arnaud Tonus (Kawasaki) seinen ersten WM-Lauf in Beto Carrero und markiert einen Meilenstein für den schweizer Motocross-Sport.

«Es ist noch so unwirklich, ich kann es noch gar nicht fassen!» kommentierte Tonus seinen Gesamtsieg: «Alles hat so gut gepasst und es hat mich emotional ergriffen, nach den verkorksten zwei Jahren. Ich bin so glücklich!»

Der 23-jährige Schweizer fuhr in den letzten fünf Jahren auf KTM, bewegte die Werks-Suzuki und die Werks-Yamaha und scheint jetzt mit der Werksmaschine im Team CLS Kawasaki seinen Platz gefunden zu haben. Seinen Rundenzeiten entsprechend hätte er schon in Katar auf das Podium fahren können. Er stand sich mit seinen Starts im Wege. Beim zweiten Rennen in Thailand war er von den Treibstoffproblemen betroffen und hatte wie einige andere Fahrer beider Klassen technische Probleme. Für die Spurrinnen und Sprünge von Beto Carrero hat das Gesamtpaket nun gepasst, um Glenn Coldenhoff und Max Anstie zu bezwingen. Es reichte sogar, die Führung in der Gesamtwertung mit 2 Punkten zu übernehmen.

«Ich dachte, dass ich etwas hart gefahren bin» meinte der Schweizer. «Vom Start kam ich gut weg. Das machte mir das Leben etwas leichter. Insgesamt war es ein guter Grand Prix.Ich habe versucht, nicht zu viel an den Sieg zu denken. Ich wollte den Fokus beim Pushen nicht verlieren. Ich habe nach vorn geschaut, bin konstant und beständig durchgefahren. In den letzten 15 Minuten wurde ich ein wenig nervös. Ich habe die Anzeigetafel gesehen, es fühlte sich an, als ginge das Rennen überhaupt nicht zu Ende. Ich bin nur weiter gefahren und habe gehofft, dass die Zeit vergeht. Als endlich die 2-Minuten-Tafel kam, fühlte ich mich wesentlich besser.»

Im zweiten Lauf verfolgte der Kawasaki-Pilot den Leader Glenn Coldenhoff und sicherte sich mit Rang 2 den Grand-Prix-Sieg. «Ich wusste, dass ich mit Rang 2 den Grand Prix gewinnen würde und habe diese Position in erster Linie abgesichert, denn auf dieser Strecke ist es auch sehr leicht, Fehler zu machen.»

Dann sprach Arnaud Tonus über seine schlechten Erfahrungen der vergangenen zwei Jahre. Nachdem er 2011 die britische Meisterschaft gewonnen hatte, stürzte er Anfang der Saison 2012 und brach sich Schulter und Handgelenk und bekam sogar beide Arme in Gips. Nachdem Tonus Mitte der Saison nicht vollständig genesen zurückkehrte, brach er sich auch noch beim Motocross der Nationen das Bein – eine böse Verletzung mit Komplikationen, welche ihm den Großteil der Saison 2013 in seiner ersten CLS-Kawasaki-Saison vermasselte.

«Ich hatte nur Probleme mit der Verletzung; die Heilung hat über ein Jahr gedauert. Es war eine verrückte Zeit und die Ärzte wussten selbst nicht, was schief lief. Eine Zeit lang befürchtete ich sogar, dass ich meine Karriere beenden muss. Einen Grand Prix zu gewinnen, ist etwas ganz Spezielles»

Schliesslich grübelte Tonus über das Redplate des Meisterschaftsführenden, das er von Jeffrey Herlings übernommen hat, der in Brasilien verletzungsbedingt fehlte. Es war das erste rote Nummernschild in seiner Karriere. «Es gibt keine Worte, die das Gefühl beschreiben, was heute alles passiert ist, besonders, dass ich das Redplate bekommen habe. Aber es gibt noch viele Rennen, wir müssen jetzt weiter konstant bleiben», meinte Tonus.

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