Jeffrey Herlings (KTM) vor historischem Triumph in Assen
Jeffrey Herlings will in Assen Geschichte schreiben und der erste niederländische MXGP-Weltmeister werden
Am kommenden Wochenende, dem 15. und 16. September, findet auf dem Infield des legendären Straßenrennkurses in Assen der 19. und damit vorletzte Lauf zur Motocross-WM statt.
Red Bull KTM Werkspilot Jeffrey Herlings braucht nur noch wenige Punkte zum vorzeitigen Titelgewinn. Er hat einen Vorsprung von 95 Punkten bei maximal 100 zu vergebenden Punkten. Bei seinem Heimspiel wird der Niederländer wahrscheinlich schon im ersten Lauf den Sack zu machen und seinen ersten MXGP-WM-Titel holen. Das wäre der erste WM-Titel eines Niederländers in der MXGP/MX1-Klasse überhaupt. 'The Bullet' wurde bereits in der MX2-Klasse dreimal Weltmeister. Mit dem Titel 2018 wäre er damit zum vierten Mal Weltmeister.
Auch in historischem Kontext ist sein Titelgewinn etwas ganz Besonderes: Gerrit Wolsink trat in den 1970er-Jahren gegen Roger de Coster, Heikki Mikkola und Brad Lackey an, wurde 1979 Vizeweltmeister, schaffte es aber nie zum Titel.
Auch der legendäre Kees van der Ven wurde 250ccm Vizeweltmeister im Jahre 1980 hinter dem unvergessenen Georges Jobé.
Erst im Jahre 1986 holte Dave Strijbos den ersten WM-Titel in die Niederlande - in der Achtelliterklasse. John Van den Berk gewann in den beiden folgenden Jahren in der 125ccm und 250ccm-Klasse den Titel. Pedro Tragter wurde 1993 Weltmeister der 125ccm-Klasse.
Das erklärte Ziel von Herlings ist, die Rekordmarke von 10 WM-Titeln, die der legendäre Stefan Everts in seiner Karriere errang, zu übertreffen.
Alle niederländischen Motocross-Weltmeister auf einen Blick:
1986 - Dave Strijbos (125 ccm)
1987 - John Van den Berk (125 ccm)
1988 - John Van den Berk (250 ccm)
1993 - Pedro Tragter (125 ccm)
2012 - Jeffrey Herlings (MX2)
2013 - Jeffrey Herlings (MX2)
2016 - Jeffrey Herlings (MX2)
Auch für die deutschen Fans ist der 'TT Circuit Assen' übrigens gut und schnell zu erreichen. Die Zuschauertribünen sind größtenteils überdacht und der künstlich angelegte Sandkurs kann von allen Plätzen gut eingesehen werden.
Aus deutscher Sicht wird Henry Jacobi (Husqvarna) versuchen, wieder eine gute Top-10-Platzierung zu erreichen. Max Nagl (TM) wird wegen seines Fingerbruchs leider nicht am Startgatter stehen. Auch Yamaha-Werksfahrer Romain Febvre fehlt in Assen, nachdem er sich im Qualifikationsrennen des Türkei-Grand-Prix eine schwere Gehirnerschütterung zugezogen hatte.
Im Rahmenprogramm der WM wird in Assen der vorletzte WMX-Lauf dieses Jahres gestartet. Die beiden deutschen Fahrerinnen, Larissa Papenmeier (Suzuki) und Stefanie Laier (KTM), rangieren auf den Plätzen 4 und 5 der Gesamtwertung. Larissa Papenmeier hat dabei noch beste Chancen, die Saison auf dem Podium zu beenden. Zu Rang 2 fehlen ihr nur zwei Punkte.